01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
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Gregor Schlierenzauer zieht sich auf unbestimmte Zeit vom Skispringen zurück. Der Österreicher erklärte auf seiner Homepage: „Ich mache damit nach zehn Jahren im Spitzensport eine Pause auf unbestimmte Zeit, möchte raus aus dem Rampenlicht.“
Von Rücktritt möchte Schlierenzauer an seinem 26. Geburtstag bewusst nicht sprechen: „Ich weiß hier und heute ganz einfach nicht was die Zukunft bringt, will das Feuer neu entfachen und mir ohne Zeitdruck klar darüber werden, wie mein Weg weitergeht.“
Der Tiroler debütierte im März 2006 im Alter von 16 Jahren im Weltcup. Seinen Durchbruch feierte er im FIS Grand Prix desselben Jahres mit einem Sieg und insgesamt vier Podiumsplätzen.
Rekord-Weltcupsieger
Sein erster von bislang 53 Weltcupsiegen gelang ihm im Dezember 2006 in Lillehammer. Im Februar 2013 überflügelte Schlierenzauer mit seinem 47. Weltcupsieg in Harrachov Matti Nykänen und ist seither alleiniger Rekord-Weltcupsieger. Damals sagte Schlierenzauer: „Es fühl sich gut an, eine Legende in meinem Sport zu sein.“
Neben Siegen bei der Vierschanzentournee 2011/12 und 2012/13 gewann er zweimal den Gesamtweltcup, wurde 2008 Skiflugweltmeister, ist sechsmaliger Weltmeister im Einzel und mit dem Team und wurde 2010 in Vancouver Mannschaftsolympiasieger.
Noch im Juli hatte Schlierenzauer im Interview mit Berkutschi in Bezug auf eine mögliche Karrierepause gesagt: „Das ist ja schon Schnee von gestern. Das habe ich schon im letzten Jahr immer dementiert. Nach den Olympischen Spielen von 2014 war ich müde und es gab Überlegungen, ein Jahr Pause zu machen. Das hat sich aber schnell wieder verflüchtigt und ich habe speziell durch das neue Trainerteam wieder neue Motivation gehabt.“
Sieg in Hinzenbach
Tatsächlich schien es, als könne der Juniorenweltmeister von 2006 zu alter Stärke zurück finden. Im September gewann er in Hinzenbach das Finale des FIS Grand Prix. Letztlich sollte das Jahr 2015 aber das erste in seiner Karriere ohne einen einzigen Weltcupsieg bleiben. Nach durchwachsenem Saisonbeginn legte „Schlieri“ eine Trainingspause ein. Dennoch wurde die Vierschanzentournee zu einer großen Enttäuschung. Sowohl in Oberstdorf als auch auf seiner Heimschanze in Innsbruck flog er am Finale vorbei, wurde von Nationaltrainer Kuttin für den Wettbewerb in Bischofshofen aus der Mannschaft genommen.
Kritik an Medien
Nun also die Pause. Besonders zu schaffen machte dem Jahrhunderttalent offenbar das öffentliche Interesse an seinem Privatleben: „Mir ist schon klar, dass ich als Profisportler gegenüber der Öffentlichkeit Verpflichtungen habe. Die Art und Weise, wie oberflächlich gewisse Medien agieren und gezielt Stimmung machen, finde ich aber respektlos. Es wurden in den vergangenen Jahren speziell bei mir daheim Dinge verbreitet, die einfach nicht der Wahrheit entsprechen. Mit Professionalität hat das aus meiner Sicht wenig zu tun.“
Dennoch möchte der zweimalige Bronzemedaille-Gewinner im Einzel bei den Winterspielen von Vancouver die Schuld nicht bei anderen suchen: „Ich möchte mich an dieser Stelle sehr herzlich bei Heinz (Kuttin, d. Red.), den Trainern und Verantwortlichen beim ÖSV bedanken, sie leisten sehr gute Arbeit und haben viel Energie und Verständnis für die Situation aufgebracht. Aber sie können nicht für mich Skispringen, für die sportliche Krise bin einzig und alleine ich verantwortlich.“