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Skispringen ist gerecht: Koch und Kranjec räumen doppelt ab

Erstellt am: 27.02.2012 21:20 / os

Skispringen ist doch gerecht. Ungeachtet der Wetterkapriolen in diesem Winter und speziell auch bei der Skiflug-WM in Vikersund scheint es doch Gerechtigkeit in diesem Sport zu geben. Denn aus Norwegen kehrten zwei Athleten doppelt dekoriert nach Hause zurück, die seit Jahren zu den stärksten Fliegern der Welt gehören: Robert Kranjec gewann das Einzel und holte Bronze mit dem Team, bei Martin Koch war es genau umgekehrt. Bronze im Einzel und Gold mit dem Team.

Severin Freund

 

Es wird wohl niemand meckern, wenn wir feststellen, dass Koch und Kranjec zu den besten Skifliegern der Welt zählen. Und deshalb ist es nicht nur gut für die beiden, sondern auch gut für das Skispringen, dass diese Athleten auf der größten Schanze der Welt so abgeräumt haben.

Robert Kranjec

 

Die Ergebnisse von Martin Koch »

Rune Velta

 

Die beiden 30-Jährigen zeichnet aus, dass sie beim Fliegen einfach Extraklasse sind. Es heißt immer, wenn du nicht in Form bist, brauchst du nicht zum Fliegen zu gehen. Bei Koch und Kranjec zählt dieser Satz nicht. Ist die Schanze groß, sind der Slowene und der Kärntner vorne dabei.

 

Koch und Kranjec sind da, wenn die Schanze groß ist

 

Und im Gegensatz etwa zu einem anderen Superflieger, nämlich Gregor Schlierenzauer, zählen Koch und Kranjec nicht auf allen Schanzen dieser Welt zu den Favoriten, sondern eben vor allem beim Fliegen.

 

Die lange Karriere von Robert Kranjec »

 

Es gibt in der Springerszene niemanden, der den beiden die Medaillen nicht gönnt. Jahrelang schon drücken sie bei den spektakulären Weitenjagden auf den fünf Riesenbakken dieser Welt den Wettbewerben ihren Stempel auf. Und wenn Koch nach dem verpassten Einzelgold sagt, "dann springe ich eben noch zwei Jahre", dann sollte das allen Skiflug-Fans ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn was er auf Flugschanzen veranstaltet, ist schlichtweg fantastisch.

 

Kranjec der erste slowenische Titelträger - Freund sehr fair

 

Der neue Weltmeister Kranjec musste 30 Jahre alt werden und an sechs Skiflug-Weltmeisterschaften teilnehmen, um sich und die ganze Skisprung-Nation Slowenien zu erlösen. Noch nie gab es einen Skiflug-Weltmeister aus Slowenien. Dass es nun Robert Kranjec geschafft hat, ist nur logisch. Selbst in Sprungzeiten, in denen er nicht mit den Besten der Welt mithalten konnte, schaffte er in Planica oder auf dem Kulm Spitzenresultate. Und sein Triumph dürfte den diesjährigen Saisonabschluss auf der Letalnica zu einer wahnsinnigen Kranjec-Party werden lassen. Davon profitiert der gesamte Zirkus.

 

Die schönsten Bilder aus Vikersund »

 

Wie fair es unter den Skispringern zugeht, bewies sehr eindrucksvoll der Deutsche Severin Freund. Er freute sich ehrlich über Platz vier in der Einzelkonkurrenz. "Wenn der Drittplatzierte trotz Sturz 20 Punkte mehr hat als ich, dann brauch ich nicht über eine Medaille nachzudenken", sagte Freund. "Es war meine erste Skiflug-WM, das ist doch ein super Resultat." Ehrliche Freude von einem ehrlichen Athleten. Dass Freund am Abschlusstag mit dem Team Silber holte ist ihm umso mehr zu gönnen.

 

Norweger durften sich über Shooting-Star Velta freuen

 

Die Norweger verpassten zwar überraschend eine Team-Medaille, dürfen sich aber über Shooting-Star Rune Velta freuen, der ausgerechnet bei der Heim-WM die erste Treppchen-Platzierung seiner Karriere schaffte. Außerdem zeigte mit Anders Fannemel ein Norweger den weitesten Flug (244,5 m) der Tage von Vikersund und der Weltrekord von 246,5 Metern blieb ebenfalls in ihren Reihen. Kein Grund, sich zu grämen also.

 

Die größte Schanze der Welt in Vikersund »

 

Einzig der Führende in der Skiflug-Gesamtwertung wurde etwas unter Wert geschlagen: Daiki Ito wurde im Einzel und mit dem Team Fünfter, er hatte sich genau 20 Jahre nach Noriaki Kasais Triumph in Harrachov und 14 Jahre nach dem letzten Titel der Japaner beim Fliegen von Kazuyoshi Funaki in Oberstdorf 1998 sicher etwas mehr erhofft. Trösten darf sich Ito über den weitesten Flug, den je ein Japaner erzielte: Runde 240 Meter. Skispringen ist doch gerecht, nicht?

 

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