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Ein Besuch im Skigymnasium Stams

Erstellt am: 22.11.2009 12:10 / os

Die österreichischen Skispringer haben in den letzten Jahren alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Vierschanzentournee, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele, die Österreicher waren vorn dabei. Dabei verstehen es die ÖSV-Adler wie keine andere Nation, junge Springer in der Weltelite zu platzieren. Wie machen sie das, was steckt dahinter? Nicht ganz unschuldig an diesem Fakt ist das Skigymnasium in Stams, das regelmäßig Top-Athleten hervorbringt.

Stams

 

Die großen Karrieren der Stars von morgen beginnen in den Vereinen, wo die Kinder und Jugendlichen ihre ersten Sprünge absolvieren. Das ist in allen Verbänden so. Zunächst gehen die Kids in die Vereine und erfahren dort ihre erste Förderung. Wer sich als talentiert beweist, dem steht womöglich ein Karrieresprung bevor, wenn er im Alter von 14 Jahren die Aufnahmeprüfung für das Skigymnasium Stams übersteht. Hier werden aus Talenten Profis gemacht. Dabei wird der Grundstein für eine weitere Laufbahn als Skispringer gelegt. Der Sprunglauf Spartenleiter des Skigymnasiums Harald Haim erklärt: "In Stams gibt es in der Regel zehn bis 15 Bewerber für die acht Ausbildungsplätze, die vergeben werden können. Ein weiteres Ausbildungszentrum befindet sich in Eisenerz. Jährlich können in beiden Zentren insgesamt zwölf bis 13 Athleten aufgenommen werden, um sie dann weiterhin zu fördern."

Harald Haim

 

Möglichst perfekte Verbindung von Sport und Schule

Im Skigymnasium Stams steht der Sport an erster Stelle. Die jungen Talente bekommen ideale Rahmenbedingungen um sich sportlich weiterzuentwickeln. Dabei wird versucht, jeden Aspekt zu berücksichtigen. So gibt es eine Mentaltrainingsschiene oder Ernährungsberatung für alle Schüler. Haim schildert, dass das Mentaltraining nicht nur aus einem rein sportpsychologischen Programm besteht, sondern es versucht alle drei Bereiche, Schule, Sport und die Internatsituation zu unterstützen.

 

Der letzte, der es aus Stams in die Weltelite schaffte, ist Gregor Schlierenzauer. Und dass bei ihm die Verbindung von mentalem und physischem Training perfekt funktioniert, belegen seine 13 Weltcupsiege, die er in der vergangenen Saison holte. Psychische Drucksituationen meistert Schlierenzauer wie kaum ein anderer Athlet im Zirkus.

 

Problemfall Damen

Beim Skispringen der Damen sieht es etwas anders aus. Hier feiern andere Verbände die großen Erfolge. Norwegen, Deutschland und die USA haben die stärksten Athletinnen. Einzig Eva Ganster besuchte das Skigymnasium in Stams. "Es wurde ein wenig versäumt, sehr jungen Nachwuchs aufzubauen. Da entstand ein kleines Loch. Andere Nationen sind uns ein bisschen voraus. Es wird versucht durch eine spezielle Klasseneinteilung für Skisprungmädchen im ÖSV etwas zu korrigieren“, so Haim. Die Aufnahme ins Olympiaprogramm für die Spiele 2014 in Sotschi würde österreichischen Nachwuchskräften eine Karriere als Skispringerin erleichtern. Ein erster Schritt ist bereits getan, denn 2012 kämpfen im Skispringen auch die Damen bei den Olympischen Spielen der Jugend um Medaillen.

 

Exportschlager Skisprung-Trainer

Dass in Österreich in allen Bereichen gut gearbeitet wird, beweisen nicht nur die Erfolge, sondern auch die Tatsache, dass viele österreichische Trainer im Ausland arbeiten. Somit wird ein Teil der österreichischen Trainingskultur auch in andere Länder getragen. "Ein kleiner Nachteil für Österreich, aber es gäbe hier nicht genügend Skisprungtrainer-Stellen, um alle Trainer, die im Ausland arbeiten, zu versorgen" erklärt der Spartenleiter.

 

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