01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Severin Freund hat in Trondheim seinen siebten Saisonsieg gefeiert und damit die Führung im Gesamtweltcup übernommen. Der Deutsche setzte sich in einem teilweise turbulenten Wettbewerb mit Weiten von 135,0 und 139,0 Metern und 265,3 Punkten vor Peter Prevc und Lokalmatador Rune Velta durch.
Großes Pech hatte Stefan Kraft. Der Vierschanzentourneesieger ging nach 142,5 Metern mit fast 12 Punkten Vorsprung auf Freund scheinbar uneinholbar ins Finale. Da musste er wegen zu starkem Wind zunächst zweimal wieder vom Bakken und auf seinen Sprung warten. Als er schließlich springen konnte, löste sich in der Luft ein Teil der Bindung eines Skis. Nur mit einer artistischen Meisterleistung konnte der Österreicher einen Sturz vermeiden und kam am Ende mit 124,0 Meter und 234,0 Punkten auf Platz neun.
Verhaltener Jubel bei Freund
Dementsprechend fiel auch der Jubel von Severin Freund verhalten aus: „Ich freue mich natürlich. Es ist mein erster Podestplatz hier in Trondheim. Bei mir passt im Moment einfach sehr vieles. Aber so möchte man nicht gewinnen. Der Wettbewerb sollte durch Leistung entschieden werden und nicht durch Glück. Ein großes Kompliment an Stefan Kraft, dass er diesen Sprung auf zwei Beinen nach unten gebracht hat. Er muss eine Menge Schutzengel gehabt haben.“
Stefan Kraft fügte hinzu: „Es ist schon bitter, denn der Sprung war wieder sehr gut. Es hätte vielleicht für den Sieg gereicht. Gott sei Dank ist nichts passiert. Wenn das in Planica passiert, sieht es anders aus. Also Happy End.“
Der zweitplatzierte Peter Prevc kam auf Weiten von 137,5 und 136,0 Metern und 255,1 Punkte.
Der Slowene sagte anschließend: „Es war ein ziemlich schwieriger Wettbewerb. Der Wind hat oft gedreht, der Anlauf musste geändert werden. Ich bin froh, dass ich heute auf der guten Seite des Windes war und mir nicht nur gute Sprünge sondern auch ein gutes Ergebnis gelungen sind.“
Weltmeister Rune Velta folgte 7,9 Punkte dahinter nach Sprüngen auf 134,0 und 141,5 Meter. Der Norweger schätzte ein: „Der zweite Sprung war nahezu perfekt. Ich bin in Norwegen. Es war ein perfekter Wettkampf. In Oslo möchte ich möglichst wieder ums Podest kämpfen.“
Dicht beieinander lagen Glück und Unglück auch bei Michael Hayböck. Zwar konnte der Österreicher im ersten Durchgang mit 143,0 Metern einen neuen Schanzenrekord aufstellen, musste bei starkem Aufwind allerdings mehr als 20 Punkte an Windkompensation abgeben. 132,0 Meter im Finale und 245,3 Punkte bedeuteten am Ende Platz vier.
Bardal bei Heimspiel Fünfter
Anders Bardal konnte seine gute Form auch auf seiner Heimschanze unter Beweis stellen und wurde mit Weiten von 129,5 und 137,0 Metern und 240,1 Punkten Fünfter.
Ein Erfolgserlebnis gab es auch für Jurj Tepes, der mit 237,6 Punkten auf einen guten sechsten Platz sprang, gefolgt von Roman Koudelka mit 235,7 Punkten auf Platz sieben.
Einen halben Punkt dahinter sprang Gregor Schlierenzauer auf den achten Platz vor Teamkamerad Stefan Kraft. Noriaki Kasai belegte mit 233,3 Punkten den zehnten Platz.
Wichtige Punkte fürs norwegische Team im Kampf um den Nationencup sammelten unterdessen Johann Andre Forfang auf Platz 11 und Anders Jacobsen auf dem 16. Rang. Die nach wie vor führenden Deutschen brachten neben Sieger Severin Freund nur noch Richard Freitag auf Platz 14 hinter Kamil Stoch und Junshiro Kobayashi sowie Andreas Wank auf Platz 22 in die Punkte. Daiki Ito sicherte sich den 15. Platz.
Erneut überzeugen konnte Cene Prevc auf Platz 18. Simon Ammann, in Kuopio noch Dritter, sucht derweil weiterhin nach der Konstanz und kam in Trondheim nur auf Platz 23. Über zumindest einen Weltcuppunkt durfte sich der Franzose Vincent Descombes-Sevoie auf Platz 30 freuen.
Freund übernimmt gelbes Trikot
Im Gesamtweltcup hat der neue Führende Severin Freund bei noch vier ausstehenden Einzelkonkurrenzen in Oslo und Planica mit 1.443 Punkten jetzt 34 Punkte Vorsprung vor Peter Prevc. Stefan Kraft folgt weitere 12 Zähler zurück auf Platz drei. Anders Fannemel mit 1.124 Punkten und Roman Koudelka mit 1.075 Punkten haben nur noch theoretische Chancen auf die Kristallkugel.
Immer spannender wird der Kampf in der Nationenwertung. Die Norweger konnten weitere 27 Punkte aufs deutsche Team gut machen, liegen nun mit 4.704 Punkten noch 255 Punkte zurück.
Da neben den vier weiteren Einzelwettbewerben auch noch ein finaler Teamwettkampf in Planica folgt, dürften die Norweger noch alle Chancen auf den Titel in der Nationenwertung haben.
Am Samstag wird der Weltcup am Osloer Holmenkollen fortgesetzt.