01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Wissen Sie noch, was 1989 war? Klar, die Berliner Mauer fiel und der Eiserne Vorhang bekam erste Löcher. Die Sowjetunion begann zu zerfallen. US-Präsident war George Bush, der Senior wohlgemerkt, und in China ereignete sich das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Und am 3. Dezember betrat der damals 17-Jährige Noriaki Kasai die Bühne im Weltcup der Skispringer.
Damals ahnte wohl niemand, dass dieses Debüt in Thunder Bay in Kanada der Beginn einer unglaublichen Karriere sein würde. 409 Weltcup-Teilnahmen später gilt es nun, Noriaki Kasai zum 40. Geburtstag zu gratulieren. Am 6.6.1972 erblickte Kasai das Licht der Welt. Immer noch ist der Japaner fester Bestandteil des Weltcups, immer noch lässt er regelmäßig Springer hinter sich, die zum Zeitpunkt seines Weltcup-Debüts noch gar nicht geboren waren.
1992 das erste Mal auf dem Treppchen
Im Februar 1992 schaffte Kasai es in Lahti das erste Mal aufs Treppchen, seinen ersten Sieg feierte er gleich bei einem Großereignis: im März 1992 triumphierte er bei der Skiflug-WM in Harrachov. Im Alter von 19 Jahren wurde er Weltmeister vor Andreas Goldberger und Roberto Cecon. Am 1. Januar 1993 trug er sich dann in die Siegerliste beim renommierten Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen ein. Insgesamt stand Kasai 15 Mal ganz oben auf einem Weltcup-Treppchen, 44 Mal schaffte er es insgesamt auf das Podest, dazu feierte er drei Siege mit der Mannschaft.
Noriaki Kasai in der Berkutschi-'Hall of Fame' »
Ein paar Zahlen verdeutlichen diese unfassbare Karriere: 32 Mal ging Kasai bei WM-Springen über den Bakken, 409 Mal startete er im Weltcup und 15 Mal sprang er unter Olympischen Ringen. Doch ausgerechnet beim größten Erfolg der Japaner, dem Gewinn von Olympischem Gold bei den Spielen im eigenen Land 1998, war er nicht im Team. So ist die Silbermedaille von 1994, ebenfalls ein sehr denkwürdiges Springen, das einzige Olympia-Edelmetall für Kasai. Damals hatten die Japaner vor ihrem Schlussspringer Masahiko Harada die goldene Plakette schon so gut wie um den Hals hängen, doch Harada versagten die Nerven und Gold ging doch noch an Deutschland. Immerhin ist Kasai der erste japanische Sportler, der an sechs Olympischen Winterspielen teilnahm.
Kasai ist ein Phänomen - ein äußerst beliebtes dazu
Bei Weltmeisterschaften sammelte Kasai sechs Medaillen, zweimal Silber und viermal Bronze. Von den Festspielen in Val di Fiemme 2003 brachte er gleich dreimal Edelmetall mit.
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Kasai ist ein Phänomen – und ein obendrein extrem beliebtes dazu. Egal, welchen Springer man auf das Urgestein anspricht, für alle ist es eine Ehre, mit dem 'Alterspräsidenten' springen zu dürfen. Jüngere Athleten, die den körperlichen Verschleiß am eigenen Leib spüren, haben keine Erklärung für die Konstanz, die der Mann aus Shimokawa an den Tag legt. Selbst nach Verletzungen schafft er wieder den Anschluss.
Ans Aufgeben denkt Kasai nicht
Und er ist auch in seinem Alter noch für Überraschungen gut, auf der Schanze und abseits davon. "Ich möchte in Sotschi noch dabei sein“, sagte er im abgelaufenen Winter, in dem er sich allerdings lange Zeit schwer tat und als beste Platzierung Rang 15 schaffte. In einigen Qualifikationen landete er weit vorne, doch wenn es um die Weltcup-Punkte ging, wurde es hart für den permanent lächelnden Sportsmann.
Rang 51 im Gesamt-Weltcup bedeutete auch die schlechteste Platzierung seiner Karriere. Doch ans Aufgeben denkt Kasai nicht. "Ich weiß, dass es schwer wird, im Team zu bleiben", sagte er, denn verbessern könnten sich zwar die jungen Springer, doch er selbst könne maximal sein Leistungsniveau aufrecht erhalten. Insofern wird der Tag kommen, an dem kein Platz mehr für ihn im aufstrebenden jungen japanischen Weltcup-Team sein wird. Doch bis dahin dürfen er und die Fans sich an jedem weiteren Einsatz mit dem unverwüstlichen Japaner erfreuen.