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Österreicher lassen sich FIS-Team-Tour-Sieg nicht nehmen

Erstellt am: 06.02.2011 16:46 / os
1
Österreich
1579.1
2
Norwegen
1528.6
3
Deutschland
1479.2

Die österreichischen Skispringer sind um einen Tagessieg und 100.000 Euro reicher. Beim Teamfliegen zum Abschluss der dritten FIS-Team-Tour in Oberstdorf ließen die ÖSV-Adler mit Thomas Morgenstern, Andreas Kofler, Gregor Schlierenzauer und Vortagessieger Martin Koch nie Zweifel am Gesamtsieg aufkommen. Mit 4.564,2 Zählern verfügten die Österreicher über einen unglaublichen Vorsprung von mehr als 250 Punkten auf die Norweger (4.312,8), die ihrerseits nur gut zehn Zähler mehr als Deutschland (4.302,6) sammelten.

Michael Uhrmann

 

Video: Analyse von Thiele und Siegmund »

Video: Severin Freund » 

Video: Gregor Schlierenzauer »

Andreas Kofler, Martin Koch, Thomas Morgenstern, Gregor Schlierenzauer

 

Die Ergebnisse der erfolgreichen Österreicher »

Tom Hilde

 

Auch in Sachen Tagessieg war schon nach dem ersten Durchgang klar, dass die vier Österreicher an diesem Sonntag auch nicht von den beim Fliegen traditionell starken Norwegern gefährdet werden können. So siegte Österreich mit 1.579,1 Punkten vor Norwegen ( 1.528,6) und Deutschland (1,479,2). Für die Mannschaft von ÖSV-Trainer Alexander Pointner ist es der zweite Sieg bei der dritten Austragung der FIS-Team-Tour. Schlierenzauer sagte nach dem Erfolg, man wolle das Geld unter allen Beteiligten verteilen. "Vom Busfahrer bis zur Physiotherapeutin. Alle machen einen guten Job. Oder wir bauen einen Whirlpool in den Teambus", sagte er augenzwinkernd.

Noriaki Kasai

 

Jacobsen: Große Vorfreude auf Vikersund

 

"Der Tagessieg und der Erfolg bei der Team Tour ist natürlich großartig für das ganze Team, auch für die Trainer und Betreuer. Ich weiß noch nicht, ob ich nach Vikersund fahre, aber ich komme beim Skifliegen immer besser zurecht. Das war nicht immer so", meinte Kofler. Der Norweger Anders Jacobsen sprach von einem "sehr guten Wettkampf mit genug Anlaufgeschwindigkeit und jeder Menge Spaß für alle. Wir springen noch nicht auf unserem höchsten Level, aber ich freue mich auf Vikersund. Ich fahre oft an der Schanze vorbei und der Berg sieht super aus. Es wird großartig werden, dort zu fliegen". 

 

Freund fliegt die beste Weite der Skiflug-Tage von Oberstdorf

 

Für die Deutschen reichte es vor eigenen Fans dank zweier sensationeller Flüge von Michael Uhrmann (209 m) und Severin Freund zu Rang drei. Freund flog im Finale auf die Bestweite von 218 Metern. So weit sprang in den Flugtagen von Oberstdorf niemand. Und: Der freche Hund setzte sogar einen Telemark in den Schnee und erhielt von einem Punktrichter die Note 20,0. Ein Traum. "Der zweite Sprung war einfach nur genial. Das war ziemlich, ziemlich geil. Da hüpft das Herz schon ein bisschen schneller. Ich bin ins System gekommen und dann ging es einfach nur ab. Jetzt werden wir in Ruhe besprechen, wie es weiter geht", sagte Freund nach seinem Wahnsinnsflug, für den Bundestrainer Werner Schuster im Interview demonstrativ den Hut zog. "Das war ein super Sprung, Severin", lobte er seinen Schützling.

 

Das ist der neue deutsche Überflieger »

 

Dabei hatte es lange Zeit nicht nach einer deutschen Podiumsplatzierung ausgesehen, da die Finnen Matti Hautamaeki und Janne Happonen durch grandiose Flüge ihr Team auf Treppchen-Kurs steuerten. Immerhin: Die Finnen dürfen beruhigt nach Norwegen zu den nächsten Aufgaben fahren, sie sind auf der Suche nach einer schlagkräftigen Mannschaft in Oberstdorf ein gutes Stück weiter gekommen. Sowohl Kalle Keituri als auch Olli Muotka bewiesen aufsteigende Form.

 

Ito immer besser, Norweger und Finnen auch

 

Bei fairen Bedingungen sahen die Zuschauer viele Flüge auf mehr als 200 Meter, es ist offensichtlich, dass eine Menge Athleten den Saisonaufbau so geplant hat, dass sie rechtzeitig zur WM in Oslo in Bestform sind. Neben den Österreichern sind das die beiden Finnen Matti Hautamaeki und Janne Happonen, aber auch Daiki Ito aus Japan oder die Norweger Anders Jacobsen und Johan Remen Evensen, ein traditionell ganz starker Fliegertyp. Bei den Tschechen wird es wohl Roman Koudelka sein, der die Kastanien aus dem WM-Feuer holen muss. Der 21-Jährige springt sehr stabil und knackte auch am Sonntag die 200-Meter-Marke.

 

Russen nicht in WM-Form - viel Arbeit für Team Slowenien

 

Hinter den viertplatzierten Finnen reihten sich die Japaner vor den Polen, bei denen einmal mehr Adam Malysz der beste Flieger war, ein. Für Japan bot neben Ito auch Noriaki Kasai schöne Flüge an. Die Polen Stefan Hula und Piotr Zyla konnten die Erwartungen nicht ganz erfüllen, Kamil Stoch sprang gut ohne voll zu überzeugen. Siebter wurden die Slowenen vor den Tschechen und den Russen.

 

Die Heini-Klopfer-Flugschanze in Oberstdorf »   

 

Völlig außer Form sind die Russen, bei denen derzeit einzig Pavel Karelin konkurrenzfähig ist. Bei den Slowenen gibt es auch noch einiges zu tun. Peter Prevc kommt auf den Flugschanzen dieser Welt noch nicht so gut zurecht, für ihn stellt sich die Frage, ob eine Reise zur weltgrößten Schanze nach Vikersund in der kommenden Woche Sinn macht oder ob er lieber auf kleineren Anlagen trainieren geht. Auch auf Superflieger Robert Kranjec, der in Oberstdorf nicht auf Touren kam, wartet noch viel Arbeit.

 

Bei den Deutschen wird sich Michael Uhrmann die Reise nach Norwegen zum Fliegen sparen. Auch Martin Schmitt wird dort nicht antreten.

 

Siehe auch

Probe & Wettkampf Live
06.02.2011 12:41

Galerien

Oberstdorf Day 1
04.02.2011 18:59
Oberstdorf Day 2
05.02.2011 20:28
Oberstdorf Day 3
06.02.2011 17:58