01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Hinter den Norwegern liegt eine durchwachsene Saison. Die Truppe von Mika Kojonkoski fing nicht gut an, steigerte sich aber langsam in der Saison und holte erst in Planica den ersten Sieg. Beim Saisonauftakt in Kuusamo landeten die erfogsverwöhnten Norweger nur auf Rang fünf. Es zeichnete sich schnell ab, dass andere Nationen im Sommer besser gearbeitet hatten. Bis zur Vierschanzentournee standen nur zwei dritte Plätze von Anders Jacobsen und Newcomer Johan Remen Evensen zu Buche.
Doch das war nichts Neues. Kojonkoski legt wenig Wert auf den Sommer und seine Athleten kommen traditionell zu den Highlights gut in Form. Beleg dafür sind zwei Tourneesiege, ein Olympiasieg und diverse Skiflug-WM-Triumphe unte seiner Ägide. Doch in der abgelaufenen Saison war die Tournee ein Tiefpunkt. Ein siebter Platz von Anders Jacobsen war das beste Resultat, außer ihm schaffte es während der Tournee kein Norweger in die Top Ten. Bjoern-Einar Romoeren und Roar Ljoekelsoey wurden sogar nach Hause geschickt und sollten sich ihren Schliff in einer drittklassigen Serie holen.
Kojonkoski dachte über das Ende seines Engagements nach
Unmut wurde laut, Kojonkoski dachte laut über das Ende seiner Tätigkeit nach. "Es ist möglich, dass wir falsch trainiert haben", sagte er seinerzeit. Doch das Formbarometer stieg an, die Norweger wurden konkurrenzfähig. Bei der erstmaligen Austragung der FIS-Team-Tour holten die Norweger den Gesamtsieg ohne allerdings einen Tagessieg errungen zu haben. Finanziell lohnte sich der Coup: 100.000 Euro verteilte das Team untereinander.
Das letzte Highlight der Saison, die Weltmeisterschaften in Liberec, waren der Höhepunkt für die Norweger: Anders Jacobsen gewann die Bronzemedaille im Einzel auf der Großschanze und das Team holte Silber - ein versöhnlicher Saisonabschluss für das Trainerteam und die Springer.
Pettersen und Romoeren vor dem Aus?
Dennoch: Sigurd Pettersen schafft den Anschluss an die Weltspitze nicht mehr, Bjoern-Einar Romoeren und Roar Ljoekelsoey haben ihn verloren, Tom Hilde brauchte lange, bis er wieder mithalten konnte. Zu allem Überfluss wurde Lars Bystoel noch des Dopings überführt, er war zu diesem Zeitpunkt allerdings in keinem Kader. Die Norweger blieben ohne Einzelsieg, das erste Mal seit der desaströsen Saison 2001/02, als Ljoekelsoey als 35. bester Norweger war.
Einzig Anders Bardal, der zum zweiten Mal hintereinander in den Top Ten der Gesamtwertung landete und Anders Jacobsen sprangen konstant in der Weltspitze. Immerhin durfte sich Norwegen über Johan Remen Evensen freuen, der eine starke erste Weltcupsaison absolvierte. Man darf sehr gespannt sein, ob Kojonkoski an seiner Philosophie etwas ändert oder ob die Norweger sich auch schon im Sommer konkurrenzfähig präsentieren.
Über mangelnden Nachwuchs kann sich Kojonkoski nicht beschweren, bisher schaffte es in jeder Saison ein Newcomer, sich zu etablieren. In der kommenden Saison will ein Landsmann von Kojonkoski Ruhm und Ehre für den norwegischen Rivalen einheimsen: Der Finne Akseli Kokkonen springt mittlerweile für die Norweger.