01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
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Auch das Mannschaftsspringen zum Auftakt der 86. Skispiele in Lahti hat die Truppe von ÖSV-Trainer Alexander Pointner gewonnen. Gregor Schlierenzauer, Martin Koch, Andreas Kofler und Thomas Morgenstern sind derzeit einfach nicht zu schlagen.
Auf der Salpaussalkä-Schanze im Süden Finnlands siegten die ÖSV-Adler mit 1.086 Punkten vor den Norwegern (1.065,3) Anders Bardal, Johan Remen Evensen, Anders Jacobsen und Tom Hilde, die derzeit eine Art Abonnement auf Rang zwei haben.
Die Österreicher, die ihre letzte Niederlage in einem Teamwettkampf genau auf dieser Schanze hinnehmen mussten, nämlich bei den Skispielen im März 2010 vor einem Jahr, hatten nur im ersten Durchgang Probleme, die Norweger auf Distanz zu halten. Im Finale erarbeiteten sie sich dann wieder einen ansehnlichen Vorsprung.
Lob an die Fans in Lahti
"Ich bin sehr zufrieden. Das war wieder ein sensationeller Tag für die Mannschaft und darüber freue ich mich sehr. Es war heute super zu springen, nur leichter Rückenwind. Ich mag die Schanze und freue mich schon auf morgen", so Morgenstern, der auch bereits auf den Einzelwettkampf voraus blickte.
"Nicht nur Oslo hat ein tolles Publikum und viele Fans zu bieten, auch heute hatten wir eine gewaltige Stimmung. Ich habe einen sehr guten Wettkampf gemacht und mit Planica am nächsten Wochenende ja auch noch einen kleinen Saisonhöhepunkt auf dem Programm", lobte Koch die Fans.
Norweger zweitbeste Skisprung-Nation der Welt
So reichte es für die Norweger wie schon bei den beiden Teamspringen bei der WM in Oslo wieder für Rang zwei. Immerhin können die Mannen von Trainer Mika Kojonkoski mit Fug und Recht behaupten, die zweitbeste Skisprung-Nation der Welt zu sein.
"Es ist immer unser Ziel Österreich zu schlagen. Leider hat es heute wieder nicht geklappt. Ich war sehr zufrieden mit meinem ersten Sprung, der zweite war nicht so gut", sagte Anders Bardal.
Dritter wurden richtig starke Polen (1.028,3) die sich mit solchen Leistungen keine Sorgen machen müssen, wenn Adam Malysz nicht mehr springt. Zwar war Malysz auch diesmal der beste Pole und bot mit 131,5 Metern auch den weitesten Flug des Tages, doch auf Kamil Stoch, Piotr Zyla und Tomasz Byrt konnten die polnischen Fans diesmal zählen. Rang drei für die Polen, die schon in Willingen im Januar bei einem Teamspringen auf dem Treppchen gelandet waren. Rechtzeitig zum Karriereende des großen polnischen Sporthelden ist die zweite Garde ins erste Glied aufgerückt.
"Es war heute wirklich toll zusammen mit den Teamkollegen auf dem Podium zu stehen. Besonders nach einem Wettkampf wie heute in dem wir bis zum Ende gekämpft haben. Es war bis zum letzten Sprung ungewiss, aber das ist der Reiz von diesem Sport und es ist einfach wunderbar", so ein glücklicher Stoch.
Severin Freund muss nach der heute und schon in der Quali gezeigten Leistung als einer der Top-Kandidaten für den Sieg am Sonntag gelten. Im ersten Durchgang flog der Bayer wie schon in der Qualifikation zur größten Weite. Auch im Finale war er vorne dabei. Dass es nicht für eine Treppchenplatzierung für Deutschland reichte, lag am ehesten an Michael Neumayer, der nicht richtig ins Fliegen kam. Richard Freitag und Martin Schmitt sprangen solide - Rang vier am Ende für Deutschland (1.017,9).
Finnen kommen auch zu Hause nicht auf Touren
Fünfter wurden die Slowenen, die allerdings ihrerseits mit 999,7 Zählern einen recht großen Rückstand auf die Deutschen hatten. Peter Prevc war am Samstag der beste Springer der Mannschaft von Trainer Matjaz Zupan.
Bei den Finnen war ein überragender Matti Hautamaeki nicht genug für ein Spitzenergebnis vor den eigenen Fans. Beim letzten Teamspringen seiner Karriere durfte Janne Ahonen als Schlussspringer ran, doch er kann in dieser Saison seine Flüge einfach nicht wie gewohnt ausspringen. Hautamaeki zeigte zwei richtig gute Flüge, doch Ahonen, der junge Jarkko Määttä und Anssi Koivuranta haben derzeit einen zu großen Rückstand auf die Besten der Welt. So landeten die Finnen nur auf Platz sechs. Die finnischen Fans versuchten alles, ihren Liebling Ahonen auf eine gute Weite zu schreien, doch es reichte nur für zwei Flüge auf 115 Meter.
Es gab vor Beginn des Finaldurchgangs eine Schweigeminute für die Opfer des verheerenden Tsunamis in Japan. In Fernost droht zudem in einem Atomkraftwerk eine Kernschmelze mit einem bis jetzt nicht vorhersehbaren Ausmaß. Unter diesen Umständen lieferten die Japaner einen guten Wettkampf ab, wenngleich sichtbar war, dass sie die Geschehnisse in ihrer Heimat nicht ausblenden konnten. Fumihisa Yumoto, Taku Takeuchi, Noriaki Kasai und Daiki Ito wurden am Ende vor den Tschechen Siebter.
Es waren nur neun Mannschaften am Start beim Teamspringen in Lahti. Und es war mehr oder weniger von Beginn an klar, dass es die Esten nicht ins Finale schaffen würden. Und dennoch wurden die Sprünge der Außenseiter Siim-Tanel Sammelselg, Illimar Paern, Kail Piho und Kaarel Nurmsalu, der eigentlich ein junger, hoffnungsvoller nordischer Kombinierer ist, vom Publikum mit artigem Applaus bedacht.
Am Sonntag steht um 15 Uhr das Einzelspringen an - es wird der letzte Wettkampf des großen Janne Ahonen werden.