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Stoch siegt - Malysz nochmal auf dem Podium

Erstellt am: 20.03.2011 12:54 / os

Der letzte Sieger der Saison heißt Kamil Stoch. Der Pole trat damit beim letzten Springen seines Teamkollegen Adam Malysz in dessen riesige Fußstapfen. Stoch siegte nach nur einem Durchgang auf der Riesenschanze in Planica nach einem Flug auf 215,5 Meter. Damit gewann er mit 217,3 Punkten hauchdünn vor dem slowenischen Lokalmatadoren Robert Kranjec, der zwar mit 224,5 Metern den mit Abstand weitesten Flug des Wettkampfs zeigte, aber mit 215 Zählern 2,3 Punkte weniger erhielt als Stoch, der seinen dritten Saisonsieg feierte. Stoch ist wahrlich in der Weltspitze angekommen - rechtzeitig zum Karriereende Malyszs.

Robert Kranjec, Kamil Stoch, Adam Malysz

 

"Dieser Sieg ist genauso wichtig wie jeder andere. Jeder Sieg macht mich glücklich, weil ich so hart dafür arbeite. Adam wird für immer in den Herzen der polnischen Fans wohnen. Es kann keinen neuen Adam geben. Ich bin Kamil Stoch und ich möchte auch niemand anders sein", betonte der Sieger.

Adam Malysz

 

Ausgerechnet beim Saisonfinale in Planica wehte ein turbulenter Wind aus unterschiedlichen Richtungen, der es vielen Springern unmöglich machte, nach vorne zu springen. So hatten Anders Jacobsen, Michael Neumayer und auch Matti Hautamaeki und Andreas Kofler ganz schlechte Verhältnisse. Andere nutzten die Gunst der Stunde.

Simon Ammann, Thomas Morgenstern, Adam Malysz

 

Adam Malysz in der Berkutschi-Hall of Fame »

Kamil Stoch

 

Bei seinem letzten Weltcup-Auftritt sprang Adam Malysz tatsächlich noch einmal aufs Treppchen, zum 92. Mal in seiner Karriere. "Wir mussten lange warten, das Wetter ist schön, aber es war schwierig. Ich bin natürlich zufrieden, das war ein schöner letzter Sprung", sagte der Pole nach seinem Wettkampf. So gab es also beim letzten Fliegen der Saison ein Podium mit zwei Polen!

Martin Koch, Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern

 

Emotionales Ende der Karriere von Adam Malysz

Robert Kranjec

 

Malysz beendete am Sonntag endgültig seine großartige Karriere. Bei seinem letzten offizieller Sprung musste er mit großem Rückenwind kämpfen, doch Malysz wäre nicht Malysz, wenn er nicht trotz der widrigen Bedingungen noch einmal auf 216,5 Meter fliegen würde. Gleich im Auslauf liefen Betreuer und andere Athleten zu ihm und umarmten den Mann, der 39 Mal bei Weltcupspringen ganz oben auf dem Treppchen stand. Ein letztes Mal lief das 'Planica-Lied', das bei Flügen über 215 Meter läuft, zu seinen Ehren.

 

Auf seinen Ski hatte er auf finnisch 'Danke' geschrieben, um seinem erkrankten Trainer Hannu Lepistoe auf diesem Wege zu danken. Die Athleten vor den TV-Geräten im Springerlager applaudierten, die Fans klatschten minutenlang. Simon Ammann und Tom Hilde waren zu Malyszs Ehren mit Schnurrbart an der Schanze erschienen. Lächelnd und winkend trat er dann von der großen Bühne ab.

 

Malysz spricht von "großem Tag" und ist glücklich

 

"Das ist sensationell. Ein großer Tag. Ich bin nochmal Dritter im Gesamtweltcup, Kamil hat gewonnen und Polen hat Platz drei in der Nationenwertung geholt. Die Saison lief super für mich, es war traumhaft. Ich bin jetzt einfach nur glücklich", so Malysz weiter.

 

Schlierenzauer holt Skiflug-Weltcup

 

Auf Rang vier kam Gregor Schlierenzauer, der nach dieser Leistung die kleine Kristallkugel für den Triumph im Skiflug-Weltcup einheimste. Der Tiroler siegte in der Wertung vor seinem Teamkollegen Martin Koch und Thomas Morgenstern. "Es war eine unglaubliche Saison für mich. Von Anfang an lief es toll. Natürlich werde ich nach Zakopane fahren. Es ist mir eine Ehre, bei Malyszs großer Party dabei zu sein. Danach werde ich schon mit der Vorbereitung auf den nächsten Winter beginnen, den ich hoffentlich wieder genießen kann", sagte Morgenstern, der Mann dieser Saison. 

 

Gregor Schlierenzauer in der Hall of Fame »

 

Bester Norweger beim Saisonausklang wurde Anders Bardal als Fünfter vor Severin Freund, der einmal mehr der beste DSV-Adler war. Weltcup-Gesamtsieger Morgenstern kam auf Rang sieben vor dem überraschend starken Wolfgang Loitzl und Johan Remen Evensen aus Norwegen. Ein letztes Mal winkte auch Norwegens Trainer Mika Kojonkoski seine Schützlinge ab. Der Finne kehrt nach neun erfolgreichen Jahren in seine Heimat zurück.

 

Chedal guter Elfter

 

Emmanuel Chedal schaffte als Elfter ein versöhnliches Saisonfinale, Jan Matura aus Tschechien durfte sich über Platz 13 freuen. Am Sonntag waren noch einmal die 30 Besten des Weltcups angetreten. Und sie alle verneigten sich am Ende vor Adam Malysz.

 

Galerien

Planica Day 1
17.03.2011 14:32
Planica Day 2
18.03.2011 19:55
Planica Day 3
19.03.2011 15:39
Planica Day 4
20.03.2011 19:14

Statistiken

Weitester Sprung
224.5m
Kranjec, Robert (SLO)
Kürzester Sprung
119.0m
Hautamaeki, Matti (FIN)
Durchschnittliche Weite
178.0m
Sprünge über K-Punkt
26.7%
Anzahl Nationen
11
Anzahl Nationen in den Top 10
5
Beste Nation in den Top 30
6
Österreich
Norwegen
Für Stoch, Kamil ist es der erste Sieg seit
02.02.11
Klingenthal
Für Polen ist es der erste Sieg seit
02.02.11
Stoch, Kamil (POL) Klingenthal