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Schanzenzentrum entsteht im Montafon

Erstellt am: 18.06.2012 08:45 / hn

Nordic Konzept macht großen Sprung: Baubeschluss für Schanzenzentrum Montafon gefasst 

Als ein Herzstück des Nordic Konzepts und als vielleicht spektakulärste Sportstätte für das European Youth Olympic Festival 2015 (EYOF *) ist in Tschagguns (AUT) am Standort der früheren Zelfenschanze eine moderne Skisprunganlage geplant. Die Vorarlberger Landesregierung hat nun den Baubeschluss für das ca. 12-Millionen-Euro-Projekt gefasst.

 

Für den Voralberger Landeshauptmann Markus Wallner und Sportlandesrat Siegi Stemer ist damit nicht nur ein weiterer Schritt, sondern im wörtlichen Sinne ein großer Sprung getan in der Umsetzung des Nordic Konzepts sowie in der Vorbereitung auf die Europäischen Olympia-Jugendspiele in Vorarlberg und Liechtenstein. 


Wallner sieht im Nordic-Konzept "die wesentliche Grundlage, damit Vorarlberg an seine große Tradition im nordischen Sport wieder anknüpfen kann, und eine ganz große Chance für wertvolle zusätzliche Tourismus-Impulse". Auch die Bedeutung des EYOF 2015 für die Region steht für Wallner außer Zweifel: "Das ist immerhin Europas größte Multi-Sportveranstaltung im Nachwuchssport und die Vorstufe der Olympischen Spiele. Wir wollen allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Publikum und Gästen aus ganz Europa, aber auch der Bevölkerung in den Austragungsorten ein unvergessliches Ereignis bieten."

Erste Sprünge bereits im Winter 2013/14

Zum nunmehrigen Stand des Projektes Schanzenzentrum Montafon sagt Wallner: "Die Finanzierung steht, der Baubeschluss ist gefasst. Wir sind gut im Plan." Die Errichtung der Schanzenanlage soll im Zeitraum März 2013 bis Jänner 2014 über die Bühne gehen, die Inbetriebnahme und erste Bewerbe könnten somit im Februar 2014 stattfinden.

Die Kosten für das neue Schanzenzentrum Montafon sind mit 11,97 Millionen Euro über eine Laufzeit von vier Jahren veranschlagt. An der Finanzierung beteiligen sich das Land Vorarlberg, der Bund, der Stand Montafon, die Gemeinde Tschagguns und die Vorarlberger Illwerke AG.
 
Optimale Trainingsbedingungen für ÖSV Talente

Auch Sportlandesrat Stemer ist erfreut über das planmäßige Vorankommen des Bauprojektes. Für ihn ist wesentlich, dass es dafür auch die nötige Unterstützung von Seiten des Österreichischen und des Vorarlberger Skiverbandes gibt und dass diese Unterstützung auch für die neue Nachwuchsschanzenanlage im Bregenzerwald gilt. "Wir haben auch in den nordischen Disziplinen viele junge Talente. Damit diese es bis ganz an die Spitze schaffen können, brauchen sie optimale Trainingsbedingungen und entsprechende Sportstätten im eigenen Land", so Stemer.

Prominente Partner des Landes in dieser Sache sind zwei Vorarlberger Olympiasieger: Patrick Ortlieb, nunmehr VSV-Präsident, betont, dass der Skiverband vor allem in der Mobilisierung aktiv war bzw. ist: "Wir wollen darauf schauen, dass möglichst gleich nach Fertigstellung der Schanzen schon qualifizierte Trainer und interessierte Nachwuchsspringer bereit stehen." Zudem begrüßt der VSV die Einbindung des in Schanzenbauten erfahrenen Tiroler Bauunternehmens Malojer, das wertvolle Inputs für eine reibungslos funktionierende Schanzenanlage gegeben hat. 
 
Toni Innauer, der bekannteste und erfolgreichste Skispringer, den Vorarlberg hervorgebracht hat, steht Pate für das Nordic Konzept, das er mit seinem Know-how mitgestalten konnte. Als ehemaliger Weltklasseathlet und langjähriger Nordischer Direktor des ÖSV sieht er im jetzt getroffenen Baubeschluss für das Schanzenzentrum Montafon und die geplante Anlage im Bregenzerwald "wichtige Voraussetzungen dafür, dass Vorarlberg nicht länger ein weißer Fleck auf der österreichischen 'Schanzenkarte' ist". Auch Innauers Nachfolger als Nordischer Sportdirektor beim ÖSV, Ernst Vettori, hat die Entwicklung in Vorarlberg positiv kommentiert und hilfreiche Tipps für die Realisierung gegeben.

Alle Schanzen ganzjährig benützbar

Die neue Schanzenanlage in Tschagguns wird aus vier unterschiedlich großen Schanzen bestehen, auf denen ganzjährig gesprungen werden kann: 

• Der größte Bakken ist eine für internationale Bewerbe taugliche Normalschanze (Hillsize 108 Meter), dazu kommen drei Nachwuchsschanzen mit HS-66, HS-40 und HS-22. 
• Die beiden größeren Schanzen werden mit einer gekühlten Ganzjahresanlaufspur (Eis/Keramik) ausgestattet.
• Die Topografie erlaubt es, dass die Schanzen nach einigen Geländekorrekturen direkt in den Hang gelegt werden können. Es müssen keine Anlauftürme gebaut werden. 
• Seitlich der größten Schanze wird ein vollautomatischer Schrägaufzug mit Mittelstation im Bereich des Schanzentisches und Bergstation beim Starthaus die Springer nach oben bringen. 
• Im Funktionsgebäude neben dem Auslaufbereich werden alle erforderlichen Räumlichkeiten (Rennbüro, Sprecherkabine, Skiwerkstatt, Umkleide- und Sanitärräume usw.) untergebracht. Bei Sprungveranstaltungen wird ein Großteil des Publikums auf der Dachterrasse dieses Gebäudes Platz finden.
• Eine Flutlichtanlage sowie Spurbeleuchtungen der einzelnen Schanzen für abendliche Veranstaltungen werden derzeit noch nicht installiert. Es werden aber die Fundamente der Masten sowie die nötigen Vorinstallationen vorgesehen, sodass diese Ergänzungen jederzeit ohne größeren Aufwand möglich sind.
 
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* Das European Youth Olympic Festival (kurz: EYOF, Deutsch Olympisches Festival der Europäischen Jugend) ist eine Europäische Multisportveranstaltung, die in den ungeraden Jahren zwischen den Olympischen Spielen stattfindet. Es wurde 1991 auf eine Initiative des heutigen IOC-Präsidenten Dr. Jacques Rogge hin eingeführt.
Die europäischen Teilnehmer sind zwischen 13 und 17 Jahren alt.
 
Veranstaltungsorte EYOF Winter:
 
• 1993     Aosta (Italien)
• 1995     Andorra La Vella (Andorra)
• 1997     Sundsvall (Schweden)
• 1999     Poprad-Tatry (Slowakei)
• 2001     Vuokatti (Finnland)
• 2003     Bled (Slowenien)
• 2005     Monthey (Schweiz)
• 2007     Jaca (Spanien)
• 2009     Slask-Beskidy (Polen)
• 2011     Liberec (Tschechische Republik)
• 2013     Brasov (Rumänien)
• 2015     Vorarlberg/Liechtenstein
 
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Das Montafon ist ein 39 KM langes Tal in Voralberg, im Westen Österreichs.

 

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