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Gangnes: „Das Team macht mich stolz“

Erstellt am: 10.02.2016 00:14 / sb

In der Interviewreihe „Berkutschi-Talk“ präsentieren wir Gespräche mit Aktiven und Offiziellen rund ums Skispringen. Heute: Kenneth Gangnes (26).

Kenneth Gangnes, einst als Jahrhunderttalent des norwegischen Skispringens gerühmt, feierte sein Weltcupdebüt bereits im März 2008. Nachdem er zweimal von schweren Kreuzbandverletzungen zurück geworfen wurde, gelang ihm in diesem Winter der Durchbruch. Mit seinem ersten Weltcupsieg in seiner Wahlheimat Lillehammer sowie fünf weiteren Podestplätzen ragt er im Winter 2015/16 sogar aus dem großartigen Team Norwegen noch heraus.

 

Berkutschi: Kenneth, du erlebst gerade eine norwegische Woche, mit den Wettbewerben in Oslo, Trondheim und Vikersund. Wie speziell sind diese Heimwettkämpfe für dich?
Kenneth Gangnes: Das ist natürlich etwas ganz besonderes. Für mich und das ganze Team ist das ein Höhepunkt der Saison. Ich hoffe, die Resultate werden das auch zeigen.



Berkutschi: Einen echten Höhepunkt hattest du bereits mit deinem Sieg in Lillehammer. Wie zuversichtlich bist du, dass noch ein weiterer Heimsieg folgen könnte?
Gangnes: Ich hoffe natürlich darauf, aber es wird sehr schwer. Es gibt andere, die momentan extrem gut springen. Da braucht man auch ein bisschen Glück, um ganz vorn zu sein.



Berkutschi: Vor einigen Wochen bei der Skiflug-WM hattest du ein wenig Pech, als der Finaldurchgang gecancelt werden musste. Du bist zuvor sehr nah an Peter Prevc heran gekommen. Hättest du ihn noch abfangen können?
Gangnes: Das ist schwer zu sagen. Aber ich war in einer sehr guten Form. Alle meine Flüge waren auf sehr hohem Niveau. Vielleicht hätte ich es noch geschafft. Aber letztlich war Peter in der Summe aller drei Wertungsdurchgänge der Beste. Deshalb hat er den Titel verdient gewonnen.



Berkutschi: Wie sehr freust du dich auf die Revanche beim Skifliegen in Vikersund am kommenden Wochenende?
Gangnes: Ich freue mich schon seit dem Ende der WM auf Vikersund. Skifliegen ist etwas ganz besonderes. Quasi wie ein eigener Sport. Ich mag das sehr.



Berkutschi: Im vergangenen Jahr gab es in Vikersund durch Anders Fannemel einen neuen Weltrekord. Könnte das wieder passieren oder werden diese 251,5 Meter erst einmal Bestand haben?
Gangnes: Schwer zu sagen. Theoretisch könnte man vielleicht noch weiter springen. Aber dafür muss schon alles perfekt passen. Ich hoffe einfach auf spektakuläre Flüge, damit die Zuschauer auf ihre Kosten kommen.



Berkutschi: Du erlebst mit Abstand deine beste Saison. Hast du mit diesen Erfolgen gerechnet?
Gangnes: Ich habe darüber nicht viel nachgedacht. Mein Ziel war es, regelmäßig in die Top 20 zu springen. Das hat bislang, mit Ausnahme von Sapporo, gut geklappt. Ich hoffe, dass es auch so weiter geht.



Berkutschi: Du hast auch die Schattenseiten erlebt mit sehr schweren Verletzungen. Kannst du deine Erfolge nun umso mehr genießen?
Gangnes: Auf jeden Fall. Ich wollte immer einfach nur springen. Ich versuche jetzt jeden Moment zu genießen, jeden Sprung und jeden Wettbewerb. Dass ich überhaupt springen kann ist großartig. Das ist mir bewusst.



Berkutschi: Du hast diese Frage wahrscheinlich schon öfter gehört: Gibt es irgendein Geheimnis für den Erfolg der norwegischen Mannschaft in dieser Saison?
Gangnes: Ich weiß nicht, ob es ein Geheimnis ist (lacht). Wir verstehen uns einfach sehr gut innerhalb der Mannschaft. Für mich fühlt es sich so an, als ob ich mit fünf oder sechs Brüdern von Wettbewerb zu Wettbewerb reise. Wir haben einen tollen Teamgeist und halten zusammen. Diese Mannschaft macht mich wirklich stolz.



Berkutschi: Nachdem Anders Bardal und Anders Jacobsen zurück getreten sind, waren einige Beobachter skeptisch, was die Erfolgsaussichten deines Teams angeht. Hat das gerade die jüngeren Athleten zusätzlich motiviert?
Gangnes: Mit Sicherheit. Das waren zwei große Namen. Wir wussten, dass wir umso enger zusammen rücken müssen, um das aufzufangen. Das hat uns zusammen geschweißt. Und ist sicher auch ein Grund dafür, warum es so gut läuft.



Berkutschi: Im vergangenen Jahr habt ihr im Nationencup nur hauchdünn hinter Deutschland den Sieg verpasst. Momentan führt ihr die Wertung recht deutlich an. Wie wichtig wäre dieser Titel für euch?
Gangnes: Das wäre ein großartiger Erfolg. Wir alle kämpfen hart dafür, gute Resultate zu erzielen und Deutschland auf Distanz zu halten. Ich hoffe, dass wir am Ende in Planica wirklich ganz oben stehen.



Berkutschi: Du selbst bist Dritter im Gesamtweltcup. Peter Prevc wird der Titel wohl nur noch schwer zu nehmen sein. Aber glaubst du, dass du noch an Severin Freund heran kommen könntest?
Gangnes: Da bin ich mir nicht so sicher. Severin ist sehr stark. Ich werde versuchen, möglichst viele gute Momente zu haben und gute Ergebnisse zu sammeln. Dann werden wir sehen, wo ich am Ende stehe.



Berkutschi: Dann viel Erfolg für die weitere Saison!

Kenneth Gangnes

 

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