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Japaner vollziehen den Generationswechsel

Erstellt am: 28.11.2011 19:05 / os

Beim ersten Teamspringen der neuen Saison haben die Österreicher den Sieg davon getragen. Das ist zunächst einmal nichts Ungewöhnliches. Doch die Japaner wurden Zweite und das ist aus zweierlei Gründen bemerkenswert.

 

Denn erstens erzielte die Mannschaft von Cheftrainer Tomoharu Yokokawa in Kuusamo mit Platz zwei das beste Weltcup-Ergebnis seit dem 27. Januar 2002 in Sapporo, als man vor eigenem Publikum ebenfalls Zweiter wurde. Die Japaner waren beim Saisonauftakt also so gut wie seit knapp zehn Jahren nicht mehr. Einzig bei der WM in Val di Fiemme im Jahr 2003 schafften die Adler der Air Nippon mit dem Gewinn der Silbermedaille noch einmal einen zweiten Platz.

 

Die Ergebnisse von Shohei Tochimoto »

 

Und zweitens haben die Japaner heimlich, still und leise den Generationswechsel vollzogen, als zweites Team nach den Polen. Das Quartett mit Yunshiro Kobayashi (20), Shohei Tochimoto (21), Taku Takeuchi (24) und Daiki Ito (25) war im Schnitt 22,5 Jahre alt und damit jünger als die meisten anderen Mannschaften. Nur die Polen stellten eine ähnlich junge Mannschaft (Durchschnittsalter 22), doch über die jungen und starken Polen wurde in der jüngeren Vergangenheit auch schon viel gesprochen und geschrieben.

 

Im Schatten von Kasai entwickelt

 

Über die Japaner aber wurde meist gelächelt, weil sie mit Noriaki Kasai (39), Takanobu Okabe (41) oder Akira Higashi (39) an den Start gingen. Doch sie haben jetzt eine junge und schlagkräftige Truppe zusammen, die ohne die alten Recken auskommt.

 

Noriaki Kasai in der Berkutschi-'Hall of Fame' »

 

Sicher kam es den jungen Athleten zugute, dass die Medienvertreter meist über Kasai und Co berichteten. Im Schatten des großen Altmeisters konnten sich die jüngeren Springer in Ruhe auf ihre Arbeit konzentrieren und entwickeln. Abseits des Rummels im fernen Japan haben sie konzentriert und ausdauernd den Aufbau einer neuen Mannschaft betrieben.

 

Beachtliche Leistung einer unerfahrenen Truppe

 

Dennoch ist es beachtlich, dass die Youngster jetzt schon so stark sind. Denn insgesamt hat das Quartett, das in Kuusamo sprang, gerade einmal 281 Weltcupspringen auf dem Buckel, davon Ito etwa die Hälfte. Allein der österreichische Routinier Wolfgang Loitzl sprang häufiger im Weltcup als das gesamte japanische Team. Dafür war die Leistung der Newcomer extrem beachtlich. Schließlich ist der Bakken in Kuusamo nichts für schwache Nerven, viele Athleten haben ihre Probleme mit der stets vom Wind umtosten Rukatunturi.

 

Die Ergebnisse von Japans Hoffnung Daiki Ito »

 

Es sind viele Teams, die auf die Jugend setzen. So arbeiten die Deutschen seit Jahren daran, das Team zu verjüngen und sie feiern mit Severin Freund und Richard Freitag auch gute Erfolge. Auch die Slowenen verfügen über hoffnungsvollen Nachwuchs, genau wie die Tschechen, bei denen sich der 22-jährige Roman Koudelka anschickt, die Weltspitze aufzumischen.

 

Doch die Japaner haben es nach den Polen als erste geschafft, ein komplettes konkurrenzfähiges junges Team auf die Beine zu stellen. Im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2014 sind die Springer aus dem Land der aufgehenden Sonne absolut auf dem richtigen Weg.

 

Das jüngste Team haben die Esten

 

Übrigens: die jüngste Truppe beim Weltcup-Auftakt waren die Esten. Zwar sind die Balten noch nicht konkurrenzfähig, sie wurden 12. und Letzte. Allerdings kann das in ein paar Jahren ganz anders aussehen, die Weichen sind auch in Estland auf die Zukunft gestellt. Noch nicht für Sotschi 2014, aber wer weiß, vielleicht stellen die Esten in absehbarer Zukunft eine ernstzunehmende Konkurrenz für die arrivierten Nationen dar. Sie wie die Japaner derzeit.

 

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