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Werbung für das Skispringen

Erstellt am: 23.03.2015 12:04 / sb

Es ist vorbei. Die Weltcupsaison 2014/15 ist Geschichte. Und nur ganz langsam geht der Puls wieder auf normales Niveau. Bot der Winter schon vor dem Skifliegen in Planica außergewöhnlich viel Abwechslung und Spannung, so überbot das Finale alles vorher dagewesene noch einmal um Längen.

Nicht nur, dass der Gesamtweltcup tatsächlich erst im allerletzten Sprung der Saison vor den fanatischen Fans von Planica entschieden wurde. Am Ende standen tatsächlich zwei Springer punktgleich an der Spitze. Nach 31 Einzelwettbewerben. Dass nicht beide auch mit der großen Kristallkugel geehrt wurden, mag auf den ersten Blick ein wenig unsportlich erscheinen. Der Blick auf die Tagessiege aber, neun für Severin Freund und drei für Peter Prevc, gibt einen klaren Ausschlag zu Gunsten des Deutschen. Allein dieses Finale war Werbung für unseren Sport. Und sehr wahrscheinlich etwas, das man so nicht noch einmal erleben wird.

Und es reiht sich ein in eine Saison, die ganz einfach Spaß gemacht hat. Angefangen beim Auftaktsieg von Roman Koudelka in Klingenthal, der sich entgegen der meisten Erwartungen tatsächlich über den gesamten Winter in der Weltspitze etablieren konnte. Der gemeinsame Sieg der alten Haudegen Simon Ammann und Noriaki Kasai in Ruka, Gregor Schlierenzauers 53. Weltcupsieg in Lillehammer, der erste Einzelsieg des späteren Weltrekordlers Anders Fannemel bei der Weltcuppremiere in Nizhny Tagil. Richard Freitag und abermals Roman Koudelka, die das Wochenende in Engelberg überragten. Die Vierschanzentournee, mit Stefan Kraft und Michael Hayböck gegen den Rest der Welt. Das grandiose Comeback von Kamil Stoch in seinem Wohnzimmer in Zakopane. Der überdeutliche Sieg des slowenischen Teams in Willingen, die beiden Heimsiege sowie die Disqualifikation von Severin Freund in Willingen und Titisee. Die irre Flugshow von Vikersund mit dem Weltrekord von Anders Fannemel. Die neuen Weltmeister, Severin Freund und Rune Velta und nicht zuletzt der historische Sieg des norwegischen Teams in Falun. Der unglaubliche Endspurt von Severin Freund mit fünf Siegen in den letzten acht Wettbewerben. Und am Ende schließt sich der Kreis in Planica.

Doch zur Geschichte dieser Saison zählen auch die traurigen Kapitel. Die trübgrauen Nachmittage von Bischofshofen mit den schweren Stürzen von Simon Ammann und vor allem Nick Fairall. Während ersterer seinen Weg zurück auf die Schanze inzwischen gefunden hat, steht er bei Nick Fairall in den Sternen. Seine schwere Wirbelverletzung zeigt, wie nah die große Show und das große Drama bei einander liegen. Und sie löste eine noch nie dagewesene Welle der Solidarität in der Skisprungfamilie aus. Teams spendeten ihre Siegprämien, Ehemalige versteigerten ihre wertvollsten Medaillen, um dem Amerikaner eine optimale Behandlung zu ermöglichen. Menschlichkeit, die längst nicht mehr überall im Leistungssport zu finden ist und gerade deshalb umso mehr beeindruckt.

Unser letzter Gedanke dieser epischen Saison 2014/15 geht deshalb in die USA. Denn nicht nur Nick Fairall wird vermisst. Auch Nicholas Alexander stehen harte Monate in der Rehabilitation bevor.

Keep your heads up guys and come back soon. We miss you.

 

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