Erstellt am: 10.05.2024 09:19
/ hn
Das Finale in Planica bedeutet für die Skispringer zwar das Ende der Saison, aber nicht das Ende der Arbeit, den die Aufarbeitung des vergangenen Winters und die Planung der kommenden Wettkämpfe beginnen unmittelbar nach dem Finale.
Mit den Sitzungen der Skisprung-Sub-Komitees in Prag (CZE) Mitte April und jetzt des Skisprung-Komitees in Portoroz (SLO) wurden die Weichen für die Zukunft des Skisprungsports gestellt.
Unter der souveränen Leitung des Vorsitzenden Mika Kojonkoski (FIN) wurden die Kalender für die Saison 2024/2025 verabschiedet sowie diverse Änderungen und Regelanpassungen definiert und formuliert.
Kalender: Grand Prix 2024
Kalender:
Die bereits in Prag vorgestellten Kalender wurden bestätigt, es gibt zwei Änderungen im Grand Prix Kalender:
Almaty (KAZ) muss angesichts der verheerenden Flutkatastrophe in Kasachstan den Antrag auf das Event im Sommer 2024 zurückziehen. Die Behebung der Flutschäden im Land hat Priorität.
Frenstat (CZE) kann aufgrund technischer Probleme den Grund Prix der Frauen in diesem Sommer nicht durchführen.
Die Kalender für Sommer 2024 und Winter 2024/2025
Neuerungen bei der Ausrüstung
Chips in jedem Sprunganzug.
Nach der erfolgreichen Einführung des 3D Scanners zur Körpermessung im vergangenen Winter folgt nun der nächste Schritt in Richtung Zukunft: Chips im Sprunganzug.
Jeder Anzug der im Wettkampf verwendet wird, wird mit mehreren Chips markiert. Jedes Teil bekommt einen Chip mit eigener ID, so dass alle Teile des Anzuges identifizierbar sind.
Diese neue Technologie wird zunächst im Rahmen des Grand Prix im Sommer 2024 getestet und soll dann auch im Winter zum Einsatz kommen.
Mit der Einführung der Chips wird auch auch die Anzahl der Anzüge pro Athlet reduziert.
2 Anzüge pro Athlet pro Event, 1 Anzug pro Wettkampf, 1 Anzug Pro Qualifikation.
"Dieser Schritt ist ein weiterer Baustein in Richtung einer Disziplin, die sich zu einem hochgradig fairen Sport entwickelt. Wir glauben fest daran, dass sich das Skispringen weiterentwickeln und spektakulär, attraktiv und emotional sein kann. All diese Worte sind eng mit Fairness und Fair Play verbunden. Wir freuen uns sehr über diese neue Chance,“ erklärt FIS Renndirektor Sandro Pertile die Neuerung.
Mehr Punkte für Telemark-Landung
Bei der Landung soll es in Zukunft mehr Gewicht für eine saubere Telemark-Landung geben. Die Sprungrichter sollen 3 Punkte (bisher 2) abziehen, wenn der Athlet keinen Telemark macht.
Auf Antrag der Athleten kann es in Ausnahmefällen in Zukunft auch 5 Durchgänge beim Skifliegen an einem Tag geben, bisher war die Anzahl aus Sicherheitsgründen auf 4 limitiert. Die Mehrheit der Athleten hatte sich für die Erweiterung ausgesprochen.
Die Wettkämpfe der Frauen und Männer sollen mehr und mehr gemeinsam stattfinden. Im kommenden Winter wird es aufgrund der bereits feststehenden Planung nur geringfügige Änderungen geben, mittelfristig wird dann ein gemeinsamer Kalender mit einem Competition Management angestrebt. Sandro Pertile zu der Änderung: "Das Frauenskispringen hat ein enormes Entwicklungspotenzial. Die FIS ist der festen Überzeugung, dass die Bündelung der Kräfte und die hohe Aufmerksamkeit, die das Männerskispringen genießt, den Wert des Frauenskispringens enorm steigern wird. Eine großartige Gelegenheit, ein größeres Interesse zu erreichen".
Langen Applaus gab es bei der Verabschiedung der beiden Offiziellen Bertil Palsrud (NOR) und Horst Tielmann (GER vertat NED in den Sub-Komitees).
Palsrud beendet nach 25 Jahren in denen er als Vorsitzender des Sub-Komitees für Ausrüstung und Entwicklung sowie als Technischer Delegierter afür die FIS Aktiv war seine Karriere. Nachfolger als Vorsitzender das Sub-Komitees soll Andreas Bauer (GER) werden.
Horst Tielmann war seit 2002 als Experte Mitglied in den FIS Experten-Komitees und leitete darüberhinaus für fast 20 Jahre den Continentalcup der Herren als Koordinator und entwickelte die Serie erfolgreich weiter.
Für Palsrud und Tielmann wird eine FIS Ehrenmitgliedschaft beim FIS Vorstand beantragt.
Alle Änderungen müssen noch vom FIS Vorstand im Rahmen des FIS-Kongresses am 5. Juni) bestätigt werden, das gilt aber als Formsache.