01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die XXI. Olympischen Winterspiele sind für die Skispringer Geschichte. Naturgemäß gibt es Gewinner und Verlierer und es ist sowohl die Zeit für einen Blick zurück als auch für einen Blick in die Statistik.
Die Skisprung-Wettbewerbe in Whistler haben einiges neu geordnet. So ist Simon Ammann nun der einzige Athlet, der es jemals auf vier Einzelsiege gebracht hat. Der erfolgreichste ist aber nach wie vor Matti Nykänen, der vier Goldmedaillen (davon eine mit dem Team) und eine Silbermedaille gewonnen hat.
Morgenstern schon auf Rang vier hinter Weißflog
Auf Rang drei folgt mit Jens Weißflog ein Springer, der seine drei Gold- und zwei Silbermedaillen sogar für zwei Länder, oder besser gesagt, für zwei Systeme holte. 1984 für die DDR und zehn Jahre später für das vereinigte Deutschland. Hinter Weißflog liegt der erfolgreichste österreichische Athlet: Thomas Morgenstern holte in Whistler mit 23 Jahren schon seine dritte Goldmedaille. Wenn er gesund bleibt und weiterhin so sprungstark, kann er noch bei zwei Olympischen Spielen teilnehmen und zum erfolgreichsten Olympioniken der Geschichte des Skispringens werden.
Der Gewinner der Spiele ist natürlich Simon Ammann. Er gewann beide Einzelkonkurrenzen und ging zudem aus der Bindungsaffäre als strahlender Sieger hervor - die Österreicher, die das Theater entfachten, musste am Ende klein beigegeben. Ruhe gegeben haben sie deswegen noch lange nicht, ihrer Ansicht nach gehört das Bindungssystem nach wie vor auf den Index.
Ammann sammelt Gold und Sympathien
Die Souveränität, mit der Ammann den österreichischen Vorstoß konterte, war bewunderswert und brachte ihm sicherlich viele Sympathien ein. Die Österreicher hielten am Ende den Schwarzen Peter in der Hand. Trösten können Sie sich mit der Goldmedaille im Teamwettkampf, in dem sie sich keine Blöße gaben und absolut souverän gewannen. Mit Gregor Schlierenzauer stellen sie auch den einzigen Athleten, der drei Medaillen aus Vancouver mit nach Hause nimmt.
Zu den Gewinnern zählt auch Adam Malysz. Der Pole hielt tatsächlich Wort und machte seine besten Sprünge bei Olympia. Den Schweizer Ammann konnte er nicht bezwingen, daher ist für ihn zweimal Silber wie zweimal Gold. Ebenfalls zu den Siegern dürfen sich die Deutschen zählen, die das Mögliche, nämlich eine Teammedaille, erreichten. Nur mit der Mannschaft war Edelmetall realistisch. Und das haben sie geschafft. Einen Siegspringer haben die Deutschen derzeit einfach nicht. Die Norweger haben das Minimalziel erreicht: Eine Medaille. Nach den starken Vorstellungen von Anders Jacobsen bei der FIS-Team-Tour erhoffte sich Norge zwar etwas mehr, doch immerhin kommt man mit Edelmetall nach Hause.
Finnen erleben fürchterliche Winterspiele
Das ist bei den Finnen nicht der Fall und damit sind wir bei den Verlierern. Für die stolze Wintersportnation laufen die Olympischen Spiele fürchterlich. Eine Silbermedaille ist die Ausbeute der Finnen, die Skispringer konnten erstmals seit 1994 keine Medaillen gewinnen. Zu allem Überfluss verloren sie noch Janne Ahonen durch Verletzung.
Neben den Finnen muss man in erster Linie die Japaner zu den Verlierern zählen. Auch sie wollten Edelmetall, auch sie blieben undekoriert. Dabei hatten sie die gesamte Vorbereitung auf die Wettkämpfe in Kanada ausgerichtet, auf mehrere Weltcups verzichtet.
Wer nimmt Abschied von Olympia?
Übrigens: Der erfolgreichste Olympionike aller Zeiten ist Bjoern Dhälie. Der norwegische Skilangläufer holte zwischen 1992 und 1998 bei drei Olympischen Spielen achtmal Gold und viermal Silber. Natürlich können Skispringer aufgrund der wenigen Wettkämpfe, die sie austragen, auf solch stattliche Medaillensammlungen niemals kommen.
Zum Schluss ein Wort des Abschieds: Wen sahen die Fans in diesem Jahr wohl zum letzten Mal bei Olympia? Mit Adam Malysz, Martin Schmitt, Michael Uhrmann und Michael Neumayer nahmen einige der Kandidaten - sollten sie denn in Sotschi 2014 nicht mehr springen - wenigstens noch Medaillen mit. Ahonen sagt wohl auch leise Servus, wie Matti Hautamaeki. Bei Noriaki Kasai, 37 Jahre alter Japaner, muss man vorsichtig sein mit solchen Ankündigungen. Die Fans würde es freuen, wenn wir all diese Athleten in vier Jahren immer noch springen sähen.