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Künzle: "Noch einmal voll angreifen"

Erstellt am: 04.01.2012 13:18 / os

Schon seit 2008 trainiert Martin Künzle die Schweizer Skispringer. Nach dem Karriereende von Andreas Küttel ist das Team ein wenig kleiner geworden, doch es verfügt mit Simon Ammann über einen der schillerndsten Athleten des gesamten Zirkus'. In Innsbruck sprach Künzle, der kaum älter als Ammann ist, mit Berkutschi über seine Mannschaft und die Ambitionen der Eidgenossen.

 

Berkutschi: Martin Künzle, das neue Jahr ist erst wenige Tage alt. Was sind die Ziele für 2012 und für die kommenden Wettkämpfe?

Martin Künzle: Naja, wir hatten uns schon vorgenommen, etwas besser in die Tournee zu starten. Das hat leider nicht geklappt. Den Simon hat ein Magen-Darm-Virus doch sehr geschwächt. Deshalb ist das Ziel im neuen Jahr, voll anzugreifen. Das Jahr hat mit dem ersten Durchgang in Garmisch-Partenkirchen sehr gut für uns angefangen, und in diesem Sinne wollen wir auch die weiteren Wettkämpfe bestreiten.

Simon Ammann

 

Berkutschi: Das heißt, die Gesamtwertung der Tournee ist abgehakt und jetzt heißt es, in den Einzel-Wettkämpfen noch einmal aufs Ganze zu gehen?

Künzle: Ja, auf jeden Fall. Wir wollen hier bei der Tournee noch einmal alles geben, das sind noch zwei wichtige Springen, und dann kommt auch schon das Skifliegen. Bei der WM in Vikersund gibt es ja auch wieder Medaillen zu verteilen.

Martin Künzle und Marco Grigoli

 

Berkutschi: Derzeit räumen die Österreicher ziemlich ab. Ist es ein Vorteil für den Rivalen, dass er mit einem großen, starken Team arbeiten kann, während Sie mit einer kleinen Mannschaft und nur einem Top-Mann unterwegs sind? Oder anders gefragt: Würde es dem Simon gut tun, auch eine starke interne Konkurrenz zu haben?

Künzle: Es ist immer gut, wenn du einen Vergleich hast, wenn da zwei drei Konkurrenten sind, die dich pushen und die den Druck erhöhen. Es wäre schon gut, noch ein oder zwei junge Springer auf einem richtig hohen Level zu haben, das fördert auch die Leistungen im Training. Ich denke schon, dass das einer der Gründe ist, warum das österreichische Team so stark ist.

 

Berkutschi: Wie schwer ist es denn, einen zweiten Springer in der Spitze zu etablieren?

Künzle: Es ist für alle gleich schwierig, an die Spitze zu kommen. Wir haben mit Marco Grigoli einen, der die Voraussetzungen, der das Zeug dafür hat, nach oben zu kommen. Mit Gregor Deschwanden ist ein Zweiter vorhanden, der die Voraussetzungen hat, sehr gut Ski zu springen. Die beiden Jungen müssen aber sicherlich noch viel und hart arbeiten und sich Schritt für Schritt verbessern, damit sie auch wirklich da oben angelangen.

 

Berkutschi: Wie wichtig wäre eine Fortsetzung der Karriere von Simon Ammann für das Team?

Künzle: Er ist sehr wichtig für das Skispringen allgemein. Für die Schweiz ist es natürlich extrem wichtig, dass da einer ist, der das Zugpferd für die anderen ist. Er kann den anderen den Druck nehmen und natürlich können sich die Jungen von ihm auch viel abschauen. Insofern ist Simon ein ganz wichtiger Teil des Teams.

 

Berkutschi: Wie war die Reaktion in der Schweiz auf die ersten Wettkämpfe? Stand Simons Krankheit im Vordergrund oder gab es auch Kritik an der Leistung?

Künzle: Nein, es wurde ganz normal aufgenommen. Es war allen bewusst, dass Simon überhaupt nicht fit war in Oberstdorf. Es war fast schon ein Wunder, dass er da überhaupt dreimal über die Schanze gesprungen ist. Das sah wirklich gar nicht gut aus. Jetzt muss man es halt nehmen wie es ist, es geht ja nun auch schon besser. Aber mit dieser Krankheit konnten wir wirklich nicht rechnen. Da hatten wir keine Chance.

 

Berkutschi: Dann viel Glück und viel Gesundheit für die kommenden Wettbewerbe, vielen Dank, Martin Künzle.

 

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