01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die Million ist weg, aber der Tourneesieg ist in Reichweite. Gregor Schlierenzauer hat mit Rang zwei seine komfortable Führung in der Gesamtwertung der 60. Vierschanzentournee behauptet, die Siegprämie von einer Million Franken für den Grand Slam aber hat ihm sein Tiroler Landsmann Andreas Kofler verwehrt.
Denn Kofler siegte bei seinem Heimspringen vor 22.500 Zuschauern auf dem ausverkauften Bergisel in Innsbruck dank eines sagenhaften Finalfluges auf 131,5 Meter. Damit sprang sich der Weltcup-Führende noch von Rang fünf nach ganz oben. Mit 252,8 Punkten distanzierte Kofler seinen Teamkollegen Schlierenzauer (247,6) um 5,2 Punkte und feierte seinen zehnten Weltcupsieg.
"Ich bin überglücklich, dass es bei meinem Heimspringen hier in Innsbruck mit dem Sieg geklappt hat. Heute sind für mich viele Emotionen im Spiel, ein Sieg beim Heimweltcup und dann auch noch im Rahmen der Tournee ist vielen verwehrt geblieben. Daher ist dies wirklich ein ganz besonderer Sieg für mich", so Kofler
Und Schlierenzauer war mit seiner Leistung auch nicht unzufrieden. "Ich habe einen guten Job gemacht. Im zweiten Durchgang war es mit den Bedingungen schwierig, aber ich bin bei mir geblieben und habe mein Ding durchgezogen. Gratulation natürlich an Andi, ich finde es sehr cool, dass der Sieg in Tiroler Hand geblieben ist. Nun hat es mit dem Grand Slam nicht geklappt, aber mir war das Geld nie so wichtig, ich möchte die Tournee gewinnen und diesem Ziel bin ich einen Schritt näher. Jetzt freue ich mich auf Bischofshofen."
Wieder ein Japaner auf Platz drei
Auf Rang drei kam wie schon in Garmisch-Partenkirchen ein Japaner. Diesmal aber nicht Daiki Ito, sondern sein Teamkollege Taku Takeuchi, der schon in Partenkirchen mit Rang vier geglänzt hatte. Mit 246,7 Punkten blieb er nur 0,9 Zähler hinter Schlierenzauer. Für den 24-Jährigen ist es der erste Sprung auf ein Weltcup-Podest. "Es ist ein sehr gutes Gefühl, heute auf dem Podium zu stehen. Für mich ist ein Podestplatz immer etwas ganz Besonderes, nicht nur bei der Tournee, sondern überhaupt im Weltcup. Daher bin ich natürlich überglücklich."
Andi Kofler in der Hall of Fame »
Auf Platz vier kam mit dem Norweger Anders Bardal ein weiterer der Tourneefavoriten. Roman Koudelka bestätigte als Fünfter seine grandiose Form bei einem Springen, das unter äußerst wechselhaften Bedingungen litt. Lukas Hlava als Zehnter machte das tolle tschechische Resultat perfekt.
Stoch von eins auf neun
Nach dem ersten Durchgang hatte der Pole Kamil Stoch noch die Hand am Sieg. Als Führender des ersten Durchgangs hatte er 11,4 Punkte Vorsprung auf Kofler, doch sein Finalflug war schon nach 108 Metern zu Ende – Stoch wurde durchgereicht auf Rang 9. Zwar hatte der dreimalige Weltcup-Sieger keine guten Bedingungen, doch er erwischte auch keinen wirklich guten Sprung.
Gregor Schlierenzauer in der Hall of Fame »
Es war einmal mehr schwierig für die Jury. Der Wind wechselte oft, von Rückenwind über Flaute bis hin zu Aufwind war alles dabei. Einige Athleten hatten große Schwierigkeiten oder schlicht schlechte Karten.
So vergab auch Severin Freund in Innsbruck die Chance, noch aufs Tournee-Treppchen zu kommen. Der Bayer zeigte einen durchwachsenen Wettkampf und verpasste in beiden Durchgängen die 120-Meter-Marke. Am Ende blieb für ihn nur Rang 21. Doch für die Deutschen war der Wettbewerb trotzdem nicht schlecht, denn Maximilian Mechler kam hinter dem sechstplatzierten Thomas Morgenstern auf einen sehr guten siebten Platz und Michael Neumayer kämpfte sich auf Rang acht. Qualisieger Mechler hatte in Innsbruck zwei wirklich gute Wettkampftage und dürfte voller Selbstvertrauen nach Bischofshofen fahren.
Die Ergebnisse von Maximilian Mechler »
Neben Freund verabschiedete sich auch Robert Kranjec aus dem Rennen um eine Top-Position in der Tourneewertung. Der Slowene fiel im Finale nach einem Sprung auf nur 105 Meter auf den 28. Platz zurück. Allerdings hatte der Superflieger wirklich großes Pech mit den Bedingungen.
Ito mit schlechten Bedingungen ohne Chance
Bedauerlich auch der Absturz von Daiki Ito. Der Japaner, der nach Garmisch-Partenkirchen auf Rang drei der Tourneewertung gelegen hatte, wurde im Finale auf dem Bergisel von üblem Rückenwind schon nach 91,5 Metern in den Hang gedrückt. Der 26-Jährige hatte keine Chance, seinen Sprung zu retten, Ito wurde auf Rang 27 zurückgeworfen. In Bischofshofen ist er der Halter des Schanzenrekords, vielleicht kann er da noch einmal im Kampf um den Tagessieg ein Wörtchen mitreden.
Schlierenzauers Vorsprung ist noch komfortabel
Im Finale nicht dabei war Noriaki Kasai bei dessen 399. Weltcup-Einsatz. Auch Bjoern-Einar Romoeren und Skiflug-Weltrekordler Johan Remen Evensen blieben ohne Zähler. Die Norweger verloren mit Vegard-Haukoe Sklett noch einen dritten Athleten in Durchgang eins. Allerdings hatte die Qualifikation auch die etwas unglückliche Auslosung von drei team-internen Duellen ergeben.
In der Tourneewertung liegt Schlierenzauer so komfortabel in Front, dass er die nächsten Nächte eigentlich ganz beruhigt schlafen kann. Er ist in super Form und muss in Bischofshofen nicht mehr aufs Ganze gehen, um seinen ersten Tourneesieg unter Dach und Fach zu bringen. Dass ihm die Schanze dort liegt, bewies er ja schon im Jahr 2007, als er dort im Alter von 17 Jahren triumphierte. Dennoch ist Kofler natürlich in Angriffsstimmung. Der Sieg in Innsbruck wird ihn zusätzlich beflügeln. Einem Gregor Schlierenzauer in Bischofshofen 17 Punkte abzunehmen, ist aber kein leichtes Unterfangen.
Schlierenzauer hat 805,4 Zähler, Kofler folgt mit 788,4. Dritter ist Morgenstern, der aber mit 769,3 Punkten einen zu großen Rückstand hat, um noch um den Sieg mitkämpfen zu können. Bardal ist Vierter vor Koudelka, Freund und Takeuchi.
Kofler: Das Gelbe Leibchen sitzt
In der Weltcup-Gesamtwertung baute Kofler seinen Vorsprung aus. Mit nun 768 Zählern hat er wieder mehr als 100 Punkte mehr als Schlierenzauer, der auf 656 Zähler kommt. Hinter den beiden klafft schon ein großes Loch, Bardal hat 509 Punkte auf dem Konto.