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"Es wird ein sehr harter Kampf"

Erstellt am: 03.02.2015 16:03 / sb

In der Interviewreihe „Berkutschi-Talk“ präsentieren wir Gespräche mit Aktiven und Offiziellen rund ums Skispringen. Heute: Peter Prevc (22), 4-maliger Weltcupsieger und Silber- und Bronzemedaillengewinner der Olympischen Spiele in Sochi.

Berkutschi: Peter, wie zufrieden bis du mit deiner bisherigen Saison?
Peter Prevc: Ich bin sehr zufrieden bislang. Es ist meine erste Weltcupsaison, in der ich von Anfang an Top-Ergebnisse erzielen konnte. Bislang bin ich meist mit Ergebnissen unter den ersten 20 gestartet. In diesem Jahr konnte ich unter den Top-Ten beginnen und diese Ergebnisse auch über die ganze Zeit bestätigen. Damit habe ich mein erstes Ziel für die Saison bereits erfüllt.

Berkutschi: Und wie steht es um die gesamte Mannschaft? Ihr präsentiert euch zur Zeit sehr stark, habt teilweise vier bis fünf Springer in den besten 20. Sogar ein Athlet wie Robert Kranjec muss kämpfen, um es überhaupt in die Mannschaft zu schaffen.
Prevc: Die gesamte Mannschaft springt auf einem sehr hohen Niveau. Zu Beginn der Saison waren wir noch nicht so stark. Jurj Tepes zum Beispiel hat vor der Tournee eine Pause eingelegt und trainiert. Danach kam er sehr viel stärker wieder. Ich denke, das gleiche wird jetzt auch mit Robert Kranjec passieren. Jernej Damjan ist sehr stark und springt sehr stabil unter die besten 10. Ich bin auch sehr froh, dass sich die jüngeren Springer so stark präsentieren, Nejc Dezman und Matjaz Pungertar. In einem so starken Team ist immer sehr positive Energie.

Berkutschi: Am vergangenen Wochenende habt ihr in Willingen einen beeindruckenden Mannschaftssieg gefeiert. Hättest du erwartet, dass ihr so deutlich gewinnen könntet?
Prevc: Ich gehe nie mit irgendwelchen Vorhersagen in solche Wettbewerbe. Es sind acht Sprünge und man kann nicht mehr tun, als selbst gut zu springen und den anderen Springern Selbstvertrauen zu geben. In Willingen haben wir einen sehr guten Job gemacht. Vor allem Jurj war extrem stark. Ich denke, es war einer seiner besten Wettbewerbe bislang.

Berkutschi: Jernej Damjan sagte nach dem Wettbewerb, dass es eine ähnliche Situation ist wie 2013 und 2014, als ihr jeweils den letzten Mannschaftswettbewerb vor der WM und Olympia gewonnen hattet. Beide Male seid ihr dann beim Großereignis leer ausgegangen. Was müsst ihr diesmal anders machen, um das zu verhindern?
Prevc: Ich weiß es nicht. Es ist kein Geheimnis, dass eine Mannschaftsmedaille unser Ziel ist. Das Beste ist, ruhig zu bleiben und nicht zu viel zu erwarten. Manchmal hat man schon zu viele Wettbewerbe in den Knochen, manchmal zu wenige. Es muss einfach passen. Am Ende kommt es immer auf die Form der gesamten Mannschaft am Tag des Wettbewerbs an. Es gehört auch immer das Quäntchen Glück dazu. Es gibt viele Mannschaften auf sehr hohem Niveau, die alle gewinnen können.

Berkutschi: Es war bislang eine sehr ausgeglichene Saison mit sehr vielen verschiedenen Siegern und sehr vielen Athleten auf sehr hohem Niveau. Magst du diese Situation oder ist es lieber, wenn du dich auf drei oder vier Kontrahenten konzentrieren kannst?
Prevc: Ich denke, diese Situation jetzt ist sehr gut für unseren Sport. Wenn es nur einige wenige Sieger gibt, wird es auch schnell langweilig für die Fans. Ich glaube, dass die Situation mit so vielen Siegkandidaten am Ende jeden einzelnen Springer besser macht während der Saison.

Berkutschi: Es wird bei der WM auch einen Mixed-Wettbewerb geben und die slowenische Mannschaft kann dann mit Spela Rogelj und Maja Vtic auch sehr starke Damen ins Rennen schicken. Wir wichtig ist dieser Wettbewerb für dich?
Prevc: Ich weiß noch nicht, ob ich für diesen Wettbewerb nominiert werde. Bislang bin ich den Mixed-Bewerben nie besonders gut gesprungen. Wenn uns acht gute Sprünge gelingen, gehören wir zu den Besten. Ich kann es nicht vorhersagen, aber wir werden alle unser Bestes geben.

Berkutschi: Zu Saisonbeginn hast du gesagt, dass du daran glaubst, irgendwann soweit zu sein, um die großen Titel zu gewinnen. In dieser Saison ist sowohl bei der WM als auch im Gesamtweltcup noch viel möglich. Bist du bereit?
Prevc: Ich weiß es nicht. Das wird man sehen, vielleicht nach der WM, vielleicht nach der Saison. Es wird ein sehr harter Kampf. Es gibt 50 Wettbewerber. Man muss sehr stark springen. Ich werde mein bestes versuchen.

Berkutschi: Wieviel Druck spürst du durch Fans oder auch die Öffentlichkeit in deiner Heimat?
Prevc: Es gibt immer Druck, egal ob man sich darum kümmert oder nicht. Ich denke, man kann mit diesem Druck am besten umgehen, indem man ihn in Motivation und harte Arbeit umwandelt.

Berkutschi: Welche Schlagzeile würdest du gern am Ende der Saison lesen?
Prevc: „Es ist vorbei“ (lacht).

Berkutschi: Du freust dich also schon auf die Zeit nach der Saison, wenn du wieder Zeit für etwas anderes hast als Skispringen?
Prevc: Wenn ich in so guter Form bin, freue ich mich nicht darauf. Aber wenn die letzte Woche der Saison erreicht ist, dann ja.

Berkutschi: Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg!

 

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