Erstellt am: 28.07.2022 08:50
/ hn
Zum zweiten Mal nach 2021 fand in Planica (SLO) ein „Small Nations Camp“ für Skispringerinnen und Skispringer im Alter von 13 - 19 Jahren statt.
Der Lehrgang soll Athleten und Trainern aus so genannten „kleinen Skisprungnationen“ wie beispielsweise Rumänien, Ungarn und Schweden moderne Trainingsmethoden, Know How in Sachen Material, Technik, etc. vermitteln und so neue Impulse liefern und neue Netzwerke schaffen.
110 Athleten und Trainer (Skispringen und Nordische-Kombination) aus verschiedenen Nationen nahmen an dem eine Woche dauernden Camp teil.
Das Programm konnte sich sehen lassen: Neben Sprung- und Techniktrainings standen mehrere Weltklasseathleten, darunter Skiflug-Champion Ziga Jelar (SLO), Gregor Deschwanden aus der Schweiz und der Japaner Naoki Nakamura, Top-Trainer Alex Stöckl aus Norwegen und die beiden FIS Renndirektoren Sandro Pertile (Skispringen) und Lasse Ottesen (Nordische-Kombination) den Teilnehmern Rede und Antwort. Die Profis erklärten den Teilnehmern per Video-Schalte zahlreiche spannende Details und gaben Einblicke in die Geheimnisse des Weltcups.
"Ich freue mich sehr über die tolle Zusammenarbeit und darüber, dass wir dieses Camp zum zweiten Mal durchführen und uns im Vergleich zum letzten Jahr sogar noch verbessern konnten. Wir sind auch sehr, sehr dankbar für all die Leute, die sich die Zeit genommen haben, uns zu besuchen und Vorträge zu halten. Dass Jelar, Deschwanden, Nakamura und Reisenauer sich die Zeit für die Athleten genommen haben, bedeutet für die Athleten sehr viel und es war fantastisch, dass Stöckl die Trainer mit seinem enormen Wissen über das Skisprungtraining und seine Trainingsphilosophie inspirieren und ihnen davon erzählen konnte, erklärte die Schwedin Marit Stub Nybelius, die das Camp mit großem Aufwand und der Unterstützung von Adrian Kapustnik, Zahari Sotirov, Rex Bell, Joel Bieri und Remi Santiago organisiert und geleitet hatte.
Am besten konnten dann die Teilnehmer selbst das Camp und die Ergebnisse des Camps beschreiben:
Andra Gheorghe (ROM): Für mich war dieses Camp ein großer Spaß. Ich habe auf der Schanze trainiert und ich habe körperlich sehr hart und intesiv trainiert, aber ich kann sagen, dass ich es genossen habe. Ich hatte das Gefühl, dass ich auf vielen Ebenen Fortschritte gemacht habe. Die Tage sind buchstäblich wie im Flug vergangen. Im Vergleich zu anderen Camps war dies etwas Besonderes, weil ich viele neue Mädchen kennengelernt habe und eine wunderbare Freundschaft mit ihnen geschlossen habe.
Larisa Avram (SWE): Das Beste ist, all diese Leute aus anderen Ländern zu treffen und Verbindungen zu knüpfen und zu hören, wie sie trainieren, und dass ich in meiner Entwicklung im Skispringen einen großen Schritt nach vorne machen konnte.
Rickard Nyström (SWE): Die Schanzen sind wirklich lustig. Außerdem ist es toll, andere Leute zu treffen und neue Trainingsmethoden kennenzulernen, sowohl für das Krafttraining als auch für skisprungspezifische Übungen.
Die Schwedin Marit Stub Nybelius organisierte und leitete das Camp
Lean Niederberger (SUI): Alles in allem ist das Camp der kleinen Nationen in Planica eine großartige Gelegenheit für die kleineren und weniger entwickelten Skisprungnationen, zusammenzukommen und sich gemeinsam zu verbessern. Durch den direkten Vergleich und Austausch über die Arbeitsweise der anderen profitieren die kleineren Nationen voneinander und finden Bereiche und Ideen zur Weiterentwicklung. Außerdem werden während dieser Woche in Slowenien Freundschaften und interessante Kontakte geknüpft. Zusammenfassend kann man sagen, dass das Small Nations Camp 2022 in Slowenien ein großer Erfolg war.
Christian Raimund (SUI): Eine Woche lang in den Small Nations von Materialexperten, Weltcup-Athleten und Weltcup-Trainern aus anderen Nationen zu lernen, ist sicherlich für alle Teilnehmer extrem hilfreich. Außerdem lernen sich die Athleten und Trainer besser kennen und erfahren, woran die kleinen Nationen in ihrem Land arbeiten und wo die Probleme liegen. Beim Camp werden Erfahrungen ausgetauscht und Lösungen gesucht. In dieser Hinsicht eine sehr effektive Trainingswoche.
Durchweg positiv äusserte sich auch FIS Renndirektor Sandro Pertile zu dem Camp: „“Wir als FIS freuen uns sehr zu sehen, dass die Skisprung-Gemeinschaft sehr aktiv und bereit ist, neue Wege zur Weiterentwicklung unserer Disziplin zu gehen.
Die Zusammenarbeit zwischen den Nationen wird jedem nationalen Skiverband helfen, Erfahrungen und Wissen zu teilen und neue Möglichkeiten für die Skisprungfamilie zu schaffen".