01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Weltrekord - es hat den erwarteten Rekordflug tatsächlich gleich am ersten Tag gegeben. Und zwar scheint der neue Bakken in Vikersund dem Norweger Johan Remen Evensen wie auf den Leib geschnitten!
Das ist der Riesenbakken in Vikersund »
Johan Remen Evensen im Interview »
Der 25-Jährige flog schon im ersten Training vor der Qualifikation für die beiden Wettbewerbe im Süden Norwegens auf 243 Meter. Das war schon das erste Mal Weltrekord. Doch in der Quali setzte dieser wilde Hund tatsächlich noch einen drauf und flog auf 246,5 Meter. Diesen Sprung konnte Evensen nur mit großer Mühe stehen, was darauf hinweist, dass 250 Meter auf dem neuen Vikersundbakken nur schwer möglich sein werden.
"Das ist schwer zu beschreiben. Dass ich das in Norwegen machen konnte, ist ein Kindheitstraum, der hier in Erfüllung gegangen ist. Ich wollte vom ersten Moment an richtig Gas geben", sagte ein überglücklicher Weltrekordhalter zu Berkutschi. "250 Meter sind die magische Linie. Vielleicht ist es möglich. Aber heute habe ich das Maximale rausgeholt. Mal schauen, wie die Bedingungen morgen sind, vielleicht ist dann ja noch mehr möglich", blickte er voraus.
Evensen 7,5 Meter weiter als Romoeren vor sechs Jahren
Evensen verbesserte den alten Rekord seines Landsmanns Bjoern-Einar Romoeren damit um 7,5 Meter. Romoeren hatte am 20. März 2005 - also vor fast sechs Jahren - in Planica den Rekord mit seinem 239-Meter-Flug aufgestellt. Der Weltrekord ist übrigens inoffiziell, da der Internationale Skiverband FIS die Rekordflüge nicht anerkennt, um eine womöglich gesundheitsgefährdende Weitenjagd zu verhindern.
Koch mit 241,5 Metern auch über dem alten Rekord
Im ersten Versuch spürte Evensen nach eigener Aussage ein Lüftchen unterm Ski, das er wie kaum ein anderer Athlet auszunutzen weiß. Man könne noch etwa fünf Meter weiter fliegen, meinte er noch völlig aufgekratzt. Fast im gleichen Atemzug kündigte er an, sich diese fünf Meter auch noch holen zu wollen. Und tatsächlich: Fast hätte er sie sich in der Quali schon geholt. Immerhin schraubte er den Rekord noch einmal um 3,5 Meter in die Höhe.
Das ist Weltrekord-Killer Evensen »
Damit ist Evensen nun der unumstrittene König der Flieger. Sein ärgster Konkurrent im Kampf um den Sieg am Samstag wird wohl Martin Koch werden. Auch der Österreicher segelte im zweiten Trainingsdurchgang über die alte Bestmarke von Romoeren und landete nach 241,5 Metern. "Es ist ein geniales Gefühl, da runterzusegeln", sagte der Kärntner, der nun Inhaber des österreichischen Rekordes ist.
Romoeren scheitert überraschend in der Quali
Slowenischen Landesrekord sprang in der Qualifikation dann der 'geborene Flieger' Robert Kranjec. Er gewann nach seinem Flug auf 232 Meter die Qualifikation mit 222,2 Punkten vor Anders Jacobsen aus Norwegen (212,8) und Daiki Ito (209,7) aus Japan. Hinter Ito reihten sich mit Shohei Tochimoto und Noriaki Kasai zwei weitere Adler der Air Nippon ein. Das zeigt, dass die Japaner auf dem Weg zur WM mehr und mehr zu ernstzunehmenden Konkurrenten werden. Mit Taku Takeuchi (10.) schaffte ein vierter Japaner den Sprung in die Top Ten. Sechster wurde mit Michael Neumayer der beste Deutsche, bester Finne war Janne Happonen (8.). Auch Jurij Tepes flog als Siebter wie der Russe Denis Kornilov (9.) unter die besten Zehn.
Nicht nur, dass Romoeren am Freitag seinen Weltrekord verlor, der Norweger verpatzte auch noch seinen Qualisprung und wird damit an diesem Wochenende nicht mehr zurückschlagen können. Das Aus für den einstigen Rekordhalter.
Ahonen auch raus
Dass gute Trainingssprünge noch keine Gewähr für konkurrenzfähige Wettkampfsprünge sind, musste Altmeister Janne Ahonen erfahren, der in der Quali scheiterte und damit schon die Heimreise antreten kann. Schon in den Trainingssprüngen war der Finne nicht ins Fliegen gekommen. Auch der Österreicher Michael Hayböck und der Deutsche Felix Schoft verpassten die Wettkampf-Qualifikation. Das alles stand aber ohnehin im Schatten des neuen Weltrekord-Mannes Johan Remen Evensen.