01 | Wellinger, A. | 143.4 | ||
02 | Kraft, S. | 138.0 | ||
03 | Geiger, K. | 134.3 | ||
04 | Tschofenig, D. | 129.9 | ||
05 | Aigro, A. | 128.1 | ||
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Harri Olli hat die Leidenszeit aller nicht-österreichischer Skiverbände beendet! Mit einem unglaublichen Flug auf 225,5 Meter und damit Schanzenrekord siegte der Finne auf der Heini-Klopfer-Flugschanze in Oberstdorf und brachte dem großen Favoriten Gregor Schlierenzauer seine erste Niederlage überhaupt bei einem Skifliegen bei. Damit bleibt es dabei, dass kein Springer mehr als sechs Wettbewerbe in Folge gewinnen kann.
Olli ließ sich auch im Finale bei extrem schwierigen Bedingungen im Stillachtal nicht beirren und zeigte einen Sprung auf 216 Meter. "Vielleicht hat der Schnee mir ein bisschen geholfen", sagte Olli. Damit gewann er mit 435,8 Punkten vor den beiden Norwegern Anders Jacobsen (428,6) und Johan Remen Evensen (426,5). Remen Evensen flog im Finale auf 223,5 Meter und damit noch einmal weiter als der alte Schanzenrekord von Roar Ljoekelsoey (223 m). "Ich liebe große Schanzen", erklärte der Youngster.
Schlierenzauer attackiert die Jury: "Traum gestorben"
Es war der erste Wettbewerb im Jahr 2009, den nicht ein Österreicher gewann und er zeigte sich als schlechter Verlierer. "Man hätte abbrechen sollen nach dem ersten Durchgang, ich fühle mich da hintergangen. Wo hätte ich als Weltcupführender denn hinspringen sollen bei so einem Wind? Für mich ist ein Traum gestorben, ich fordere, dass die Athleten da mehr Rechte bekommen, bei solchen Entscheidungen mitzureden", ärgerte sich Schlierenzauer.
Ammann nimmt die Trainer in die Pflicht
Für Schlierenzauer blieb nur der achte Rang, damit war er der beste Österreicher. Vierter wurde Simon Ammann, der zweimal trotz schlechter Bedingungen hervorragend sprang und Matti Hautamaeki und Dimitri Vassiliev auf die Plätze fünf und sechs verwies. Anders Bardal komplettierte als Siebter das vorzügliche Abschneiden der Norweger. Ammann behielt nach dem Springen die Ruhe und verteidigte die Jury. Vielmehr nahm er die Trainer in die Pflicht, die nach seiner Meinung allzu schnell mit Kritik bei der Hand sind. "Von den Coaches erwarte ich in solchen Situationen mehr Souveränität", sagte er zum Schweizer "BLICK". Der Doppel-Olympiasieger glaubt, dass die Jury keine leichte Aufgabe hatte, das Springen aber regulär durchbrachte. "Die Spur war sensationell, trotz des leichten Schneefalls und wir Athleten zeigten einen schönen Wettkampf."
Für die Deutschen endete der letzte Einzelwettkampf vor der WM mit einer Ernüchterung. Vor heimischem Publikum kam Martin Schmitt als bester DSV-Adler auf Rang 15. Erfreulich war einzig die Leistung des jungen Pascal Bodmer (19.), der immerhin arrivierte Athleten wie Wolfgang Loitzl oder Tom Hilde hinter sich ließ. Allerdings ließ Bodmer auch Deutschlands besten Flieger Michael Neumayer (25.) hinter sich und der ist ausgerechnet wenige Tage vor der WM außer Form geraten. Die Rückkehr von Michael Uhrmann wird also sehnsüchtig erwartet, doch um eine Medaillenchance im Teamspringen zu haben, müssen sich die Deutschen in Liberec erheblich steigern.
Norweger übernehmen Führung in FIS-Team-Tour-Wertung
Schmitt haderte mit der Jury, weil vor ihm Olli mit Aufwind zum Schanzenrekord geflogen war und Schmitt nach diesem Flug lange warten musste und dann ohne Aufwind abgelassen wurde: "Es war ein sehr verzerrtes Bild im ersten Durchgang. Es kann nicht sein, dass man manche Springer bei Aufwind runter lässt und andere nicht. Dann muss ich eben den Durchgang neu starten", beschwerte sich der 31-Jährige, der demonstrativ keinen Telemark setzte. "Die Geste kam aus dem Innersten. Ich bin sauer, die Entscheidungen der Jury waren völlig unverständlich."
Bundestrainer Werner Schuster hatte Verständnis für den Ärger der Springer. "Was die Jury gemacht hat war spitzbübisch und über der Grenze. Sie haben einfach auf schlechtere Bedingungen gewartet, obwohl der Wind im Korridor war. Wofür haben wir Regularien", fragte der 39-Jährige.
In der FIS-Team-Tour-Wertung haben die Norweger zurück geschlagen und die Führung übernommen (2.744,3 Zähler). Durch das schlechteste Saisonergebnis der Österreicher zogen die Schützlinge von Mika Kojonkoski am ÖSV (2.677,9) vorbei und gelten in dieser Topform auch als Favorit für das Teamspringen am Sonntag. "Wir hatten eine harte Saison. Dieser Teamwettbewerb hat uns geholfen, uns gegenseitig zu pushen", meinte Jacobsen. "Der Teamgeist ist das Erfolgsgeheinmis der Norweger", fügte Remen Evensen hinzu.