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Walter Hofer: Eine der schwierigsten Wettkampfperioden

Erstellt am: 04.04.2012 12:19 / sk

Die letzte Saison ist nun schon seit fast drei Wochen Geschichte. Der Weltcupwinter 2011/12 war gekennzeichnet von vielen Schwierigkeiten auf Grund des Wetters, aber auch von einem bis zum Schluss spannenden Kampf in der Gesamtwertung. Berkutschi sprach mit FIS Renndirektor Walter Hofer über die letzte Saison und über etwaige Änderungen in der Zukunft.

 

Berkutschi: Es war eigentlich eine tolle Saison, auch wenn sie sehr schwer war.

 

Walter Hofer: Ja, sie war schwer, aber ich muss sagen ich hatte schon öfters weniger Energie in Planica. Vom sportlichen Standpunkt aus, war es sicher eine der schwierigsten Wettkampfperioden. Wir hatten durchwegs immer wieder Probleme mit den äußeren Bedingungen, aber wir haben mittlerweile so sensationell gute Organisatoren und die Rahmenbedingungen haben sich sehr verbessert, auch die Präparation der Anlagen. Somit war es möglich, dass man trotz dieser Unbilden so viele Wettkämpfe durchbringen konnte. Sehr positiv in diesem Winter war die Fluktuation auf den Podestplätzen. Trotz einer überlegenen Mannschaftsleistung der Österreicher ist die Spitze unglaublich eng geworden. Nahezu 10 Nationen haben zumindest das Potential, einen Weltcup zu gewinnen.

Sepp Gratzer, Walter Hofer

 

Endstand Gesamtweltcup 2011/12 »

 

Berkutschi: Erstaunlich ist, dass wir mit Anders Bardal den ältesten Gesamtweltcupsieger aller Zeiten haben. Das spricht dafür, dass das Feld sehr ausgeglichen ist zwischen jung und alt.

 

Hofer: Ja, das wollten wir mit unserem Anforderungsprofil erreichen: Dass die Athleten später in das Leistungsalter kommen, aber dann lange da verbleiben. Dass dann welche sogar bis 40 springen war nicht vorherzusehen, aber es ist natürlich toll, wenn man weiß, dass man in dieser Sportart ein langes Leistungsalter erleben kann.

 

Berkutschi: Wenn wir jetzt schon auf die neue Saison blicken, erwarten uns dann eventuell Veränderungen im Reglement oder betreffend des Materials?

 

Hofer: Die bestehenden Wettkampfreglemente haben sich bestens bewährt und erlauben eine flexible Handhabung unseres Wettkampfformates. Alleine die Transparenz für das Publikum vor Ort und an den Bildschirmen sollte uns noch mehr ein Anliegen sein. Hier müssen wir mit der graphischen Darstellung und dem Informationsfluss noch einfacher und nachvollziehbarer werden. Einige interessante Vorschläge liegen bereits zur Diskussion in unseren Komitees vor.

 

Das Wettkampf-Material ist im Moment sicherlich optimal von den Athleten ausgereizt. Sie sind heutzutage in der Lage, jede Nuance der äußeren Bedingungen aerodynamisch auszunutzen. Alleine die Handhabung der Materialkontrolle erscheint über die Zeit sehr aufwendig. Hier werden wir ebenfalls nach Optimierungsmaßnahmen suchen müssen.

 

Walter Hofer Video-Blog

 

Berkutschi: Was macht Walter Hofer nach Ende der Saison? Gibt es auch eine Pause, oder geht’s direkt weiter?

 

Hofer: Es gibt jetzt natürlich ganz andere Aufgaben. Ich habe Vorlesungen an der Universität, dann finden schon Sitzungen mit Firmen, mit dem Fernsehen und mit unseren Technikern und Experten statt. Wir haben sehr bald unsere Frühjahrssitzungen, dort müssen wir schon wieder mit den neuen Kalenderplänen parat sein und dann geht’s schon wieder los.

 

Berkutschi: Ich wünsche dann aber auch einmal ein bisschen Urlaub.

 

Hofer: Ja, wir erholen uns. Aber so wie es bei uns ist, findet die Erholung zu Hause statt und nicht unterwegs.

 

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