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121 Tage um Geschichte zu schreiben

Erstellt am: 13.11.2015 23:21 / sb

Exakt 235 Tage ist es her, das schon jetzt legendäre Weltcupfinale von Planica. 235 Tage, um die wohl spektakulärste Weltcupentscheidung aller Zeiten Revue passieren zu lassen.

Seit 235 Tagen darf sich Severin Freund Gesamtweltcupsieger nennen. 235 Tage, in denen Peter Prevc punktgleicher Zweiter ist. 235 Tage, seitdem die Norweger den Sieg im Nationencup um nur 37 Zähler hinter Deutschland verpasst haben.
In 7 Tagen ist all das nur noch Geschichte. Dann beginnt in Klingenthal die Weltcupsaison 2015/16 der Skispringer. Severin Freund wird vom Triumphator zum Gejagten.

 

Keine Zeit zum Durchschnaufen
Klar ist schon jetzt: In den 121 Tagen, zwischen der Qualifikation zum Weltcup-Opening in Klingenthal und dem großen Finale in Planica bleibt keine Zeit zum Durchschnaufen. 31 Einzelwettbewerbe und sechs Teamwettkämpfe stehen auf dem Programm, zusätzlich die Skiflug-Weltmeisterschaften. Statistisch gesehen wird es alle drei Tage einen Wettbewerb geben.
Die Spannung vor den ersten Sprüngen in der Sparkasse Vogtland Arena ist groß. Die Top-Athleten präsentierten sich im Sommer nur spärlich dem Publikum. Dafür trumpften andere auf. Allen voran Kento Sakuyama, der überraschend zum Gesamtsieg im FIS Grand Prix segelte. Ob er auch im Winter an diese Erfolge anknüpfen kann, bleibt abzuwarten. Dawid Kubacki machte ebenfalls von sich reden und würde wohl nur allzu gern zu seinem Teamkameraden Kamil Stoch aufschließen.
Robert Kranjec hatte auch endlich wieder Grund zum Jubeln und im Duell der „älteren“ Herren im slowenischen Team mit Jernej Damjan die Nase vorerst vorn.
Kenneth Gangnes scheint im norwegischen Team angekommen zu sein und dürfte seinen Platz im Weltcup sicher haben.

Severin Freund

 

Freund mit starker Frühform
Für die Schlagzeilen im Winter aber werden wohl andere Namen sorgen. Severin Freund offenbarte bei seinen wenigen Grand Prix-Auftritten und vor allem bei den Deutschen Meisterschaften eine bestechende Frühform. An Selbstvertrauen wird es dem Weltmeister sowieso nicht mangeln.
Peter Prevc dürfte, salopp gesagt, heiß wie Frittenfett sein. Aller Bekundungen zum Trotz: Das Finale von Planica ist nicht spurlos am Slowenen vorbei gegangen und wird den Motivationslevel in bislang ungekannte Höhen katapultiert haben. Dazu werfen die Slowenen mit Jurj Tepes mindestens ein weiteres heißes Eisen ins Feuer. Und mit dem jüngsten Prevc, Domen, darf ein Supertalent gleich zum Auftakt in Klingenthal Weltcupluft schnuppern.
Stefan Kraft, Dritter der letzten Saison, wird seine Stellung als Nummer eins im österreichischen Team nicht kampflos hergeben. Auch wenn Gregor Schlierenzauer bei seinem Grand Prix-Sieg in Hinzenbach Erinnerungen an seine allerbesten Zeiten aufkommen ließ und mehr als nur ein Geheimtipp für den kommenden Winter ist.

Peter Prevc

 


Junge Norweger greifen an
Ob einer der jungen Norweger in den Kampf um den Gesamtweltcup eingreifen kann, bleibt abzuwarten. Velta, Fannemel, Tande, Forfang, Stjernen und Gangnes sind aber bei allen Wettbewerben für Podiumsplätze gut und in Mannschaftsstärke ganz schwer zu schlagen.
Gespannt sein darf man auch auf die Japaner. An Noriaki Kasai führt weiterhin kein Weg vorbei. Doch hinter dem 43-jährigen bereiten Taku Takeuchi, Sakuyama und Daiki Ito allmählich den Generationenwechsel vor.
Das polnische Team wird auch im nächsten Winter von Kamil Stoch dominiert werden. Dazu kommen Dawid Kubacki und Piotr Zyla für Spitzenresultate in Frage. Spannend wird sein, wann und ob der ehemalige Juniorenweltmeister Jakub Wolny sich endlich von den Folgen seiner Knieverletzung erholt und wieder seine Bestform erreicht.

Kento Sakuyama

 

Ammann jagt perfekten Sprung
Und dann ist da – natürlich – auch noch Simon Ammann. Der Schweizer hat bereits vorgebeugt und vor zu hohen Erwartungen für den Saisonstart gewarnt. Der 34-jährige sucht weiterhin den perfekten Sprung und würde den mit Sicherheit am liebsten bei der Vierschanzentournee zeigen. Wenn ihm der große Coup zwischen Oberstdorf und Bischofshofen im 18. Weltcupjahr tatsächlich gelingen sollte, gäbe es wohl kaum einen Springerkollegen, der sich nicht mit Ammann freuen würde.

 

Drei heiße Wochen
Apropos Vierschanzentournee: Die beginnt in genau 45 Tagen. 17 Tage nach der Qualifikation von Oberstdorf stehen die Athleten dann bereits auf dem Skiflugbakken am Kulm zur Qualifikation für die Skiflug-Weltmeisterschaften bereit. Zwischen Tournee-Spektakel und WM geht es noch schnell zum Kult-Weltcup nach Willingen. Es werden die wohl heißesten drei Wochen des kommenden Winters.
Ein Winter, in dem binnen 121 Tagen neue Helden gesucht werden. Und der mit Sicherheit genügend Stoff zum Revue passieren lassen für den Rest des Jahres mit sich bringt.

 

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