01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
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Der FIS GP im Sommer 2012 neigt sich langsam seinem Ende zu, die ersten Wettkämpfe sind schon Geschichte. Zeit, sich der gravierendsten Änderung für ein Zwischenfazit zu widmen, den enger anliegenden Anzügen. Streng genommen sind die Anzüge ja nicht neu, nur die Passform wurde geändert. Wer profitiert denn nun? Oder kann man das gar nicht sagen?
Im Rahmen des FIS GP erklärte FIS-Renndirektor Walter Hofer Sinn und Zweck der neuen Anzug-Regel, die nun 'Körpergröße gleich Anzuggröße' lautet. Neben einem einfacheren Prozedere beim Kontrollieren sind durch die Regeländerung vor allem neue Spielräum in Sachen Aerodynamik gewonnen worden. Und: für die kleineren Nationen bedeutet die neue Regel mehr Chancengleichheit. Man erinnere sich, meist trafen die Disqualifikationen Athleten aus kleineren und weniger finanzstarken Verbänden.
Nur wenige Disqualifikationen
Nach den bisher absolvierten Wettkämpfen steht fest, dass sich alle Verbände gut eingestellt haben auf die engeren Anzüge, es gab nur wenige Disqualifikationen. Die spektakulärste war die von Gregor Schlierenzauer bei seinem erstmaligen Auftreten in diesem Sommer in Hinterzarten, wo der ÖSV-Star in der Qualifikation für das Einzelspringen aussortiert wurde. Schlierenzauer sparte nicht mit Kritik, doch ansonsten blieb es relativ ruhig im Springerlager.
Wank: "Fördert meine athletische Stärke"
Der Führende der FIS-GP-Gesamtwertung, Andreas Wank, äußerte sich ausführlich über die neuen Anzüge. "Der enge Anzug fördert meine athletische Stärke", meinte er und ergänzte: "Die Mannschaft hat von Anfang an die Änderung hingenommen. Mit der positiven Einstellung gewöhnt man sich auch früher daran." Allerdings gab auch Wank, der die letzten drei Wettbewerbe allesamt gewonnen hat, zu Bedenken, dass es anfangs "wirklich sehr schwierig" war. Man habe das tragende Gefühl nicht wie früher.
Wank erklärte, er habe 50 bis 100 Sprünge gebraucht, bis er sich an den engeren Anzug gewöhnt hatte. "Er ist wärmer, klebt am Körper, und so ist das An- und Ausziehen schwierig", sagte der im Schwarzwald trainierende Deutsche. "Aber beim Absprung ändert der Anzug nichts."
Der viermalige Olympiasieger Simon Ammann ist in diesem Sommer auch schon zweimal auf dem Treppchen gelandet und kommt somit offenbar mit dem neuen Material gut zurecht. Doch auch der Schweizer sagte: "Am Anfang bin ich wie ein Anfänger mit dem neuen Anzug gesprungen. Es ist nicht so einfach, sich daran zu gewöhnen. Ich glaube, dass große Leute vom neuen Anzug profitieren werden", blickte Ammann voraus.
Die Ergebnisse von Reruhi Shimizu »
Doch wirft man einen Blick in die Ergebnislisten des Sommers, sind Springer aller Körpergrößen schon auf dem Podest gewesen. Wank gehört zu den größten im Feld, er scheint tatsächlich ein Profiteur zu sein. Doch neben dem 1,90-Hünen waren auch schon die wesentlich kleineren Ammann oder der Pole Dawid Kubacki auf dem Treppchen. Auch die starken jungen Japaner, die mit überraschend starken Ergebnissen aufwarteten, gehören nicht unbedingt zu den hoch aufgeschossenen Athleten. Doch ein Reruhi Shimizu beispielsweise siegte in Courchevel und wurde in Hinterzarten Zweiter.
Noch haben sich nicht alle im neuen Anzug präsentiert
Wank glaubt außerdem, dass die Auswirkungen auf den ganz großen Schanzen stärker zu spüren sein werden. Das wird man dann erst bei den Wettbewerben im Winter auf den Flugschanzen beurteilen können.
Und wir haben ja auch noch nicht alle Athleten gesehen in diesem Sommer. Einige Schwergewichte wie Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Severin Freund oder Daiki Ito haben sich noch nicht mit den anderen gemessen. Wieder andere, wie die beiden Tschechen Lukas Hlava und Roman Koudelka, kamen mal bei einem Wettkampf vorbei, sprangen gleich weit nach vorne und gingen wieder. Das scheint ihnen zur Standortbestimmung zu genügen.
Daher wird sicherlich weiter diskutiert werden. Doch dieser Austausch ist wichtig und bringt auch die Athleten voran.