01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Gregor Schlierenzauer hat zum zweiten Mal in seiner Karriere das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewonnen. Der Österreicher (277,7 Punkte) distanzierte bei seinem 27. Weltcupsieg seinen Teamkollegen und Vorjahressieger Wolfgang Loitzl (272,5) und den Schweizer Simon Ammann (272,4). Es war der 175. österreichische Tagessieg im Weltcup. "Es war ein Traumtag, so zurückzukommen nach Oberstdorf und der Krankheit. Danke an Dr. Lotz. Es war sehr spannend. Ich habe mitbekommen, dass Simi sehr weit gesprungen ist. Ich wollte noch einen guten Sprung machen und das ist mir gelungen. Freut mich sehr", kommentierte der Sieger seinen Wettkampf.
Bei endlich einmal hervorragenden äußeren Bedingungen sahen die etwa 25.000 Fans im Stadion einen großartigen Wettkampf. Ammann verbesserte im Finale den Schanzenrekord gleich um 2,5 Meter auf 143,5 Meter und vereitelte damit ein österreichisches Podest - das erste seit 1975 bei der Vierschanzentournee. Denn Andreas Kofler, der Führende in der Tournee-Wertung nach dem zweiten Springen, kam mit 271,9 Zählern auf Rang vier.
Kofler hat Halbzeit-Führung inne
Kofler tat damit genau das, was er tun musste: Seinen großen Vorsprung aus Oberstdorf verwalten. Er verlor nur wenige Punkte auf seine Konkurrenten, auf Janne Ahonen (259,2), der erneut einen großartigen Wettkampf bot und Sechster wurde, machte Kofler sogar noch Boden gut. Dennoch war er nicht glücklich mit seiner Leistung. "Es war ein guter Sprung und ein weniger guter Sprung. Deshalb darf ich nicht zufrieden sein. Ich habe ein paar kleine Fehler gemacht und stehe deswegen nicht ganz oben", meinte der Tiroler selbstkritisch.
Norweger wetzen die Scharte von Oberstdorf aus
Die Zuschauer sahen stark verbesserte Norweger, die gleich drei Athleten unter die Top Ten brachten. Anders Jacobsen wurde Fünfter, Johan Remen Evensen kam direkt vor Bjoern-Einar Romoeren auf Rang sieben. "Ich bin absolut zufrieden mit dem Resultat, das passt so. Ich habe einen guten Wettkampf gezeigt und ein achtbares Ergebnis eingefahren. Leider hat es nicht aufs Podest gereicht", sagte Jacobsen. Thomas Morgenstern als Neunter und Stefan Thurnbichler als Zehnter komplettierten das fantastische österreichische Abschneiden mit fünf Springern unter den ersten Zehn.
Nach Schlierenzauers Sieg wird auch Sven Hannawald beruhigt einschlafen: Sein Rekord von vier Siegen bei allen vier Wettkämpfen bleibt mindestens ein weiteres Jahr bestehen. Eine Schrecksekunde hatte Weltmeister Andreas Küttel zu überstehen. Er vermied gerade so einen Sturz im ersten Durchgang, ruderte den Sprung ab und landete nach 114,5 Metern. "Es ist sehr ärgerlich. Ich war nicht übermotiviert und alles lief gut. Aber dann bin ich in Schräglage gekommen. Ich wollte zu viel im Flug, habe zu stark attackiert", gab sich Küttel selbstkritisch.
Bei den Finnen ist alles beim Alten: Harri Olli (15.) und Ahonen gehören zur Weltelite, der Rest ist derzeit weit davon entfernt. Matti Hautamaeki, das finnische Urgestein, scheiterte einmal mehr und war im Finale nur Zuschauer. Ahonen trauerte seinem missglückten ersten Durchgang nach: "Schade wegen des ersten Durchgangs. Ich habe nicht das zeigen können, was ich in mir gefühlt habe. Da wäre mehr drin gewesen. Aber der zweite Sprung war gut. Der Abstand zwischen den Spitzenspringern ist nicht so groß, zum Glück. Ich freue mich schon auf die Schanze in Bischofshofen, da kann ich hoffentlich viele Punkte machen. Ich bin sehr zuversichtlich", kündigte der Finne selbstbewusst an.
Österreich macht anderen Verbänden das Leben schwer
Noch ernsthaftere Probleme haben derzeit die Russen, deren Farben nur Dimitri Vassiliev im Finale vertrat. Der russische Vorzeigespringer wurde 19. Die Trauben hängen momentan sehr hoch, das gilt für viele Verbände. Und das Ganze hängt natürlich unmittelbar mit der Stärke der Österreicher zusammen, die alle sieben Springer unter den besten 22 platzierten. Da ist dann einfach nicht mehr genug Platz für alle.
Immerhin mannschaftlich stark präsentierten sich die Deutschen, die vier Athleten ins Finale brachten. Allerdings reichte es für den besten DSV-Adler, Pascal Bodmer, nur zu Platz 16. Michael Neumayer als 17., Andreas Wank als 20. und Martin Schmitt auf Rang 25 komplettierten das deutsche Ergebnis. "Ich bin zufrieden. Ich habe heute zwei gute Sprünge gezeigt, die Anspannung ist nach wie vor da, aber dennoch kann ich die Sprünge mehr genießen", sagte Bodmer. Und auch Schmitt sieht sich auf einem guten Weg - trotz der mäßigen Platzierung. "Das Maximum ist noch nicht erreicht, es muss step by step gehen", so Schmitt. Michael Uhrmann, der vor der Tournee in so guter Form war, ist derzeit ziemlich von der Rolle. "Das ist schmerzhaft für mich", kommentierte er sein Aus nach dem ersten Durchgang, den er als 38. beendete.
Auch bei den Polen läuft es derzeit nicht wie von selbst. Adam Malysz hält zwar mit den Besten der Welt mit und wurde Eflter, doch für den Sprung nach ganz vorne reicht es momentan nicht. Kamil Stoch als 23. war der zweite Schützling von Trainer Lukasz Kruczek unter den besten 30. "Die Sprünge waren gut, es läuft wieder viel besser bei mir. Aber immer noch vermisse ich ein kleines bisschen, es fehlt einfach noch etwas bis zur absoluten Weltspitze. Aber wenn es so weiter aufwärts geht, dann ist es gut so", so Malysz.
Schlierenzauer holt im Gesamtweltcup auf
In der Tourneewertung führt Kofler mit nunmehr 537,1 Zählern vor Loitzl (517,9) und Ahonen (512,5). Außenseiterchancen auf den Tourneesieg haben noch Ammann (509) und Schlierenzauer (506,5).
In der Weltcupgesamt-Wertung ist Schlierenzauer (511) durch seinen dritten Saisonsieg dem Schweizer Ammann (529) wieder dichter auf die Pelle gerückt. Kofler (426) hat schon einen Rückstand von mehr als 100 Punkten. Malysz liegt auf Rang acht, bester Deutscher ist Bodmer als Zehnter.