Erstellt am: 14.11.2009 22:25
/ os
Die neuen Regeln kommen, aber noch nicht bei allen Skispringen der anstehenden Saison. Dies entschied das FIS Council am Samstag in Zürich. Nach den positiven Erfahrungen der Tests mit der veränderbaren Anlauflänge und dem Windfaktor im FIS GP während des Sommers 2009 wird die neue Regel auch im Olympiawinter weiter getestet werden.
Sowohl bei der FIS Team Tour vom 30. Januar bis 7. Februar (Wettkämpfe in Oberstdorf, Klingenthal und Willingen) als auch beim Nordic Tournament vom 6. bis 14. März (Springen in Lahti, Kuopio, Lillehammer, Oslo) wird nach den neuen Regeln gesprungen, bei allen anderen Wettbewerben der Saison kommen ausschließlich die alten Regeln zum Einsatz. Sowohl der Windfaktor als auch die veränderbare Anlauflänge (Gatefaktor) finden dann keine Anwendung. "Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entscheidung, sie lässt gute Vergleichsmöglichkeiten der beiden Systeme während des Winters zu", sagte FIS-Renndirektor Walter Hofer.
Nordische Kombination springt die gesamte Saison nach den neuen Regeln
Hingegen wird in der Nordischen Kombination die gesamte Saison nach den neuen Regeln mit veränderbarer Anlauflänge und Windfaktor gesprungen. "Von Anfang an werden wir bei der Nordischen Kombination die neuen Möglichkeiten nutzen. Die kommende Saison wird uns genug Erfahrung und Daten liefern, die als Basis für die nächsten Jahre dienen. Schon im Frühling kann das Sprungkomitee dem FIS-Vorstand auf Basis der Saisonanalyse bei den Nordischen Kombinierern neue Vorschläge unterbreiten", führte Hofer aus.
Der FIS-Renndirektor kann mit dem ausgearbeiteten Kompromiss gut leben. Ausschlaggebend war auch die ablehnende Haltung der Österreicher, die als einziger Verband gegen die neuen Regeln stimmten. "Es gab Gegenstimmen eines großen Verbandes. Daher war der Antrag des FIS-Sprungkomitees an den FIS-Vorstand nicht einstimmig", sagte Hofer. Bei den Nordischen Kombinierern hingegen herrschte Einigkeit, weshalb man dort die Fortführung der neuen Regeln beschließen konnte.
Größtmögliche Transparenz für den Zuschauer und Fairness für den Sportler
Mit dem neuen Reglement wird der Wind berechenbar. Der Wind wird bei jedem Springer individuell berücksichtigt. So werden also bei insgesamt zehn Skisprung-Wettkämpfen Weite, Haltung und der Wind-Faktor über Sieg und Niederlage entscheiden. Rücken- oder Aufwind werden dann in die Bewertung des Sprungs einfließen. Damit will die FIS für mehr Fairness an den windumtosten Schanzen sorgen. Zudem kann die Jury die Anlauflänge verändern, ohne den Durchgang neu zu starten. Dies ist im Sinne der Athleten, der Fans und der Zuschauer vor Ort.
Um den Zuschauern vor den TV-Geräten das Geschehen an der Schanze verständlich zu machen, wird der jeweilige Windwert für jeden Springer immer in der TV-Grafik eingeblendet werden.
Das ist der Gatefaktor
Walter Hofer
Das bedeutet der Windfaktor