Erstellt am: 22.10.2021 10:35
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Andreas Wellinger ist der Sunnyboy im Team der deutschen Skispringer. Immer positiv, immer gut gelaunt, der inzwischen 26-jährige Modellathlet vom SC Ruhpolding ist der Liebling der Fans. Nach langer Durststrecke könnte dem zweifachen Olympiasieger in diesem Winter der Sprung zurück an die Spitze gelingen.
Bereits 2014 konnte der Bayer in Wisla (POL) seinen ersten Weltcupsieg feiern. Kurze Zeit später der sensationelle Team-Olympiasieg gemeinsam mit Andreas Wank, Marinus Kraus und Severin Freund, unvergessen der überschwängliche Jubel des Quartetts im Auslauf der Schanze von Sochi. Es folgten zwei weitere Weltcupsiege in Willingen und Nizhny Tagil (2017).
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2018 dann der Höhepunkt mit Olympiagold von der Normalschanze in Pyeongchang, dazu Silber von der Großschanze und mit dem Team - es lief perfekt bei Wellinger.
Im Sommer 2019 warf ein Kreuzbandriss beim Training in Hinzenbach Wellinger aus der Bahn, eine ganze Saison Pause.
Danach dann noch ein Schlüsselbeinbruch beim Surfen und insgesamt Ergebnisse zum Vergessen.
Die Form war weg, die Klasse war weg und Wellinger musste schon froh sein, wenn er die Qualifikation überstand und die Startberechtung für den Wettkampf erreichte.
Bestes Ergebnis von Wellinger im vergangenen Weltcup-Winter: Platz 32 in Engelberg, keine Weltcuppunkt - Höchststrafe.
"In der letzten Saison kam vieles zusammen. Als ich verletzungsbedingt pausieren musste, kamen neue Anzüge, die Keile haben sich verändert. Deshalb musste ich etwas aufarbeiten. Ich habe einfach ein wenig gebraucht, um wieder das richtige Gefühl zu bekommen“ erklärt Wellinger seinen Leidensweg.
Der Sommer macht Wellinger Hoffnung
Im vergangenen Sommer meldete sich Wellinger nun aber stark zurück. Platz 5 beim Grand Prix in Hinzenbach als Höhepunkt eines Sommers, der Hoffnung darauf macht, dass sich Wellinger wieder ganz nach vorne springen kann.
"Mein Ziel ist erst einmal in die Mannschaft zu kommen, mir über die Wettkämpfe Stabilität zu erarbeiten und dabei Weltcuppunkte zu sammeln. Ich möchte über die Wettkämpfe in den Automatismus reinkommen, um mein Leistungsiveau abrufen zu können. Das nächste Ziel ist dann nach Peking zu fahren“ so Wellinger der seinen Kreuzbandriss komplett angehakt hat: "Meinem Knie geht es gut, daran denke ich nicht mehr. Nach einer Verletzung muss die Festplatte mit positiven Inhalten überschrieben werden. Momenten wie das erste Mal wieder auf der Schanze oder den ersten weiten Sprüngen“ so Wellinger.
Am Wochende steht nun für Wellinger die nächste Bewährungsprobe auf dem Programm. Bei den Deutschen Meisterschaften in Oberhof gilt es, sich im bärenstarken Feld der DSV Adler gut in Szene zu setzen. In vier Wochen beginnt in Nizhny Tagil (RUS) bereits der Olympiawinter 2021/2022 und in Peking möchte Wellinger als Titelverteidiger von der Normalschanze natürlich dabei sein.
Andreas Wank, Marinus Kraus, Andreas Wellinger und Severin Freund 2014 in Sochi