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David Zauner - ohne Langlauflatten glücklich

Erstellt am: 06.02.2010 17:33 / os

 

David Zauner ist erst in seiner ersten Saison als Spezialspringer unterwegs. Doch in dieser hat er Ergebnisse erzielt, die manch ein Springer in seiner gesamten Karriere nicht schafft. Der Mann aus Eisenerz in der Steiermark wurde Fünfter, Sechster, Neunter, reihte sich ein ums andere Mal unter den besten Spezialspringern der Welt ein. Sein schlechtestes Weltcup-Resultat war ein zwölfter Platz – was für eine Bilanz.

 

Bereut hat er den Schritt zu wechseln nicht, auch wenn es einige Jahre gedauert hat, bis Zauner endlich die Langlauf-Latten in die Ecke stellte. „Es passt gut. Die Ergebnisse sind besser als in der Nordischen Kombination“, sagte der 25-Jährige, der mit solchen Platzierungen nicht gerechnet hat. „Ich hatte es mir erhofft, aber nicht damit gerechnet. Dass ich hier so einsteige, macht mich natürlich total happy“, so Zauner im Gespräch mit Berkutschi in Willingen.

 

Den Wechsel lange überlegt - aber nie bereut

ÖSV-Skisprungdirektor Toni Innauer hatte Zauner überredet, zu den Spezialspringern zu kommen, was der ambitionierte Athlet „nach längerem Überlegen“ auch tat. „Man muss als Kombinierer tatsächlich wesentlich mehr trainieren, weil man ja zwei Sparten trainieren muss“, bekennt Zauner.

 

David Zauner im Video-Interview »

 

Da aber für den Langlauf völlig andere Muskelgruppen benötigt werden als beim Springen, dauert bei vielen ehemaligen Kombinierern die Umstellung ziemlich lange. Die meisten schaffen es gar nicht in die Weltspitze der Spezialspringer. Doch Zauner schaffte das nahezu Unmögliche. „Ich haben die Ausdauer schon noch weiter trainiert, aber nicht mehr so viel. Parallel dazu habe ich die Schnellkraft aufgebaut“, erklärte er. „Das war sehr gut überlegt von den Trainern und hat gut funktioniert.“

 

"Denke von Springen zu Springen"

So ganz traut dem bodenständigen Athleten, der zeitlebens seiner Heimat treu geblieben ist und dort auch gerne weiterhin leben möchte, seiner Superform nicht. „Was nächstes Jahr ist, weiß man nicht. Ich denke da lieber von Wettkampf zu Wettkampf. Ich will jetzt erstmal in Willingen gut springen und dann eine gute Skandinavien-Tour abliefern“, kündigte er an.

 

Die Karriere des David Zauner »

 

Viele hatten Zauner von dem Wechsel zu den Spezialspringern abgeraten, allein weil die meisten es nie in die Spitze schafften. Zauner hat schon in seiner ersten Saison bessere Resultate bei den Springern erzielt, als er es ihm je bei den Kombinierern gelang. Dort lag er zwar 18 Mal nach dem Springen in Führung, doch seine beste Platzierung war ein neunter  Rang in Sapporo. Da haben wir in dieser Saison schon weit bessere Zauner-Wettbewerbe gesehen. Und Rang fünf in Klingenthal war sicherlich nicht das letzte Wort, das der Steirer gesprochen hat.

 

Schwerer Sturz im Dezember

Hätte er sich in Rovaniemi im Continentalcup Dezember bei einem Sturz nicht so schwer verletzt, wäre er womöglich sogar noch auf den Olympiazug aufgesprungen. „Ich hatte Einblutungen in der Lunge. Gottseidank wurden die bald entdeckt“, erinnerte er sich in einem Interview. Doch der Sturz behindert ihn nicht mehr, „er löste vielmehr eine Blockade“, wie er sagte.

 

Insofern wird man mit David Zauner unter den ersten Zehn weiterhin rechnen müssen. „Hoffentlich klappt es auch mal mit einem Podestplatz“, sagte er zum Schluss. Wahrscheinlich wird er darauf gar nicht lange warten müssen.

David Zauner

 

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