01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Der Weg von Anders Bardal geht in dieser Saison steil nach oben. Und nach einem zweiten Platz in Lillehammer und einem dritten in Harrachov hat es nun mit dem Sprung nach ganz oben auf das Podest geklappt. Der Norweger feierte im Neuschnee von Engelberg seinen zweiten Weltcupsieg nach seinem Triumph in Zakopane im Januar 2008.
Mit einem fantastischen Flug auf 133 Meter überholte der 29-Jährige im Finale noch Gregor Schlierenzauer, der allerdings als Führender des ersten Durchgangs stürzte und am Ende nur 11. wurde. Bardal bedankte sich zunächst bei den Organisatoren, die es schafften, in dem Schneetreiben für einigermaßen gerechte Bedingungen zu sorgen. "Der Anlauf war immer sauber. Ich mag diese Situationen mit Schneefall, das kommt mir zugute. Dieser Sieg heute belegt, dass die Sommer-Vorbereitung unter Alexander Stöckl die richtige war. Meine Kollegen springen ebenfalls gut und das sorgt für eine gute Atmosphäre im Team. Ich weiß, dass der Sieger von Engelberg auch immer ein Favorit für die Tournee ist, doch mich interessieren im Moment nur meine stabilen Sprünge. Ich denke, dass ich mit dem Druck umgehen kann und freue mich auf die Tournee", so der Norweger.
Schlierenzauer zur Beobachtung beim Arzt - "Glück gehabt"
ÖSV-Star Schlierenzauer lag eine Weile im dichten Neuschnee, konnte dann aber aufstehen und den Auslauf ohne fremde Hilfe verlassen. Zur Sicherheit wurde der 21-Jährige in ein Krankenhaus gebracht. "Eine erste Untersuchung an der Schanze durch den zuständigen Arzt hatte keine schwereren Verletzungen ergeben. Zur Absicherung wurden im Spital Stans auch noch ein Lungenröntgen und einer Ultraschalluntersuchung durchgeführt. Alle Untersuchungen verliefen negativ. Damit hat Gregor zum Glück nur einige Prellungen davongetragen. Wir müssen nun natürlich die Nacht abwarten, aber ich denke, dass er morgen schon wieder springen kann", sagte ÖSV-Physiotherapeutin Silvia Stöttinger.
Die Resultate von Anders Bardal »
Mit 266,2 Punkten verwies Bardal den Überraschungs-Zweiten Martin Koch (258,1) und dessen österreichischen Landsmann Thomas Morgenstern auf die übrigen Podiumsplätze. Koch ist in dieser Saison bereits der vierte Österreicher, der es auf ein Weltcup-Treppchen schaffte. "Als Skispringer solltest du an Schnee gewöhnt sein. Es gab keine Probleme in der Eis-Spur. Ich bin in guter Form, hatte aber nicht mit einem Podium gerechnet. Morgen würde ich gerne genauso gut wie heute springen", so Koch. Und sein Kollege Morgenstern gab zu Protokoll: "Ich komme immer gerne nach Engelberg. Beim ersten Sprung hatte ich kaum Luft unter den Skiern, im Finale war es dann besser. Morgen möchte ich meine Fehler ausmerzen."
Roman 'Löwenherz' Koudelka gleich wieder in Top Ten
Das tolle ÖSV-Ergebnis komplettierte der Weltcup-Führende Andreas Kofler als Vierter, der den besten Deutschen Severin Freund auf Rang fünf verdrängte. Dass die Norweger bei der Generalprobe der Vierschanzentournee ihre Hausaufgaben gemacht haben, stellte auch die Top-Leistung von Tom Hilde (6.) unter Beweis.
Die Groß-Titlis-Schanze in Engelberg »
Und was für ein Löwenherz hat bitte Roman Koudelka? Der Tscheche, in Harrachov in seiner Heimat am vergangenen Wochenende noch übel gestürzt, kam als Siebter gleich wieder unter die Top Ten. Und das nur wenige Tage nach seiner Entlassung aus dem Krankenhaus. Was für ein Kämpfer - Roman Löwenherz. Jurij Tepes schaffte als Achter sein bestes Saisonergebnis. Die Slowenen haben derzeit immer einen Mann für die Top Ten - Respekt.
Die Ergebnisse von Jurij Tepes »
In den Top Ten auch Simon Ammann (9.), dessen Leistung noch nicht für ganz vorne reicht, der aber immer konstanter springt. Gut möglich, dass der Schweizer genau beim Beginn der Tournee in Oberstdorf wieder voll konkurrenzfähig ist. Denis Kornilov aus Russland wurde Zehnter und dürfte damit sehr zufrieden sein.
Bei dauerhaftem Schneefall musste sich der deutsche Shooting-Star Richard Freitag diesmal mit Rang 17 zufrieden geben. Nach einem verpatzten ersten Sprung und Rang 28 kämpfte sich der 20-Jährige aber noch nach vorn. Sein Kollege Stephan Hocke kam bei seinem Saisoneinstand auf einen guten 19. Platz. Etwas gerupft wurden die Japaner und die Finnen. Junshiro Kobayashi war als 22. bester Japaner, Janne Happonen holte als 27. die einzigen Zähler für Finnland.
Prominente Ausfälle - Kofler souverän
Es gab bei dem dichten Schneefall im Kanton Obwalden einige Prominente, die im Finale nur noch Zuschauer waren. Bjoern-Einar Romoeren, Matti Hautamaeki, Daiki Ito, Michael Neumayer, Peter Prevc, Stefan Hula, Andrea Morassi, David Zauner, nahezu kein Verband blieb verschont von einem überraschenden Ausfall. Das zeigt aber auch, wie viel Bewegung im Feld ist und wie eng es in diesem Feld der besten Skispringer der Welt zugeht.
Kofler liegt mit 408 Punkten in der Weltcup-Wertung in Führung, Bardal folgt mit 330 Zählern auf Rang zwei. Schlierenzauer (326) ist Dritter vor Freitag (308).
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