01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Was für ein erster Wettkampf auf dem neuen Vikersund-Bakken in Norwegen! In einem packenden Zweikampf zwischen dem aktuellen Weltrekord-Halter Johan Remen Evensen und Gregor Schlierenzauer gab es am Ende keinen Verlierer: Mit je 498,6 Punkten teilten sich der Österreicher und der Norweger den Sieg. Es war der achte geteilte Sieg in der Weltcup-Geschichte und der erste überhaupt für Weltrekord-Mann Evensen, der noch nie so gut flog wie an diesem Wochenende.
Video: Johan Remen Evensen im Interview »
"Das ist ein sehr intensives Wochenende, alles ist wie im Traum. Ich bin jetzt müde, aber unglaublich glücklich über den Weltrekord und meinen ersten Weltcupsieg. Ich kann das Adrenalin immer noch spüren. Das Wichtigste ist, dass ich mein Ziel erreicht habe und den Weltcupsieg in der Tasche habe", sagte der glückliche Norweger.
Die Karriere des Gregor Schlierenzauer »
Video: Gregor Schlierenzauer im Interview »
Und was für eine Show boten diese beiden Ausnahmeflieger am Samstag. Mit prachtvollen Flügen waren Schlierenzauer (243,5 und 232,5 Meter) und Evensen (240 und 234,5 Meter) die überragenden Springer dieser Premiere. Der gerechte Lohn für beide war der gemeinsame Sprung aufs oberste Treppchen des Podestes. Mit seinem Flug im ersten Durchgang auf 243,5 Meter holte sich Schlierenzauer den erst einen Tag alten österreichischen Rekord von Martin Koch zurück.
"Dieser Erfolg nach dem harten Kampf zurück macht viel Freude und ist natürlich auch Balsam für die Seele. Ich habe gewusst das Evensen mir einiges vorlegen wird, das war ich aber von gestern schon gewohnt. Darum war meine Aufgabe, bei mir zu bleiben und mich nur auf meine Sache zu konzentrieren. Ein Sieg nach so einem Comeback ist etwas ganz besonderes, solche erarbeiteten Erfolge brennen sich viel mehr ein, als jene wenn es leicht von der Hand geht. Jetzt werde noch einmal gut über diesen Erfolg schlafen, für morgen ist wieder tolles Skiflugwetter gemeldet, da wird sich hier noch einmal einiges abspielen", sagte Schlierenzauer nach seinem ersten Saisonsieg.
Ammann auf Rang drei: Abgehen wie eine Rakete
Dritter wurde, das aber mit einem riesigen Punkte-Rückstand, der Skiflug-Weltmeister Simon Ammann. Der Schweizer (452,0) schaffte mit einem Flug auf 226,5 Meter im Finale noch den Sprung aufs Treppchen und fing damit mit Tom Hilde (440,9) einen weiteren Norweger ab. "Es ist ein wundervoller Berg hier. Als ich ihn sah, wusste ich, dass wir wie die Raketen hier abgehen würden. Ich bin sauer, weil ich auf die Punkte fixiert war und nicht auf die wirklich wichtigen Sachen. Es geht darum, den norwegischen Geist und die sich nähernde WM in Oslo zu spüren. Ich bin für morgen noch einmal voll motiviert", meinte der Schweizer.
Die größte Schanze der Welt in Vikersund »
Hinter dem vierplatzierten Hilde landete mit Adam Malysz der beste Pole vor dem dritten Norweger, Anders Jacobsen. Damit zeigten die Schützlinge von Trainer Mika Kojonkoski, dass sie die besten Flieger der Welt sind. Die 20.000 Fans jedenfalls verließen trotz der klirrenden Kälte von etwa -20 Grad die Riesenschanze mit bester Laune.
Schlierenzauer und Evensen wie vom anderen Stern
Die Fans sahen nach der Weltrekordjagd vom Freitag diesmal zwei Athleten, die Leistungen wie von einem anderen Stern zeigten. Evensen und Schlierenzauer waren würdige Sieger und für die Veranstalter konnte es kein schöneres Ende als diesen Doppelsieg geben. Schlierenzauer zog mit seinem 33. Weltcupsieg mit dem großen Jens Weißflog gleich und das im Alter von 21 Jahren. Dennoch kritisierte er einmal mehr die Jury: "Ich hatte zu viel Anlauf", sagte er zu seinem Flug im ersten Durchgang.
Superflieger Koch diesmal nur Siebter
Koch, der ebenfalls zu den besten Fliegern der Welt gehört, musste sich diesmal mit Rang sieben zufrieden geben. Hinter ihm landete mit Daiki Ito der beste Japaner vor dem besten Slowenen, Robert Kranjec. Matti Hautamaeki aus Finnland komplettierte die Top Ten. Bester Deutscher wurde Michael Neumayer als 14. Er reihte sich hinter Kamil Stoch (11.), Thomas Morgenstern (12.) und dem überraschend starken Franzosen Emmanuel Chedal ein.
Einen ganz vorzüglichen Wettkampf bot der Italiener Andrea Morassi, der 21. wurde und im Finale mit 208,5 Metern einen großartigen Flug zeigte. Damit konnte er zum Beispiel Roman Koudelka aus Tschechien oder den Japaner Noriaki Kasai hinter sich lassen.
Drei Slowenen ganz am Ende
Einen extrem verkorksten Wettkampf hatten die Teamkollegen von Robert Kranjec. Jurij Tepes, Jernej Damjan und Tomaz Naglic belegten die drei letzten Plätze. Auch der einzige für den Wettkampf qualifizierte Russe, Denis Kornilov, der in der Quali noch guter Neunter war, schaffte es nicht ins Finale.
Gesamt-Weltcup: Morgenstern noch nicht durch
Ohne Weltcup-Punkte blieb bei seinem Debüt Vegard Swensen, der am Mittwoch als erster Athlet von der neuen Schanze fliegen durfte.
In der Weltcup-Gesamtwertung fehlen Morgenstern nur noch ein paar Pünktchen zum zweiten Sieg. Mit 1.551 Zählern hat er bei noch 400 zu vergebenden Zählern 392 Punkte Vorsprung auf Ammann (1.159). Dem Österreicher reicht also am Sonntag selbst bei einem Ammann-Sieg ein 22. Platz, um das Gelbe Leibchen zum zweiten Mal nach 2008 zu gewinnen.