01 | Deutschland | 978.8 | ||
02 | Norwegen | 975.2 | ||
03 | Österreich | 959.3 | ||
04 | Japan | 938.0 | ||
05 | Slowenien | 836.2 | ||
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Die Vierschanzentournee bleibt auch in ihrer 58. Austragung eine launische Diva. Favoriten lässt sie abblitzen, sie liebt die Überraschungen. "Die Tournee ist halt die Tournee", sagte Christof Duffner, immerhin ehemaliger Rekordteilnehmer, einmal lapidar und doch so treffend.
Auch in diesem Jahr haben die Top-Favoriten gleich beim Auftakt in Oberstdorf eine "Watschn" bekommen. Simon Ammann und Gregor Schlierenzauer landeten fernab des Podestes und haben schon nach Springen eins einen gehörigen Rückstand aufgebrummt bekommen. Da sie außergewöhnliche Fähigkeiten haben, ist für die beiden Topstars der Szene noch alles drin, doch leicht aufzuholen wird der Rückstand für sie nicht. Die Tournee hält ihre Wettkämpfe eben immer spannend.
Kofler jetzt in der Favoritenrolle
Andreas Kofler, der Tagessieger von Oberstdorf, ist jetzt Favorit Nummer eins. Für ihn spricht seine Konstanz, sie könnte der Schlüssel zum Tourneesieg des Tirolers werden. Denn Kofler ist der einzige Springer, der bisher bei allen Wettbewerben unter den Top Ten war. Er ist in der grandiosen Lage, die Springen gar nicht gewinnen zu müssen, das müssen andere tun. Er kann seinen Vorsprung verwalten.
Vor allem auf Thomas Morgenstern, Wolfgang Loitzl, aber auch auf Ammann und Schlierenzauer. Sowohl Ammann als auch Schlieri haben den Gesamtsieg noch nicht abgehakt, obwohl es besonders für Schlierenzauer nicht rund läuft. Er fuhr am Mittwoch zu seinem Arzt nach Innsbruck, das Immunsystem bereitet ihm Probleme, er fühlt sich nicht 100prozentig fit.
Kann Ahonen den Österreichern die Party verderben?
Inwieweit Janne Ahonen, dieses Mysterium des Skispringens, Kofler gefährden kann, ist kaum zu berurteilen. Ist er wirklich genau zur Tournee wieder in dieser alten, grandiosen Form oder hatte er schlichtweg Glück und nutzte die Bedingungen in Oberstdorf eben auf seine unnachahmliche Weise?
Ahonen verhinderte übrigens das erste österreichische Podest bei der Tournee seit 1975. Die Österreicher können am Neujahrstag schon ihren 175. Weltcupsieg feiern. Auch da wird Ahonen etwas dagegen haben. Die Frage ist nur, reicht seine Kraft, gegen die österreichische Übermacht erneut zu bestehen? Nach dem Wettkampf in Garmisch-Partenkirchen sind wir ein bisschen schlauer.
Blick auf Deutsche, Norweger, Malysz und Damjan
Auch was die Wiedergutmachung der Norweger und der Deutschen betrifft, die in Oberstdorf all ihrer Tourneehoffnungen beraubt wurden. Für diese beiden traditionsreichen Verbände gilt es, durch gute Einzelresultate die Tournee versöhnlich zu gestalten. Immerhin haben sie mit Pascal Bodmer (Deutschland) und Johan Remen Evensen (Norwegen) noch je einen Springer, der unter die Top Ten kommen kann.
Auch Adam Malysz hat ein Spitzenresultat noch im Blick. Und wenn Jernej Damjan seine Leistung aus Oberstdorf auch in Garmisch-Partenkirchen wiederholen kann, dann ist die Tournee um eine dieser berühmten Episoden reicher. Ein Springer, der in den Continentalcup abstieg und auch da durchgereicht wurde, springt bei der Tournee wie aus dem Nichts wieder in die Weltelite. "Die Tournee ist halt die Tournee."