01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Gregor Schlierenzauer hat in der Höhle des Löwen Simon Ammann zurückgeschlagen und das letzte Springen vor Weihnachten in Engelberg gewonnen. Der Tiroler feierte bei der Generalprobe für die Vierschanzentournee seinen zweiten Saisonsieg (264,1 Punkte) und bewies, dass Ammann nicht unschlagbar ist. Zweiter wurde wie schon am Samstag Wolfgang Loitzl (262,4), der auch nach seinem 220. Einsatz im Weltcup weiterhin auf seinen ersten Weltcupsieg warten muss. Immerhin war es die achte Podestplatzierung für den Steirer. Auf Rang drei sprang vor 4.500 Zuschauern in der Zentralschweiz Lokalmatador Ammann (260). "Psychologisch gesehen ist das sehr wichtig gewesen. Nicht nur ich weiß, dass ich ihn jederzeit schlagen kann. Mit dem Wolfgang habe ich auch einen starken Teamkollegen an der Seite, was Ammann derzeit nicht hat", sagte der Tagessieger.
Schmitt jubelt befreit auf
Ein riesen Schritt nach vorn war das Wochenende für Martin Schmitt, der wieder in der Weltspitze angekommen ist. Mit diesmal zwei guten Sprüngen schaffte es der Schwarzwälder auf Rang vier. Bei der Ausfahrt riss er jubelnd die Arme hoch, das haben seine Fans schon lange nicht mehr gesehen. Martin Schmitt is back. Mit Genugtuung nahm natürlich auch Trainer Werner Schuster diesen tollen Wettkampf seines Schützlings auf. "Ich habe mich kontinuierlich gesteigert und will in Oberstdorf dort weitermachen, wo ich hier aufgehört habe. Momentan bin ich sehr zufrieden, denn die Tendenz stimmt. Die Top-Ten-Resultate spiegeln mein Vermögen wider. Ich kann eine gute Tournee springen", freute sich Schmitt.
Stetig aufwärts geht es mit Michael Uhrmann, der es als Zehnter endlich in die Top Ten schaffte. Michael Neumayer (24.) und Stephan Hocke (21.) sprangen im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Hocke drängte sich bei seinem Comeback im Weltcup mit zwei Wettkämpfen unter den besten 30 als vierter Mann für die WM-Mannschaft auf. Denn die junge Garde mit Severin Freund, Felix Schoft und Andreas Wank verpasste es erneut, Weltcupzähler zu sammeln. "Martin hat zwei tolle Wettkämpfe gezeigt. Uhrmann hat sich gesteigert, Neumayer und Stephan Hocke solide gepunktet", bilanzierte der Trainer.
Luxuriös ist die mannschaftliche Situation bei den Finnen. Wenn Ville Larinto und Matti Hautamaeki nicht überzeugen, dann springen Kalle Keituri und Harri Olli in die Bresche. Die beiden erreichten mit hervorragenden Wettkämpfen die Plätze fünf und sechs.
Morgenstern wieder einmal wie ein Rennpferd
Zwar war das mannschaftliche Abschneiden der Österreicher nicht so grandios wie am Samstag, doch das überdeckt Schlierenzauers Sieg. Andreas Kofler, Markus Eggenhofer und Manuel Fettner hatten das Finale verpasst. Zudem schockte Thomas Morgenstern Team und Fans, als er in der Qualifikation stürzte, sich aber außer Prellungen keine Verletzungen zuzog. Viel schlimmer für Morgenstern: sein Ski war gebrochen. Doch auch mit dem neuen Material schaffte es der Weltcup-Gesamtsieger auf den siebten Platz und bewies damit einmal mehr, wie professionell er ist.
Land unter ist dagegen bei den Polen. Nur Adam Malysz schaffte es ins Finale, doch als 18. ist er meilenweit von den Podestplätzen entfernt. Damit werden die polnischen Medien über die Weihnachtstage sowohl mit Trainer Lukasz Kruczek als auch mit den Athleten hart ins Gericht gehen.
Weltcup in Hand der 'Big Four'
Generell zeigten die Wettkampftage von Engelberg, dass die vier Großen Österreich, Finnland, Deutschland und Norwegen gemeinsam mit dem Schweizer Ammann die Szene bestimmen. Sowohl die Russen als auch die Slowenen, Tschechen oder Franzosen befinden sich in Schlagdistanz, verpassen aber die Top Ten zu regelmäßig.
Als Weltcupführender und Topfavorit geht Ammann (585) in die Vierschanzentournee, die am 28. Dezember mit der Qualifikation in Oberstdorf beginnt. Zweiter ist Schlierenzauer (510) vor Loitzl (359) und Larinto (271). Schmitt (203) liegt nun schon auf Rang sechs.