01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Kamil Stoch hat das Skistadion an der Wielka-Krokiew-Schanze in Zakopane in ein Tollhaus verwandelt. Der Pole, der aus Zakopane stammt, feierte bei starkem Schneefall seinen ersten Weltcupsieg und machte damit 20.000 polnische Fans, die das Stadion zum Kochen brachten, froh.
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Der 23-Jährige nahm nach Sprüngen von 123 und 128 Meter und der Gesamtpunktzahl von 254 Zählern ein ausgiebiges Bad in der Menge. Was kann es für einen Athleten schöneres geben, als den ersten Sieg im Heimatort zu feiern? "Es war immer mein Traum auf dieser Schanze zu gewinnen, weil ich hier aufgewachsen bin. Ich habe heute drei super Sprünge gezeigt und meinen größten Erfolg in meinem Leben gefeiert", so der überglückliche Sieger.
Malysz-Sturz: Plötzlich war Stille im Stadion
Aber wie eng lagen Freud und Leid bei den Polen beieinander? Denn überschattet wurde der Wettkampf von einem Sturz des polnischen Sport-Helden Adam Malysz, der nach der Landung im Neuschnee verkantete und sich offenbar das Knie verdrehte. Zwar stand Malysz schnell wieder auf, doch dann merkte er wohl, dass mit seinem Knie etwas nicht in Ordnung ist und er legte sich auf den Ackia. Mit diesem Rettungsschlitten wurde er dann aus der Arena gebracht und schließlich zu ersten Untersuchungen ins Krankenhaus gefahren. Malysz winkte den Fans noch einmal zu. Nach jetzigem Stand hat er sich aber nicht schwerwiegend verletzt. In ein paar Tagen soll er wieder trainieren können.
Dabei hatte das Wochenende für den Polen doch so verheißungsvoll mit dem ersehnten ersten Sieg nach fast vier Jahren Pause angefangen. Immerhin sprang Stoch in die Bresche und so stehen zwei Tagessiege für die Polen beim Heim-Wochenende zu Buche.
Hilde und Uhrmann auf dem Podest
In besonderer Erinnerung wird das Wochenende von Zakopane sicher für Tom Hilde bleiben. Der Norweger ist in einer super Form und zählt so bei der WM in Oslo zu den Favoriten. Im Süden Polens gelang ihm mit Platz zwei seine fünfte Podestplatzierung in dieser Saison. So erfolgreich war Hilde zuletzt in der Saison 2007/08. Mit 249,5 Punkten verwies er den Deutschen Michael Uhrmann auf Rang drei. "Außer dem Sturz von Adam war es ein erfolgreicher Wettkampf. Ich mochte diese Schanze nie sonderlich, doch so langsam gewöhnen wir uns aneinander", sagte Hilde.
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Uhrmann glücklich, spricht aber vom Karriere-Ende
Uhrmann hatte zuletzt im Februar 2007 in Willingen als Zweiter den Sprung aufs Treppchen geschafft. Am Sonntag durfte er zum 14. Mal in seiner Laufbahn auf das 'Stockerl' steigen. "Ich bin richtig gut gesprungen. Nach meinem Crash in 2007 habe ich nicht mehr auf dem Podest gestanden. Das habe ich heute geschafft, das ist natürlich toll. Endlich konnte ich mal zwei gute Sprünge im Wettkampf zeigen. Für mich ist das ein großer Tag. Jetzt will ich bei der WM in Oslo eine oder zwei Medaillen, wir haben eine starke Mannschaft", freute sich der Bayer, der dann aber ein mögliches Karriere-Ende andeutete: "Ich weiß nicht, ob ich noch einmal nach Zakopane zurückkehre."
Die Deutschen werden also rechtzeitig vor der WM immer stärker und haben neben Severin Freund (heute starker Sechster) einen zweiten Podestspringer. Das gute Mannschaftsergebnis des DSV komplettierte Martin Schmitt als Elfter.
Österreicher stagnieren
Vierter wurde nach seinem Tagessieg am Samstag der Schweizer Simon Ammann, der sich knapp vor dem immer stärker werdenden Oldie Noriaki Kasai aus Japan einreihte. Für die Norweger zeigten außer Hilde noch Bjoern-Einar Romoeren (8.) und Anders Bardal (10.) Top-Leistungen.
Die Leistungskurve bei vielen Österreichern ist derzeit eher fallend. Thomas Morgenstern, der im ersten Durchgang nach Malyszs Sturz sprang und nur auf Rang 18 landete, kämpfte sich immerhin noch auf Platz sieben nach vorne. Martin Koch wurde einen tag nach seinem 29. Geburtstag guter Neunter. Doch Wolfgang Loitzl und Gregor Schlierenzauer (punktgleich 19. am Sonntag) stagnieren derzeit in ihrer Entwicklung. Andreas Kofler blieb als 17. hinter den Erwartungen zurück, Manuel Fettner wurde 27.
Prominente Opfer bei starkem Schneefall
Es war schwierig bei dem immer stärker werdenden Schneefall. So forderte der Wettkampf schon im ersten Durchgang einige prominente Opfer. So starke Athleten wie Pavel Karelin, Roman Koudelka und Johan Remen Evensen, die allesamt in dieser Saison schon auf dem Treppchen standen, waren nur Zaungast im Finale. Unterdessen setzte sich auch die Pleitenserie von Janne Ahonen fort. Der Finne schaffte es nur auf Platz 47.
Finnen müssen Zakopane schnell abhaken
Die Finnen müssen das Zakopane-Wochenende schnell abhaken. Wieder einmal war Matti Hautamaeki der beste Finne, er wurde am Sonntag 15. Nach dem tollen Saisonstart können diese Ergebnisse Finnlands Trainer Pekka Niemelä nicht zufrieden stellen.
Auch für die Tschechen läuft es nicht nach Wunsch: Lukas Hlava und Borek Sedlak wurden punktgleich 25. Besser präsentierten sich da schon die Slowenen, die mit Peter Prevc (12.) und Jernej Damjan (14.) zwei Springer in Schlagdistanz zur Weltspitze platzierten.
Zufriedenstellend dürfte für Thomas Morgenstern der Blick auf das Tableau in der Weltcup-Gesamtwertung sein. Der Östereicher verlor nur wenige Punkte auf Ammann (953) und verfügt mit 1.384 Zähern weiterhin über einen komfortablen Vorsprung. Andreas Kofler (915) ist Dritter.