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Schlierenzauer in Zakopane nicht zu schlagen

Erstellt am: 23.01.2010 19:04 / os

In der Dezibel-Hölle von Zakopane hat Gregor Schlierenzauer einen Doppelsieg gelandet. In einer neuen Auflage des Kampfes der Skisprung-Giganten Schlierenzauer und Simon Ammann setzte sich der österreichische Vortagessieger erneut gegen Ammann durch. Diesmal siegte der Tiroler mit 295,6 Punkten einigermaßen deutlich vor Ammann (288,1).

David Zauner

 

Vergleich: Ammann gegen Schlierenzauer »

Ammann, Schlierenzauer, Morgenstern

 

Aber was lieferten die beiden für eine Show! Vor 30.000 Fans, die der ultralauten Weltcup-Party beiwohnten (Ammann: "Die Musik ist manchmal schon zu laut"), stellte im ersten Durchgang erst Schlierenzauer den Schanzenrekord von 140 Metern ein, wenige Momente später übertraf ihn Ammann um einen halben Meter. Schlierenzauer ging aber dank der wesentlich besseren Noten mit komfortablem Vorsprung ins Finale. Dort verteidigte er mit all seiner Coolness seinen Vorsprung und feierte seinen siebten Saisonsieg und den 31. insgesamt. Für Ammann war es bereits die elfte Podestplatzierung der Saison - und das im erst 16. Wettbewerb.

Adam Malysz

 

"Zwei Siege an einem Wochenende sind das perfekte Ergebnis. Es war ein toller Fight mit Simi. Ich bin sehr stolz, dass ich noch einen Telemark setzen konnte und dadurch gewonnen habe", sagte Schlierenzauer. Auch Ammann war froh, den Trip nach Zakopane gemacht zu haben. "Ich wäre sehr nervös geworden, zu Hause vor dem Fernseher diese starken Bilder zu sehen. Es war schon mein vierter Schanzenrekord in dieser Saison, darüber bin ich sehr glücklich", so der Schweizer.

Simon Ammann

 

Das ist die Wielka-Krokiew-Schanze »

Gregor Schlierenzauer

 

Adam Malysz zeigte vor seinen Fans einen Super-Wettkampf. Als er im Finale in den Anlauf ging, brannten bengalische Feuer im Stadion und der 33-Jährige enttäuschte die Massen nicht, er sprang auf 134 Meter. Doch für das Treppchen reichte es nicht - das polnische Skisprung-Idol wurde undankbarer Vierter. Mit 274,2 Punkten musste er Thomas Morgenstern den Vortritt lassen. Der Kärntner erzielte genau zwei Punkte mehr und wurde wie am Vortag Dritter. "Ich habe über das ganze Wochenende gute Leistungen gezeigt. Wichtig war für mich, dass alle Sprünge gut waren und ich keine Ausreißer nach unten hatte. Es liegt aber immer noch sehr viel Potenzial brach und ich arbeite daran, dass ich mich noch steigere", sagte Morgenstern.

 

Fünfter wurde Andreas Kofler, der sich damit gegenüber dem Vortag verbesserte. Am Freitag war der Tiroler das erste Mal in dieser Saison jenseits der Top Ten gelandet. Die Trainer des ÖSV werden in der kommenden Woche eine schwierige Entscheidung treffen müssen: Wer darf mit nach Vancouver? David Zauner wurde wie am Freitag Sechster. Der ehemalige Kombinierer springt derzeit ganz vorzüglich, jeder Verband würde diesen Mann gerne mit nach Kanada nehmen, doch bei den Österreichern reichen Top-Ten-Resultate womöglich nicht. Martin Koch trainiert in Österreich und musste am Wochenende tatenlos mit ansehen, wie Zauner ihm sein sicher geglaubtes Olympiaticket streitig macht. Sollte Koch zu Hause bleiben müssen, würde der Verband auf einen Athleten verzichten, der in dieser Saison zweimal auf dem Treppchen stand. Was für ein Luxus.

 

Licht und Schatten bei den Polen

Bei den Polen ging ausgerechnet beim Heimspiel der Ofen aus. Schon in der Qualifikation begann die polnische Misere. Nur neun Springer schieden in der Quali aus, doch darunter waren gleich sechs Polen. Auch überraschend: Das Quali-Aus von Antonin Hajek. Der kleine Tscheche kam mit den Rückenwindbedingungen am Samstag überhaupt nicht zurecht.

 

Die zweite Garde der Polen hinter Malysz verpasste vor den eigenen Fans, ihr Können zu demonstrieren. Lediglich Kamil Stoch war neben Malysz im Finale vertreten, doch er wurde nur 29. Wenige Wochen vor den Olympischen Spielen zeigt damit die Formkurve aller potenziellen Malysz-Nachfolger stark nach unten. Einen Rückschlag erlebte auch der Geheimfavorit der Junioren-WM in der kommenden Woche, Krzyzstof Mietus: der 18-Jährige scheiterte in der Quali. 

 

DSV mit fünf Springern im Fianle - aber ohne Top-Resultat

Die Deutschen waren mit fünf Springern im Finale - ein sehr gutes Ergebnis, bedenkt man, dass Michael Neumayer und Martin Schmitt nicht am Start waren. Es fehlte allerdings das Top-Ergebnis. Michael Uhrmann war als bester Deutscher 13. "Es sind einige Fehler, aber ich bleibe bei meiner Meinung, dass ich einen recht guten Lauf habe", sagte Andreas Wank, der 15. wurde. Pascal Bodmer verbesserte sich im Vergleich zum Freitag und kam auf Rang 23. "Müde bin ich eigentlich nicht. Ich gehe jetzt zur JWM und da werde ich sicher wieder zu meiner Form finden", meinte Bodmer, der die Goldmedaille bei den Titelkämpfen in Hinterzarten anpeilt. (Am 28. Januar findet der Einzelwettkampf statt, am 30. der Teamwettbewerb.)

 

Olli weiter ein Rätsel

Für die Norweger erzielte Anders Jacobsen als Siebter ein gutes Resultat. Bjoern-Einar Romoeren und Johan Remen Evensen kamen unter die Top 20. Für die Finnen holte wieder Janne Ahonen (9.) die Kastanien aus dem Feuer. Matti Hautamaeki zeigte als Elfter ansteigende Form. Harri Olli verpasste aber den Einzug ins Finale und bleibt damit seinen Trainern ein Rätsel.

 

Die Russen schieden in voller Mannschaftsstärke im ersten Durchgang aus und müssen sich bis Vancouver gewaltig steigern.

 

In der Weltcup-Gesamtwertung behauptete Ammann seine Führung mit 1.099 Punkten vor Schlierenzauer (996).

 

Siehe auch

Quali & Wettkampf Live
23.01.2010 14:43

Galerien

Zakopane Day 1
22.01.2010 07:09
Zakopane Day 2
22.01.2010 21:32
Zakopane Day 3
23.01.2010 21:13

Statistiken

Weitester Sprung
140.5m
Ammann, Simon (SUI)
Kürzester Sprung
99.5m
Larinto, Ville (FIN)
Durchschnittliche Weite
117.2m
Sprünge über K-Punkt
18.8%
Anzahl Nationen
13
Anzahl Nationen in den Top 10
6
Beste Nation in den Top 30
7
Österreich
Für Schlierenzauer, Gregor ist es der erste Sieg seit
22.01.10
Zakopane
Für Österreich ist es der erste Sieg seit
22.01.10
Schlierenzauer, Gregor (AUT) Zakopane