01 | Paschke, P. | 317.1 | ||
02 | Tschofenig, D. | 309.2 | ||
03 | Ortner, M. | 307.1 | ||
04 | Kraft, S. | 306.0 | ||
05 | Hoerl, J. | 300.9 | ||
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Drama pur beim Finale der 65. Vierschanzentournee in Bischofshofen. Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch aus Polen hat in einem dramatischen Finale mit dem Tagessieg im letzten Springen auch die Gesamtwertung die 65. Vierschanzentournee gewonnen. Stoch sprang auf 134,5 und 138,5 Meter (289,2 Punkte) und sicherte sich damit den Tagessieg vor dem Österreicher Michael Hayböck (130,5 und 142 Meter / 283,3 Punkte) und Piotr Zyla (POL, 131 und 137 Meter / 275,8 Punkte). Die Tournee-Gesamtwertung gewann Stoch vor seinem Landsmann Piotr Zyla und dem Norweger Daniel-Andre Tande.
Stoch souverän, Tande verliert seinen Schuhclip im Finalsprung
Nach dem ersten Durchgang lagen die beiden Top-Favoriten Stoch und Tande noch dicht beieinander, nur der Österreicher Stefan Kraft, der noch eine theoretische Möglichkeit auf den Tourneesieg gehabt hatte, war durch einen Sprung auf 128 Meter praktisch aus dem Titelrennen. Im Finale dann das unglaubliche Pech für den Norweger Daniel-Andre Tande: während des Sprunges löst sich der Bindungsclip am Schuh des Norwegers. Tande verliert die Kontrolle über seinen Flug, kann einen Sturz vermeiden, landet aber bereits nach 117 Metern. Aus und vorbei der Traum vom Tourneesieg für den 22-jährigen, Tande ist am Boden zerstört.
Jetzt muss Kamil Stoch nur noch einen soliden Sprung von der Paul Ausserleitner Schanze zeigen. Stoch springt auf hervorragende 138,5 Meter und sichert sich den Tournee- und den Tagessieg von Bischofshofen. Der Österreicher Michael Hayböck wird in der Tageswertung vor Stochs Landsmann Piotr Zyla Zweiter.
„Das ist ein überragendes Ergebnis und ein wunderbarer Erfolg für unser ganzes Team. Piotr Zyla ist Zweiter und Maciej Kot ist auch noch Vierter in der Gesamtwertung geworden. Ich glaube, dass Stefan Horngacher der beste Coach in unserem Sport ist, aber an diesem Erfolg hat jeder im Team seinen Anteil“ freute sich Stoch nach seinem Erfolg. Kamil Stoch ist nun der zweite Pole nach Adam Malysz der die Vierschanzentournee gewinnen konnte. Der 29-jährige ist nun auch einer der wenigen Skispringer, die Gold bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen, den Gesamtweltcup und die Vierschanzentournee gewinnen konnten.
Nach der ersten Enttäuschung konnte sich Daniel Andre Tande dann bei der Siegerehrung auch wieder über seine tollen Leistungen und den dritten Rang in der Gesamtwertung freuen. "Nach dem zweiten Sprung war ich erstmal unendlich enttäuscht, aber mit ein paar Minuten Abstand war das dann schon okay." Für Piotr Zyla kam sein zweiter Platz hinter seinem Teamkollegen am Ende sehr überraschend: "Ich habe überhaupt nicht erwartet, dass ich in der Gesamtwertung noch auf dem Podest lande. Meine Form wird besser und besser."
Österreicher bejubeln Podesplatz
Für einen erfolgreichen Abschluss der Vierschanzentournee für die Gastgeber aus Österreich sorgte Michael Hayböck, der nach Rang sechs im ersten Durchgang mit einem überragenden Sprung im Finale auf 142 m am Ende noch Zweiter werden konnte. "Das war ein unglaublich genialer zweiter Sprung heute, so geht die Tournee für mich versöhnlich zu Ende. Es ging Stefan Kraft und mir heute beim Essen noch nicht wirklich gut. Jetzt steht erstmal ganz gesund werden wieder im Vordergrund. Ich habe heute alles reingelegt in diesen Wettkampf. Mein eigener Fanclub der heute hier war hat mich ganz sicher enorm gepusht", so der Österreicher, der wegen einer Darmgrippe auf den Wettkampf in Innsbruck am Mittwoch verzichten musste.
Hayböck's Teamkollege Stefan Kraft lag in der Gesamtwertung vor dem Finale hinter Tande und Stoch auf Platz drei, nachdem es heute aber nur zu Rang 25 auf seiner Heimschanze gereicht hatte, fiel der Lokalmatador auf Platz sechs zurück. Bester Österreicher in der 65. Vierschanzentournee wurde damit Manuel Fettner (12. in Bischofshofen) als Fünfter.
Tepes verliert Halbzeitführung, Prevc wieder in Gelb
Zur Halbzeit des spannenden Finales sah es noch nach einem slowenischen Erfolg auf der Paul-Ausserleitner-Schanze aus. Mit einem tollen Satz auf 141 m lag überraschend Jurij Tepes in Führung. Obwohl er diese Position im Finale nicht verteidigen konnte, schien der 27-jährige mit seinem siebenten Rang sehr zufrieden. Sein Landsmann Domen Prevc erreichte den vierten Platz und verpasste das Podest um nur 0.6 Punkte. Der 17-jährige holte sich mit dieser Leistung aber wieder das Gelbe Trikot des Weltcupführenden zurück.
Das Deutsche Team blieb zwar beim Abschluss ohne einen absoluten Spitzenrang. Mit Richard Freitag (6:), Stephan Leyhe (8.) und Karl Geiger (9.) erreichten aber gleich drei Springer von Bundestrainer Werner Schuster die Top 10. Quali-Sieger und Schanzenrekordhalter Andreas Wellinger verpasste nach einem Sprung auf 123 m als 31. die Qualifikation für den zweiten Durchgang.
Auf die Skispringer warten nun ein paar ruhigere Tage, bevor der Weltcup am nächsten Wochenende in Polen weitergeht, wo am 14. und 15. Januar vor sicherlich enthusiastischen Fans in Wisla die nächsten Wettkämpfe stattfinden werden.
Gesamtwertung 65. Vierschanzentournee