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Die Welt zu Gast in Willingen

Erstellt am: 07.02.2009 19:08 / os

Ernüchternd ist der Blick aus dem Fenster der kleinen Pension 'Zum Mühlenkopf'. Die durchwachsene Wetterprognose bestätigt sich: Es regnet. Tief hängen die Wolken im Upland, die majestätische Mühlenkopf-Schanze lässt sich aus einem Kilometer Luftlinie Entfernung nur erahnen. Dass die Wetterlage der Begeisterung, die dieses Ereignis zu einer der populärsten Weitenjagden des Skisprung-Kalenders macht, keinen Abbruch tut, wird jedoch schnell klar.

 

Trotz Feuchtigkeit und 2 Grad über Null erklingen schon um 11 Uhr die ersten Tröten und Rasseln. Wie jedes Jahr zieht es die eingefleischten Fans schon Stunden bevor der erste Springer über den Bakken geht an die Schanze. "Wir sind schon seit dem Einlass um 11 Uhr hier", sagt die 16-jährige Rike, die mit ihren Freundinnen schon seit Jahren nach Willingen kommt. Das Wetter macht dem Fan-Quartett, dass in der ersten Reihe auf Autogramme und Fotos der Springer hofft "gar nichts aus".

 

"Weil's hier so super ist!"

Auch ausbleibende deutsche Erfolge zuletzt schadeten der Partystimmung nicht. Ob Norweger, Finnen oder Japaner, das Fachpublikum feiert jeden Athleten der sich die HS-145-Schanze herunter stürzt. Gewohnte Animositäten sind hier unbekannt. Deutsche unterstützen das Team Österreich und auch die DSV-Adler werden von anderen Nationen angefeuert. Begeistert schwenkt Maria aus der Schweiz die deutsche Flagge. Da die Eidgenossen heute keine Mannschaft stellen, hält die 22-Jährige Schmitt & Co. die Daumen. Der Grund ist einfach: "Weil's hier so super ist!"

 

Mittlerweile ist die Atmosphäre im Sauerland legendär und darüber hinaus so familiär, dass die Aktiven von der Anhängerschaft nur beim Vornamen genannt werden. Den Sportlern gefällt's. Bei der im Weltcup einmaligen Vorstellung der Teams mit Musik und anschließendem Feuerwerk ließ Routinier Noriaki Kasai mit breitem Grinsen und in sauberem deutsch verlauten: "Ich mag Willingen sehr." 7.000 Zuschauer, die eine Stunde nach Training und Qualifikation noch immer an der Schanze ausharrten, klatschten und johlten. Kasai, der seit 18 Jahren im Weltcup unterwegs ist, genoss die Emotionen. Vor zehn Jahren flog er hier bereits zu Team- und Einzelsieg, doch auch nach all der Zeit ist das jährliche Spektakel am Mühlenkopf für den 36-Jährigen noch immer etwas ganz Besonderes.

 

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