01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Der FIS Grand Prix 2014 ist Geschichte. Mit dem Finale in Klingenthal hat die diesjährige Sommerserie wohl auch ihr Highlight erlebt.
Insgesamt 11.000 Fans feierten an beiden Tagen und stimmten sich schon auf das Weltcup-Opening in sieben Wochen an gleicher Stelle ein.
Mit Jernej Damjan wurde ein zweifellos verdienter Sieger gefunden. Der Slowene landete bei vier seiner acht Starts auf dem Podium, gewann die Konkurrenz in Almaty und sprang auch beim Finale in Klingenthal nur knapp am Podest vorbei.
"Richtige Formel finden"
Was dieser Erfolg für den Routinier im Winter wert sein wird, weiß er selbst nicht. Im vergangenen Jahr zeigte er im Sommer ähnlich starke Leistungen, brauchte danach aber fast vier Monate, um wirklich in der Weltcupsaison anzukommen. „Ich hoffe, ich finde in diesem Jahr eine bessere Formel, um meine Form auch schon zu Beginn des Winters zu beweisen“, blickt Damjan voraus. Videointerview Jernej Damjan >>
Wie wertvoll die Erfolge im Sommer sein können, zeigte auch Richard Freitag. Ein gutes halbes Jahr, nachdem er in Sochi beim deutschen Teamgold nur zuschauen durfte und die wohl schwierigste Phase seiner noch jungen Karriere durchlief, feierte er seinen Sieg in Klingenthal ausgelassen. In der Pressekonferenz ließ er einen ungewohnten Blick in sein Seelenleben zu: „Dieser Sieg ist wahnsinnig wichtig. Hinter mir liegen schwierige Monate in denen ich hart an mir gearbeitet habe. Dass heute alles so zusammen passt – das Wetter, die Stimmung und meine Leistung – tut sehr gut.“ Mit Damjan und Freitag wären also bereits zwei Gewinner des Sommers benannt.
Selbstvertrauen gesammelt
Doch es gibt weitere: Das russische Team konnte erstmals seit langer Zeit wieder Erfolge verbuchen, Vladislav Boyarintsev macht Mut für den Winter. Auch die gebeutelten Italiener konnten dank Davide Bresadola einige gute Ergebnisse sammeln und gehen nun vielleicht mit etwas breiterer Brust in den Winter. Der junge Kilian Peier bewies in Klingenthal, dass die Schweiz nicht nur Simon Ammann und Gregor Deschwanden zu bieten hat.
Und die Mannschaften aus Rumänien und Kasachstan sammelten wertvolle Grand Prix-Punkte und haben ein klein wenig mehr Planungssicherheit – nicht nur für den kommenden Winter sondern auch für die weitere Entwicklung des Skispringens in diesen Ländern.
Schade für Almaty
Doch wo Gewinner sind, gibt es immer auch Verlierer. Dass Kamil Stoch und Peter Prevc in Klingenthal am Finale vorbei sprangen, empfanden beide sicher als ärgerlich. Grund zur Sorge aber sollte es nicht sein. Denn schließlich wird erst im Winter abgerechnet. Und genau da liegt dann eben auch das Problem des „Sommer Grand Prix“. Das Training und die Vorbereitung auf die Weltcupsaison haben Vorrang. Das musste auch Philipp Sjoeen erfahren, der als Gesamtführender vor den beiden finalen Bewerben zurück in die norwegische Heimat reiste und das Training vorzog. So hielt es auch Simon Ammann, der die Sommerserie komplett ausließ. Im deutschen Team wurde fleißig rotiert, viele Talente durften sich beweisen und für weitere Einsätze auf höchstem Niveau empfehlen. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Leidtragender war mancher Veranstalter. Hervor zu heben ist hier ganz sicher das rührige und engagierte Team in Almaty. Gerade einmal 36 Athleten fanden den Weg in die mögliche Olympiastadt von 2022. Das ist schade. Aber es zeigt eben auch, dass die wirklichen Leckerbissen erst im Winter kommen. Vierschanzentournee, Weltmeisterschaften, Gesamtweltcup.
Und für diese Delikatessen war der FIS Grand Prix immerhin ein wunderbarer Vorgeschmack.