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Denis Kornilov im Interview: "Es wächst etwas nach"

Erstellt am: 01.01.2012 14:31 / os

Denis Kornilov ist der derzeit beste russische Skispringer. Der 25-Jährige aus Nowgorod gilt als sehr talentierter und intelligenter Athlet. Am Neujahrstag hatte Berkutschi die Möglichkeit, mit Kornilov, der vor vier Jahren in Bischofshofen schon einmal Fünfter wurde, über seine Ziele und das russische Skispringen im Allgemeinen zu sprechen.

 

Berkutschi: Denis Kornilov, frohes neues Jahr erst einmal.

Denis Kornilov: Ja, frohes neues Jahr auch.

 

Berkutschi: Das Neujahrsspringen ist der vielleicht am meisten beachtete und von den meisten TV-Zuschauern gesehene Wettkampf im Skispringen. Hat er auch für dich eine besondere Bedeutung?

Kornilov: Ja, es ist immer ein großes Vergnügen, hier an den Start gehen zu dürfen. Besonders in den letzten Jahren, seit die Schanze neu gebaut wurde. Es ist wirklich schön, dass so viele Leute ins Stadion kommen, es herrscht eine tolle Atmosphäre. Da ist es für Skispringer extrem wichtig, genau an diesem Tag die bestmögliche Leistung abzurufen und das Springen zu genießen.

 

Berkutschi: Du bist diese Saison sehr nah an den besten der Welt dran. Was denkst du ist möglich in dieser Saison?

Kornilov: Schon im Sommer lief es relativ gut und als die Saison begann, bin ich nicht schlecht gesprungen. Es kamen gute Resultate und ich habe gemerkt, dass ich nicht weit von den Top Ten entfernt bin. Es ist mein Ziel, noch dichter an die Top Ten heranzukommen und vielleicht dann darin zu landen. An diesem Ziel arbeite ich.

 

Berkutschi: Viele Experten sagen über dich, dass du wahnsinniges Potenzial hast. Hast du eine Idee, wie du dieses Potenzial immer abrufen kannst, damit du noch besser wirst?

Kornilov: Ja, ich habe das vor ein paar Jahren schon einmal gehört. Seitdem bin ich ein bisschen auf einem Level stagniert. Diese Saison aber läuft es gut und es könnte meine bisher beste Saison werden. Was kann ich dafür tun? Ich muss einfach mein Bestes geben und die Wettkämpfe genießen. Ich darf mir nicht zu viele Gedanken machen, mich nicht auf zu viele Sachen fokussieren, sonst wird es zu kompliziert. Das ist mein Ziel und ich glaube, ich bin auf einem guten Weg diesbezüglich.

 

Berkutschi: Es geht also darum, den Kopf auszuschalten und nicht zu viel zu denken?

Kornilov: Ja, sicher. Ich habe schon von vielen Trainern gesagt bekommen, ich solle einfach springen und nicht so viel darüber nachdenken.

 

Berkutschi: Blicken wir auf das Team. Sind die Strukturen in Russland im Vorfeld der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi schon besser geworden?

Kornilov: Ja, definitiv. In allen Wintersportarten geht es in Russland gerade voran, zumindest was die Infrastruktur und die Trainingsbedingungen betrifft. Die Sportarten brauchen aber nicht nur die Wettkampfstätten in Sotschi, wir brauchen vor allem Trainingszentren in Russland. Wir können bald erstmals richtig in Russland trainieren, auf Matten und auf einer Schanze, die den modernen Standards entspricht. Die Anlagen waren alle alt, in meiner Heimatstadt gab es zwar Trainingsmöglichkeiten auf Matten, aber die Schanze war wirklich sehr alt. Nächstes Jahr werden wir also gut in Russland trainieren können, mehr Zeit zu Hause verbringen und nicht mehr so viel in Europa unterwegs sein. Das sollte uns schon helfen. Wir haben ja auch neue Trainer, die viel Engagement mitbringen. Es ist Vieles neu und diese Veränderungen bekommen uns gut.

 

Es wächst auch etwas nach. Es kommen viele junge Springer hinterher. Diese Situation ist wichtig, denn wir brauchen den Konkurrenzdruck im Team, wenn wir uns verbessern wollen. Es ist besser, als wenn wir nur mit wenigen Springern im A-Team sind und hinter uns ist nichts. Aber jetzt spüre ich, dass da jemand von hinten Druck macht, da kommen junge Springer, diese Situation brauche ich, um mich weiter zu entwickeln. Niemand darf sich sicher fühlen, sowieso in Sotschi dabei sein zu können.

 

Berkutschi: So ist Sotschi sicher für alle das große Ziel, nicht?

Kornilov: Ja, ja. Es ist für jeden Sportler natürlich eine große Ehre, an Olympischen Spielen im eigenen Land teilnehmen zu können. Jeder will vor eigenen Fans in seinem eigenen Land und für sein eigenes Land das Beste geben. Es werden natürlich auch mehr russische Fans an den Anlagen sein und das motiviert uns alle.

 

Berkutschi: Okay, vielen Dank und alles Gute für die weitere Zukunft.

 

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