01 | Hoerl, J. | 285.3 | ||
02 | Paschke, P. | 277.8 | ||
03 | Tschofenig, D. | 273.8 | ||
04 | Kraft, S. | 273.1 | ||
05 | Deschwanden, G. | 259.7 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Die Erwartungen nach diesem Sommer waren gigantisch in Polen. Im FIS GP 2010 waren die Polen der Weltelite um die Ohren geflogen. Kamil Stoch, Adam Malysz, Dawid Kubacki, sie alle landeten reihenweise unter den Top 5 während der Matten-Saison. Auch Maciej Kot, Stefan Hula und Rafal Sliz waren konkurrenzfähig und es schien, die Polen seien die neue dominierende Skisprung-Nation. "Die Österreicher schlagen", war das häufig formulierte Ziel für den anstehenden WM-Winter.
Es war klar, dass nicht alle Polen diese Form in den Winter würden retten können. Doch insgeheim hatten viele polnische Journalisten und Cheftrainer Lukasz Kruczek schon damit gerechnet, dass andere Athleten als einmal mehr der große Adam Malysz Top-Resultate für Polska erzielen würden.
Zunächst musste Malysz die Kastanien aus dem Feuer holen
Es war aber Malysz, der für die Top-Resultate sorgte. Zumindest am Anfang der Saison. Und es war auch Malysz, der im Alter von 33 Jahren noch einmal einen Weltcupsieg erzielte. Und zwar in Zakopane, vor 40.000 Skisprung verrückten Fans. Sein 39. Sieg nach einer fast vierjährigen Abstinenz auf der höchsten Stufe des Podiums war perfekt. Was für ein schöner Abschluss, der Sieg in der Heimat. Leider verletzte sich das Sportidol am nächsten Tag bei einem Sturz am Knie, zuerst schien die Teilnahme an der WM in Oslo in Gefahr, doch schon bald gab es Entwarnung in dieser Hinsicht. Malysz sollte am letzten großen Highlight seiner Karriere teilnehmen können.
Adam Malysz in der Hall of Fame »
In Oslo schaffte Malysz dann auch noch einmal eine Einzelmedaille und erklärte danach müde, aber zufrieden, dass „der alte Mann“ nicht noch eine Saison dranhängen würde. Mit Bronze auf der Normalschanze holte er sich noch die Medaille, die ihm fehlte. Malysz tritt also ab mit einem kompletten WM-Medaillensatz, mit drei Olympiamedaillen, mit vier Weltcup-Gesamtsiegen, mit einem Tourneesieg und 39 Einzelsiegen. Seine 92 Podiumsplatzierungen übertrifft nur Janne Ahonen.
Platz drei in der Nationenwertung ist ein Riesen-Erfolg
Bevor es nach Oslo ging, schaffte Stoch ebenfalls in Zakopane seinen ersten Weltcupsieg. Der Kronprinz übernahm das Zepter vom scheidenden Star des polnischen Skispringens. Stoch legte noch einen weiteren Sieg nach und zeigte solide und stabile Wettkämpfe. Der 24-Jährige konnte seine Form auch bis zum Schluss der Saison halten, wie er mit seinen dritten Sieg in Planica beim abschließenden Wettkampf unter Beweis stellte. Die Polen schafften in der Team-Wertung Platz drei - ein Riesen-Erfolg und eine solide Basis für weitere gute Jahre auch ohne Malysz.
Bei den Polen ist das Feld für die Zeit nach Adam Malysz bestellt. In Norwegen gibt es ein geflügeltes Wort, das Eingang in den Sprachgebrauch gefunden hat: "Das ist wie Skispringen nach Wirkola". Björn Wirkola war ein dermaßen erfolgreicher Skispringer, dass es schien, diese Erfolge könnten nie wiederkehren. Ein bisschen ist es jetzt so in Polen. Doch es gibt ein paar Athleten, die dieses Vakuum mit Leben füllen könnten. Ganz so wie es ja auch in Norwegen ein Skispringen nach Björn Wirkola gab.