01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
In der Interviewreihe „Berkutschi-Talk“ präsentieren wir Gespräche mit Aktiven und Offiziellen rund ums Skispringen. Heute: Kento Sakuyama (25).
Kento Sakuyama zählt mit seinen 25 Jahren zwar nicht mehr zu den jüngsten Springern im Feld. Dennoch erlebten ihn viele Fans im Sommer als Newcomer. Nach sporadischen Weltcupeinsätzen in den vergangenen Jahren, konnte er im FIS Grand Prix seine Chance nutzen und feierte in Hakuba den ersten Einzelsieg seiner Karriere. Mit dem Gesamtsieg im Grand Prix sicherte sich Sakuyama auch einen Platz im japanischen Weltcupteam, verpasste zum Auftakt in Klingenthal die Qualifikation für den Einzelwettbewerb aber deutlich.
Berkutschi: Kento, nach einem sehr erfolgreichen Sommer lief der Start in den Weltcup für dich nicht wie erhofft. Wie zufrieden bist du mit dem Teamwettbewerb in Klingenthal und woran lag es, dass du die Qualifikation für das Einzel verpasst hast?
Kento Sakuyama: Ich glaube, dass ich in der Mannschaft meine Aufgabe erledigt habe. Bei beiden Sprünge habe ich keine großen Fehler gemacht, das finde ich gut. In der Qualifikation hatte ich sehr schlechte Bedingungen. Dagegen kann man nichts machen. Ich versuche, mir darüber nicht zu viele Gedanken zu machen. Hoffentlich darf ich nächstes Mal bei ordentlichen Bedingungen springen.
Berkutschi: Wie verbringst du solche Tage, an denen wie in Ruka überhaupt nicht gesprungen werden kann?
Sakuyama: Ich gehe ein wenig laufen und versuche meine Ruhe zu haben. Wäsche waschen ist da sehr gut geeignet (lacht).
Berkutschi: Du hattest einen sehr guten Sommer mit dem Sieg im FIS Grand Prix. Wie möchtest du diese Erfolge bestätigen?
Sakuyama: Ich war im Sommer sehr streng mit mir selbst, habe mich sehr unter Druck gesetzt. Es ist wichtig, dass ich gelassener werde. Daran habe ich gearbeitet. Ich muss natürlich diszipliniert sein. Aber ich musste versuchen, die richtige Mischung zu finden.
Berkutschi: Warst du überrascht von deinen sehr guten Ergebnissen im Sommer?
Sakuyama: Ich war sehr überrascht. Ich hätte nicht damit gerechnet. Diese Erfolge haben aber natürlich auch Erwartungen geweckt. Vor allem bei mir selbst. Das kann es auch schwerer machen.
Berkutschi: Wie genau versuchst du, mir diesem Druck umzugehen? Es gibt ja auch sehr starke Konkurrenz innerhalb der Mannschaft.
Sakuyama: In unserer Mannschaft sind sicherlich Noriaki Kasai, Taku Takeuchi und Daiki Ito die stärksten Springer. Gerade bei Mannschaftsspringen sind diese drei eigentlich immer dabei. Der vierte Mann wechselt häufig. Manchmal war ich auch dabei. Ich versuche darüber nicht zu viel nach zu denken. Wir möchten als Mannschaft stark sein. Da gibt es kein Konkurrenzdenken. Wenn ich so denken würde, würde mich das bremsen und behindern.
Berkutschi: Kann ein so erfahrener Athlet wie Noriaki den jüngeren Athleten auch helfen?
Sakuyama: Natürlich gibt Noriaki uns immer wieder Hinweise. Aber auch die jüngeren Athleten werden älter. Ich versuche selbst auch, den noch jüngeren Springern zu helfen. Man darf nicht von irgendwem abhängig sein. Wichtig ist, dass man selbst Erfahrungen sammelt.
Berkutschi: Hat das japanische Team die letzten Wochen vor dem Weltcup in der Heimat verbracht oder seid ihr schon eher nach Europa gereist?
Sakuyama: Die letzten Trainingswochen haben wir in meiner Heimatstadt Nagano verbracht und sehr viel physisches Training absolviert. Nach Europa sind wir unmittelbar vor Klingenthal angereist.
Berkutschi: Konntet ihr in Japan bereits auf Schnee springen?
Sakuyama: Wir konnten noch nicht auf Schnee landen. Wir konnten aber in Sapporo eine Woche lang auf einer Eisspur trainieren.
Berkutschi: Welches Ziel hast du dir für die neue Saison gesetzt?
Sakuyama: Mein Ziel ist es, mich im Vergleich zum letzten Jahr zu verbessern. Ich möchte versuchen, regelmäßig zu punkten. Dass ich auch in die Top 30 springe, wenn meine Sprünge nicht perfekt sind. Am Ende der Saison möchte ich zu den besten 30 zählen. Natürlich möchte ich auch neue Bestleistungen bei den Einzelergebnissen erzielen. Mein bestes Weltcupergebnis war bislang Platz 18.
Berkutschi: Wie speziell war der Sieg im FIS Grand Prix in Hakuba für dich?
Sakuyama: Das war etwas sehr Besonderes. Meine Familie war da, auch meine Freundin. Es gab sehr viele Glückwünsche. Es war eine tolle Erfahrung.
Berkutschi: Der wichtigste Mannschaftswettbewerb der neuen Saison findet bei den Skiflugweltmeisterschaften statt. Welche Chance hat Japan auf eine Medaille?
Sakuyama: Ich weiß natürlich nicht, wer für die Mannschaft ausgewählt wird. Aber ich wäre sehr gern dabei. Ich versuche so zu trainieren, dass ich dabei sein darf. Ich würde gern meinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Mannschaft um die Medaillen kämpfen kann.
Berkutschi: Vielen Dank für das Interview und alles Gute für die Saison.