01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Anders Jacobsen hat in einem außergewöhnlichen FIS-GP-Wettkampf in Zakopane den großen Gregor Schlierenzauer geschlagen und feierte seinen ersten Sieg in diesem Sommer. Mit 264,3 Punkten siegte der Norweger vor Schlierenzauer, der auf 261,3 Zähler kam. Zweiter Norweger auf dem Treppchen war Johan Remen Evensen (252,4), der mit 137 Metern im ersten Durchgang den weitesten Flug des Tages zeigte. Für die Mannen von Trainer Mika Kojonkoski war Jacobsens Sieg schon der zweite Erfolg des Sommers nach dem überraschenden Triumph von Bjoern-Einar Romoeren in Einsiedeln. "Im ersten Wettkampf war ich noch müde und machte technische Fehler. Natürlich springe ich lieber, wenn die Sonne scheint, aber das Wetter war nicht so wichtig heute. Es war ein großartiger Event mit vielen Fans und ich bin sehr glücklich", sagte Jacobsen.
Evensen zeigte nach Platz zwei am Samstag auch diesmal wieder einen tollen Wettkampf. Er gewann mit einem großartigen Sprung auf 133 Meter schon die Wettkampf-Qualifikation vor Wolfgang Loitzl, der sage und schreibe neun Meter weniger weit flog und 14,3 Zähler weniger erhielt als der 23-jährige Norweger. "Ich wollte mich hier eigentlich nur für die Wettkämpfe qualifizieren, also waren diese Ergebnisse eine nette Überraschung", fasste Evensen sein Wochenende treffend zusammen.
In der Qualifikation nutzten die ÖSV-Trainer die Möglichkeit, den Anlauf für Schlierenzauer zu verkürzen. Und der zeigte trotz einem Gate weniger Anlauf den weitesten Sprung (128 m) der vorqualifizierten Athleten. "Meine Sprünge sind noch nicht perfekt. Ich werde nicht nach Japan reisen, vielleicht aber nach Klingenthal. Für mich war nur wichtig zu sehen, wo ich nach meiner Verletzung stehe. Jetzt weiß ich, dass ich schon wieder ganz oben dabei bin", so der Tiroler.
Norweger bärenstark - enttäuschende Deutsche
Tom Hilde auf Rang vier komplettierte das fantastische Abschneiden der Norweger. In der Gesamtwertung des Sommers finden sich gleich vier Norweger unter den ersten elf. Für Finnland kam Harri Olli vor Simon Ammann auf Rang fünf. Damit verteidigte der Schweizer im strömenden Regen zwar seine Gesamtführung in der FIS-GP-Wertung, doch zum Tagessieg fehlten Ammann immerhin schon mehr als 20 Punkte.
Die beiden Rückkehrer Loitzl und Martin Koch schafften mit den Rängen acht bzw. neun ihre ersten Top-Ten-Platzierungen im FIS-GP 2009. Für die Deutschen endete das Wochenende in Zakopane mit einer Ernüchterung. Michael Neumayer war als 16. der beste der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster. Der beste Deutsche in der FIS-GP-Gesamtwertung ist Georg Späth auf Rang 24. Es bleibt viel Arbeit für die Trainer im Lager des DSV.
Polen ohne Top-Ten-Ergebnis
Kaum besser erging es den Polen. Lukasz Rutkowski als 15. war vor den etwa 5.000 im Regen ausharrenden Fans noch der beste Pole, Volksheld Adam Malsyz musste sich mit Rang 21 zufrieden geben. Bester Russe wurde Denis Kornilov auf Rang zehn, der damit Platz drei in der Gesamtwertung an Robert Kranjec abgeben musste. Der Slowene schob sich als Tagessiebter an Kornilov vorbei.
Etwas geerdet nach diesem Wettbewerb ist der aufstrebende US-Amerikaner Nicholas Alexander, der vor seinem Teamkollegen Michael Glasder nur 49. und damit Vorletzter wurde.
Am Sonntag fand der Testlauf mit der veränderbaren Anlaufluke erneut seine Anwendung. Dabei variierte im ersten Durchgang die Anlauflänge zwischen Luke sechs und zehn. Harri Olli erhielt für seinen Sprung aus Gate sechs 17,4 Bonuspunkte und schaffte es trotz 3,3 km/h weniger Speed auf Rang 5. Insofern war dieser schwierige Wettkampf in Polen für die Jury extrem aufschlussreich, was das Austesten der möglichen neuen Regeln betrifft.
Im Finale sprangen dann alle Athleten aus Luke zehn. Weiter geht der FIS-GP am kommenden Wochenende mit zwei Wettbewerben in Hakuba/Japan.