01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Simon Ammann die Tage von Engelberg mit dem elften Weltcupsieg seiner Karriere beendet und fährt im Gelben Trikot des Weltcups-Spitzenreiters zur Vierschanzentournee. In einem wegen Sturms auf einen Durchgang verkürzten Wettkampf siegte der Schweizer vor eigenen Fans mit einem Traumsprung auf 141 Meter. Mit dieser Weite stellte er den Schanzenrekord von Janne Ahonen aus dem Jahr 2004 ein und siegte souverän mit 144,8 Punkten vor dem Norweger Bjoern-Einar Romoeren, der nach seinem Sieg in Kuusamo zum zweiten Mal in dieser Saison aufs Podest sprang.
"Zwei Siege hier sind unglaublich. Ich habe sehr konzentriert gearbeitet, ich war sehr gut drauf, das hat man bei dem weiten Flug gesehen", sagte Tagessieger Ammann, der gerne einen zweiten Sprung gezeigt hätte. "Der Wetterbericht war eher windig, ich versuche einfach zu springen, ich bin ja nicht die Jury", kommentierte er.
Treppchen ohne ÖSV-Adler
Es war der zweite Wettkampf der olympischen Saison ohne einen ÖSV-Adler auf dem Treppchen. Dritter wurde Daiki Ito (132,6), der für die Japaner das erste Podium der Saison ersprang. Somit haben nach sechs Einzelwettbewerben schon sieben Nationen Podestplatzierungen zu Buche stehen. Sieben Verbände brachten auch am Sonntag Athleten unter die ersten Zehn. Beleg für die hervorragende Arbeit der Verbände und Garant für spannende und abwechslungsreiche Wettbewerbe.
Schlierenzauer nur Sechster
Wegen eines angekündigten Föhnsturms drückte die Jury aufs Tempo, doch der Wind war schneller. Bei teilweise böigem Aufwind gingen die Springer im Finale mit wenig Anlauf in die Spur, und die Durchführung des zweiten Durchgangs war eine zähe Angelegenheit. Da die Temperaturen sehr niedrig waren (etwa 15 Grad unter Null) und die Springer oben beim Warten auskühlten, ordnete die Jury eine Pause an, während der eine Windbö Schnee in die Anlaufspur blies.
Nach einem Blick auf die Wetterprognosen brach die Jury schließlich vor den letzten acht Springern wegen der unberechenbaren starken Winde ab. Bei diesem Wind wäre das Springen wohl auch bei einer Durchführung nach den neuen Regeln abgebrochen worden, es blies einfach zu stark an der Groß Titlis-Schanze. "Letztendlich muss man das akzeptieren. Der erste Durchgang war ja auch bei unterschiedlichen Bedingungen über die Bühne gegangen. Aber die Jury hat auch einen harten Job", sagte Martin Schmitt, der durch den Abbruch in seiner Aufholjagd eingebremst wurde und am Ende 21. war.
Als bester Österreicher wurde Andreas Kofler Vierter. Fünfter war Michael Uhrmann, der seine gute Form vom ersten Weltcupwochenende in Kuusamo offenbar mit zur Vierschanzentournee nehmen kann. Überflieger Gregor Schlierenzauer musste sich einen Tag nach seinem 26. Weltcupsieg mit Rang sechs begnügen, punktgleich mit seinem Teamkollegen Thomas Morgenstern. Martin Koch als Neunter rundete das gelungene mannschaftliche Resultat der Österreicher ab.
Super Team-Resultat der Polen
Ein gutes Team-Ergebnis zeigten die Polen. Die Schützlinge von Trainer Lukasz Kruczek lieferten eine sehr gute mannschaftliche Performance ab. Neben Stefan Hula (27.) kamen auch Krzysztof Mietus (19.), Kamil Stoch (11.) und Adam Malysz als bester Pole (8.) in die Weltcupränge.
Während Romoeren sich in der Weltspitze eingenistet hat, bleibt die Saison für seine Teamkollegen zäh. Anders Jacobsen wurde 15., Johan Remen Evensen 23. und Tom Hilde kam auf Rang 30. Wie schwer es ist, sich in der Weltspitze zu halten, musste auch Pascal Bodmer erfahren, der 16. wurde. Einen harten Kampf um gute Ergebnisse führen auch die Russen, für die es nur Dimitri Vassiliev (18.) in die Punkteränge schaffte. Denis Kornilov, der im Sommer so stark sprang, konnte sein Potenzial bisher nur unzureichend im Weltcup ausschöpfen, Kornilov ist noch ohne Weltcupzähler.
Ammann in Gelb zur Tournee - Streit um Olli
Janne Ahonen war erneut bester Finne, und als Zehnter gelang ihm das zweite Top-Ten-Resultat der Saison. Harri Olli war neben Ahonen einziger Finne im Finale - diese magere Ausbeute entspricht nicht den Vorstellung der verwöhnten Skisprung-Nation Finnland. Die Springer von Trainer Janne Väätäinen rutschten in der Team-Wertung vor der Tournee auf Rang fünf ab. Zudem testete Olli am Samstag offenbar neues Material ohne Väätäinen darüber zu informieren. Nach ZDF-Informationen wollte Väätäinen seinen Schützling zur Rede stellen, doch der war verschwunden. Am Sonntag schaffte der lustlos wirkende Finne Rang 24.
Danke seines Sieges hat Ammann wieder die Führung im Gesamtklassement übernommen. Der Lokalmatador führt nach den drei Springen in Engelberg mit 424 Punkten das Ranking vor Schlierenzauer (382) und Romoeren (279) an. Bodmer liegt weiterhin auf Rang sieben und hat Olli und Ito im Nacken. Auch der Franzose Emmanuel Chedal geht als einer der 'gesetzten' Top-Ten-Springer in die Vierschanzentournee.