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Der etwas andere Generationswechsel

Erstellt am: 30.12.2008 13:29 / os

Nach dem Tourneeauftakt in Oberstdorf mit dem Treppchen Simon Ammann, Wolfgang Loitzl und Dimitri Wassiliew steht fest: Es gibt einen Aufstand der alten Männer! Ammann gehört mit 27 Jahren schon zum alten Eisen der Szene. Loitzl ist mit 28 Jahren der älteste Springer im österreichischen Kader, genau wie Wassiliew (29) bei den Russen der bei weitem älteste ist.

 

Mit Martin Schmitt, der neben Noriaki Kasai, Roar Ljoekelsoey, Michael Uhrmann und Adam Malysz zum Klub der 'Ü30' gehört, hat sich ein weiterer Oldie ganz nach vorne in die Gesamtwertung geschlichen. Apropos Uhrmann. Der beteiligt sich genau wie der 29-jährige Michael Neumayer ebenfalls an dem etwas anderen Generationswechsel. Die beiden Deutschen rangieren ebenfalls in den Top Ten der Tourneewertung.

 

Gregor Schlierenzauer muss sich mit seinen 18 Jahren ganz schön seltsam vorkommen in diesem Klub der alten Herren. Immerhin hat er mit den beiden jungen Finnen Harri Olli und Kalle Keituri ein paar junge Mitstreiter unter all diesen erfahrenen Hasen.

 

Wie wichtig Erfahrung ist, zeigte sich im vergangenen Jahr, als der junge Schlierenzauer der Konkurrenz erst um die Ohren flog, am Ende aber der alte Ahonen ganz oben auf dem Siegerpodest stand. "Das war eine wichtige Erfahrung für mich", sagte der Tiroler Schlierenzauer, der es in diesem Jahr besser machen möchte. Doch in Sachen Erfahrung ist ihm die Konkurrenz eine Nasenlänge voraus. Ammann, Schmitt und Wassiliew haben alle schon längere Krisen durchlebt und alle Situationen im Leben eines Skispringers schon einmal überstanden.

 

Früher war Jugend Trumpf im Skispringen. Die meisten Karrieren endeten schon vor Erreichen der 30. Es gibt viele Beispiele für erfolgreiche junge Athleten, die mit zunehmendem Alter nie mehr an ihre Form aus den jungen Jahren anknüpfen konnten. Der Finne Toni Nieminen ist so einer, auch Maximilian Mechler, dem eine großartige Zukunft vorausgesagt wurde. Bei den Österreichern setzte man auf die erfolgreichen Jugendspringer Thomas und Stefan Thurnbichler, die es nie nach oben schafften. 

 

Um mit dem Wettkampfstress und den gestiegenen medialen Ansprüchen fertig zu werden, scheint jugendliche Unbekümmertheit nicht mehr der Weisheit letzter Schluss. Erfahrung ist alles, oder doch nicht? Wir werden es am 6. Januar in Bischofshofen wissen, ob ein junger Hüpfer oder ein alter Hase die besten Nerven hatte.

 

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