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Österreich siegt vor starken Norwegern

Erstellt am: 30.01.2010 17:14 / os
1
Österreich
1560.4
2
Norwegen
1539.2
3
Finnland
1505.3

Der große Favorit Österreich hat das Teamfliegen am Samstag auf der Heini-Klopfer-Schanze im Oberstdorfer Stillachtal gewonnen. Das Quartett Andreas Kofler, Martin Koch, Wolfgang Loitzl und Gregor Schlierenzauer siegte souverän mit 1.560,4 Punkten.

Adam Malysz

 

Norweger lieben die Heini-Klopfer-Flugschanze

Zweiter wurden die beim Fliegen traditionell starken Norweger (1.539,2) in der Besetzung Tom Hilde, Johan Remen Evensen, Anders Jacobsen und Bjoern-Einar Romoeren, die die starken Finnen (1.505,3) Matti Hautamaeki, Kalle Keituri, Janne Ahonen und Harri Olli auf Rang drei verdrängten.

Team Austria

 

"Die Schanze in Oberstdorf liegt uns einfach. Hier haben wir im vergangenen Jahr die Wende geschafft und gewonnen. Auch mit dem zweiten Platz heute sind wir sehr zufrieden. Die Österreicher sind einfach zu gut. Die neue Windregel finde ich gut. Dadurch haben die Zuschauer eine tolle Show bekommen. Der individuelle Wechsel der Luken bringt uns Springern mehr Selbstvertrauen", analysierte Hilde.

Robert Kranjec

 

Keituri sucht das Geheimnis der Österreicher

Die Finnen reagierte mehr als zufrieden über die Treppchenplatzierung. "Wir hatten in dieser Saison schon kleinere und größere Probleme und sind mit dem Ergebnis hier sehr zufrieden. Die Platzierung ist mehr als wir erwartet hatten", sagte Keituri, der mit Blick auf die so starken Österreicher verriet: "Das Geheimnis der Österreicher wüssten wir alle gerne und wir würden auch gerne so gut springen."

Anders Jacobsen, Johan Remen Evensen

 

Neumayer in guter Form

Vierter wurden die Deutschen (1.420,9), die mit Martin Schmitt, Pascal Bodmer und Andreas Wank drei ihrer besten Athleten ersetzen mussten.Maximilian Mechler und Severin Freund konnten diese Lücke nur unzureichend schließen. Dennoch gewannen die DSV-Adler dem Wettbewerb Gutes ab: "Heute hat es Spaß gemacht. Am Kulm war das überhaupt nicht der Fall. Ich freue mich auf die nächsten Wochen", sagte Michael Neumayer, der wie Michael Uhrmann gute Sprünge zeigte und sich damit Hoffnungen auf eine vordere Platzierung beim Einzel-Fliegen am Sonntag machen darf. Neumayer hatte im ersten Durchgang mit 216,5 einen absoluten Top-Flug gezeigt.

 

 

In Abwesenheit der Russen, der Schweizer und der A-Mannschaft der Japaner wurden die Slowenen Fünfte. Das hatten sie vor allem Robert Kranjec zu verdanken, der im Finale auf unglaubliche 226 Meter flog (der Schanzenrekord von Harri Olli liegt bei 225,5 m), den Sprung aber nicht stehen konnte. Voller Adrenalin stand Kranjec nach seinem Sturz sofort auf und jubelte. Ollis Schanzenrekord bleibt bestehen, weil Kranjec stürzte. Schon im ersten Versuch war Kranjec weit jenseits der 200 Meter gelandet (207 m).

 

Aufregung um Schlierenzauers Finalsprung

Aufregung gab es beim letzten Springer der Konkurrenz, Gregor Schlierenzauer. Aus Sorge um einen zu weiten Sprung des weltbesten Fliegers ging die Jury mit dem Anlauf noch einmal um zwei Luken herunter. Dies erlaubten ihr die neuen FIS-Skisprungregeln, die bei der FIS-Team-Tour und dem Nordic Tournament am Saisonende zur Anwendung kommen. Dabei werden die individuellen Windverhältnisse und die Anlauflänge in den Bewertung aufgenommen.

 

Doch dann landete der Österreicher schon nach 169,5 Metern und war stinksauer. Die Österreicher glaubten, dass in der Zwischenzeit die Spur zugeschneit sei und Schlieri somit keine Chance auf eine vernünftige Weite gehabt habe. Ein Vorspringer hätte Schneepflug spielen sollen, monierten die Sieger, die den Wettkampf nur dank des großen Vorsprungs noch gewannen. Immerhin erhielt Schlierenzauer für seinen kurzen Anlauf 31,5 Bonuspunkte.

 

 

Bei den Polen glänzt nur Malysz

"Grundsätzlich muss man wissen, dass uns die Regel als beste Mannschaft eigentlich noch einmal entgegenkommt. Früher haben uns schlechte Verhältnisse etwas aus der Bahn bringen können, das wird jetzt etwas gepuffert", sagte ÖSV-Trainer Alexander Pointner. "Es war heute alles andere als transparent. Durch die Anlaufverschiebungen sind wir fast schwindlig geworden. Wenn ich als Trainer nicht mehr weiß, wie weit man springen muss, damit man in Führung geht, wie soll es dann ein Zuschauer mitkriegen?", ereiferte sich Pointner.

 

Aber auch Schlierenzauers Aufregung legte sich schnell wieder: "Das neue Reglement ist nicht schlecht, jedoch sollte dann auch die Absprache mit der Jury besser funktionieren. Aber es ist auch eine Herausforderung, wenn man aus unterschiedlichen Luken starten muss", sagte der 20-Jährige.

 

Mit einer Enttäuschung endete der Wettkampf für die Polen, bei denen weiterhin gilt: Außer Adam Malysz geht momentan nicht viel. Das Team von Trainer Lukasz Kruczek wurde hinter den Tschechen nur Siebter. Lukasz Rutkowski, Jakub Kot und Marcin Bachleda blieben ohne Flüge auf 200 Meter. Einzig Malysz flog im Finale auf 202 Meter.

 

Siehe auch

Probe & Wettkampf live
30.01.2010 12:45
Norweger wieder da!
29.01.2010 16:19

Galerien

Oberstdorf Day 1
29.01.2010 16:56
Oberstdorf Day 2
30.01.2010 20:51
Oberstdorf Day 3
31.01.2010 19:46