Wir verwenden Cookies, um Ihnen ein optimales Nutzererlebnis zu bieten und Social Media einzubinden. Privacy Policy

Berkutschi Premium Partners

Hannawald analysiert exklusiv die FIS-Team-Tour

Erstellt am: 16.02.2009 20:11 / os

Sven Hannawald analysiert exklusiv für Berkutschi.com die Premiere der spannenden FIS-Team-Tour.

 

"Ich habe mich über den Überraschungssieger Norwegen sehr gefreut. Die Favoriten haben gepatzt, vielleicht waren sich die Österreicher nach ihrer endlosen Siegesserie zu sicher. Ich weiß zwar nicht, wie ernst die Österreicher die Team-Tour genommen haben, aber wenn man die Chance hat, etwas zu erreichen, dann kann es frustrierend sein, wenn man das nicht tut.

 

Besonders gut hat mir gefallen, dass der FIS der schwierige Spagat gelungen ist, einen weiteren Titel einzuführen, ohne dass die Attraktivität der Sportart darunter leidet. In vielen anderen Sportarten werden so viele Titel vergeben, dass die Einzeltitel am Ende nicht mehr viel wert sind. Man muss also aufpassen, nicht zu viele Titel zu vergeben. Durch die Team-Tour hat die FIS die Möglichkeit geschaffen, das Team in den Vordergrund zu stellen. Das ist neu und gut.Natürlich hat die Team-Tour bei ihrer ersten Austragung noch nicht den Stellenwert, den sie hoffentlich in ein paar Jahren haben wird. Aber mir hat es gefallen, dass sich die Wettkämpfe über zwei Wochenenden hinziehen, das macht das ganze Spektakel ungeheuer interessant. Denn dann ist nicht mehr die Tagesform entscheidend. Bei der Team-Tour gewinnt auf jeden Fall das konstanteste Team.

 

Und das Einzelfliegen am Samstag war für die Zuschauer genial. Die Fans wollen natürlich die weiten Flüge sehen. Ich hatte ein richtiges Gänsehautfeeling an der Schanze, das war absolut klasse, wie der Harri Olli da die Schanze voll ausspringt. Dass es dann zu dieser Welle von Kritik kam, kann ich nicht ganz verstehen. In Willingen hatte man ja auch schon das Problem mit dem Wind. Da hat die Jury auf Ammann und Schlierenzauer gewartet, bis es besser wurde. In Willingen fühlten sich andere verarscht. Insgesamt muss man sagen, die Saison ist so lang, es gibt so viele Springen. Da wird sich am Ende der Beste durchsetzen und sich den Gesamtweltcup holen. Andere hatten auch schon schlechte Bedingungen. Da muss man auch mal sagen, okay, ich habe Pech gehabt und man hakt das Ganze ab.

 

Wenn man jeden fragt, welche Bedingungen er gerne hätte, dann dauert ein Springen zwei Tage. Deshalb fand ich es auch korrekt von der Jury, drei Springer vor Ende nicht zu verkürzen, sondern zu warten. Die Jury hatte es nicht leicht, sie hat versucht, Ruhe zu bewahren.Außerdem muss man dann ja seinen Sprung auch erst einmal runterziehen. Ich hatte nicht den Eindruck, dass dem Gregor das so gut gelungen ist. Insofern muss man auch einmal eine Entscheidung der Jury akzeptieren.

 

Ich denke auch nicht, dass das Selbstvertrauen der Deutschen nach den eher schwachen Resultaten einen Kratzer bekommen hat. Die Trainer wissen genau, was zu tun ist. Durch Fehler wird man nur stärker. Deshalb glaube ich nicht, dass die Leistung der Deutschen Auswirkungen auf die WM hat. Da war schließlich auch viel Pech dabei.

 

Auf jeden Fall freue ich mich, dass die Norweger gewonnen haben. Jetzt bin ich gespannt, ob sie den Dreh auch auf einer kleineren Schanze kriegen. Bisher waren sie ja vor allem auf den großen Schanzen stark. Ich bin froh, dass die Österreicher ein bisschen Paroli geboten bekommen. Das ist wichtig, ich empfinde es als langweilig, wenn immer nur eine Nation ganz vorne landet. Jetzt ist viel mehr Pfeffer drin. Deshalb freue ich mich jetzt auf die Wettkämpfe in Liberec."

 

Sven Hannawald

 

Neueste Nachrichten