01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
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Im kommenden Jahr ist Kanada Gastgeber der Olympischen Winterspiele. In Vancouver, genauer gesagt in Whistler Mountain, werden die Skispringer ihre Olympiasieger küren. Die Kanadier werden bei der Medaillenvergabe nur Zuschauer sein, so viel steht jetzt schon fest. Denn in den zwölf Monaten bis Olympia in Vancouver werden die Kanadier kaum mehr den Anschluss an die Weltelite schaffen.
Und das hat mehrere gewichtige Gründe. "Der nationale Verband tut eigentlich alles, damit wir nicht nach vorne kommen", sagte Team-Canada-Coach Tadeusz Bafia (Bild 1) im Gespräch mit Berkutschi.com in Willingen. "Sie schließen die Schanzen, wir können kaum trainieren. Nur die Sportarten, bei denen Medaillen zu erwarten sind, erhalten Förderung", so der Pole in kanadischen Diensten. "Es gibt überhaupt keine Erwartungen an uns", sagte er.
"Ich habe keinen Vertrag mit dem Verband"
Bafia ist völlig desillusioniert, was das Engagement des Verbandes angeht. "Da kommt gar nichts. Wir schaffen es überhaupt nur dank privater Sponsoren bis Olympia. Ich habe nicht einmal einen Vertrag. Es läuft über eine Absprache", sagte Bafia, der dennoch nicht an Rücktritt denkt: "Ich werde bis Olympia weitermachen, aber Gott weiß, was danach ist."
Bafia monierte, dass seine Athleten in Calgary nicht mehr trainieren können. "Und auch in Vancouver können wir nach den Olympischen Spielen nicht mehr springen." Insofern stehen die Chancen auf einen legitmen Nachfolger des großen Horst Bulau (13 Weltcupsiege) und des Halbindianers Steve Collins.
"Meine Springer haben Probleme mit dem Gewicht"
Ein anderes Problem, mit dem Bafia kämpft, ist das Gewicht seiner Athleten. "Stefan Read (Bild 3 und 4) hat acht bis zehn Kilo zu viel. Wenn er da einmal von runter kommt, kann er endlich fliegen und fällt nicht mehr wie ein Stein zu Boden", so Bafia zu berkutschi.com.
"Wir haben jetzt den Mackenzie Boyd-Clowes (Bild 2), der tritt uns alle ein wenig in den Hintern. Vielleicht kann er die anderen, vor allem den Stefan, ein wenig pushen. Dann wird es für alle ein bisschen einfacher", so Bafia, der gerne an die guten Leistungen Reads vor zwei Jahren zurückdenkt. "Da konnte Stefan gut mithalten, aber er ist einfach nicht bereit, Gewicht zu verlieren. Mit diesen überflüssigen Kilos braucht er sich nicht mit den großen zu messen."
Natürlich sieht er Motivationsprobleme für seinen Athleten. Sie wissen, dass Skispringen nichts zählt im Verband. Viele der jungen Springer hören mit 18 oder 19 auf, weil sie keine Zukunft sehen. Sie gehen dann lieber auf die High School", sagte Bafia. Bleibt zu hoffen, dass es ein paar Sponsoren gibt, die dem Team Canada auch nach Vancouver 2010 Einsätze im Weltcup ermöglichen.