01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Die Zahlen weisen einfach nur einen weiteren Sieg von Thomas Morgenstern aus. Doch der Wettkampf in Courchevel war wohl das Beste, was die Fans in diesem Sommer zu sehen bekamen. In einem atemberaubenden Finale, in dem ein Highlight das nächste jagte, setzte sich der österreichische Überflieger am Ende mit 283,8 Punkten durch und feierte seinen fünften Sieg im fünften FIS-GP-Wettkampf dieses Sommers.
Starker Showdown der Besten
Doch was war das für ein Showdown: Reihenweise landeten die Athleten dicht unter dem Schanzenrekord von Gregor Schlierenzauer (134,5 m), ein Top-Sprung folgte auf den nächsten. Es begann mit dem Slowenen Robert Kranjec, der einen tollen Flug auf 130 Meter setzte. Doch das sollte am Ende nur für Rang sieben reichen. Denn Taku Takeuchi (6.) aus Japan, der Russe Denis Kornilov (5.) und der momentan stärkste Norweger Tom Hilde (4.) gaben sich allesamt keine Blöße und zogen an Kranjec vorbei.
Dann kam Kamil Stoch und pulverisierte den Schanzenrekord. 137 Meter flog der Pole weit und erhielt Standing Ovations von den Zuschauern für diesen Wahnsinnsflug. Doch das sollte alles nur für Rang drei reichen. Denn Morgenstern, der nach Stochs Traumflug mit einer Luke weniger Anlauf anfuhr, flog auf 132 Meter und überholte Stoch.
Jetzt war es noch an Richard Freitag, einen weiteren Morgenstern-Sieg zu verhindern. Der Deutsche lag überraschend in Führung nach dem ersten Durchgang. Und der junge Sachse ließ sich nicht lumpen, flog auf 131 Meter, setzte aber keinen Telemark. Am Ende erhielt Freitag mit 280,6 Punkten gut drei Zähler weniger als Morgenstern - Rang zwei. Morgi vor Freitag und Stoch - diese drei Athleten hatten schon in Hinterzarten das Treppchen geziert.
Morgenstern: "Jury hat super Job gemacht"
"Ich bin mit dem heutigen Tag extrem zufrieden, es ist mir gelungen mich hier vom Training bis in den Wettkampf kontinuierlich zu steigern. Diese Schanze hier ist großartig aber auch unglaublich selektiv. Man weiß nie genau, wieviel etwas Wind oder eine Änderung der Startluke ausmacht. Ich kann sagen, dass die Jury am Ende einen super Job gemacht hat. Einen kurzen Moment denke ich vielleicht daran, ob mir in Einsiedeln der sechste Sieg gelingen kann, aber darum geht es nicht. Simon wird wieder dabei sein und ich möchte auch in Einsiedeln die bestmöglichen Sprünge abrufen", sagte der Dominator des Sommers.
Stoch: "Es nervt langsam, immer knapp geschlagen zu werden"
"Es fühlt sich gut an. Es ist mir heute gelungen zwei gute Sprünge zu zeigen, auch wenn es etwas ärgerlich ist mit der Landung, die im zweiten Durchgang nicht optimal war. Aber grundsätzlich bin ich zufrieden. Ich hoffe, dass es in Einsiedeln ähnlich gut weitergeht. Ich kenne zwar die Schanze dort nicht, aber ich werde versuchen meine Sprünge zu zeigen und ich freue mich drauf", meinte Freitag nach seinem zweiten Podest in Folge.
Stoch hatte auf etwas mehr gehofft nach dem Schanzenrekord und meinte mit einem Augenzwinkern, dass es langsam etwas nerve, immer knapp von Morgenstern geschlagen zu werden. "Meine Sprünge waren super, das Ergebnis nicht so. Aber es war ein toller Wettkampf."
Interview mit Hilde und Evensen »
Acht Nationen platzierten sich unter den Top Ten. Hinter Maciej Kot aus Polen (8.) und Qualisieger Andreas Wank (9.) schaffte es auch das bulgarische Juwel Vladimir Zografski (10.) in die Top Ten. Eine fast schon sensationelle Platzierung schaffte der Kanadier Mackenzie Boyd-Clowes als 13. Der 20-Jährige hatte unlängst im FIS Cup gewonnen und da schon ein Zeichen gesetzt.
Einmal mehr wurde gewahr, wo die Finnen derzeit stehen. Anssi Koivuranta war als 35. noch der beste der einstmals so Erfolg verwöhnten Skisprung-Nation. Wieder blieben die Finnen ohne Punkte. Dabei hatte Kalle Keituri als Qualifikations-Zweiter so große Hoffnungen geweckt. Matti Hautamaeki musste sich bei seinem ersten Sommer-Auftritt 2011 mit dem 50. und letzten Platz begnügen.
Dass Wettkampf und Qualifikation zwei verschiedene Paar Schuhe sind, musste auch der Slowene Jurij Tepes schmerzvoll erfahren: Fünfter in der Quali - im Wettkampf nicht im Finale. Überraschenderweise verfehlte auch der Russe Pavel Karelin den Einzug unter die besten 30. Der bis dato viertplatzierte im FIS GP wurde nur 38. Doch wenn einer der Russen einen schwachen Tag erwischt, ist ja ein anderer da, wie diesmal Kornilov. Es läuft nicht schlecht für die Sbornaja.
Zwei Franzosen in den Punkten - Slowenen auch als Team stark
Die Franzosen schafften bei ihrem einzigen Heimspiel im FIS GP immerhin zwei Top-30-Platzierungen. Emmanuel Chedal landetet auf Rang 26, Vincent Descombes Sevoie wurde 29.
Die Slowenen waren neben Kranjecs Top-Platzierung auch mannschaftlich extrem stark. Mit gleich fünf Mannen zogen sie ins Finale ein, sie werden motiviert nach Einsiedeln fahren, wo schon am Samstag um 18.30 Uhr (live bei Berkutschi) die Qualifikation für den nächsten Wettbewerb am Sonntag auf dem Programm steht.
Mit seinem fünften Sieg ist Morgenstern (500) in der FIS-GP-Wertung natürlich einsam an der Spitze. Stoch ist mit 289 Zählern Zweiter vor Freitag (241).