01 | Deutschland | 1097.4 | ||
02 | Norwegen | 1075.1 | ||
03 | Österreich | 1065.9 | ||
04 | Slowenien | 1034.8 | ||
05 | Japan | 875.1 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Kamil Stoch hat das letzte Springen im FIS Sommer GP 2010 für sich entschieden. In Klingenthal fing der Pole den nach dem ersten Durchgang noch führenden Österreicher Thomas Morgenstern mit einem sensationellen Flug auf die neue Schanzenrekordweite von 143,5 Meter noch ab und siegte in der Vogtland-Arena knapp mit 1,3 Punkten Vorsprung vor Morgenstern. "Das war mein bester Sommer. Ich kann nicht versprechen, dass ich im Winter genauso stark sein werde, aber ich werde alles dafür tun", sagte der Tagessieger kämpferisch.
Dritter wurde Wiedereinsteiger Gregor Schlierenzauer, der nach dem ersten Durchgang noch auf Rang neun gelegen hatte, sich aber im Finale noch enorm verbesserte. Stoch hatte nur auf Platz vier gelegen, doch der überragende Flug aber auch die wechselhaften Bedingungen halfen dem 23-Jährigen noch zum großen Sprung nach vorn. Es war Stochs dritter Sieg in diesem Sommer. Bei den sechs Wettkämpfen, an denen er in diesem Sommer teilnahm, stand er immer auf dem Treppchen. Drei Siege, ein zweiter Platz und zwei dritte Ränge sind ein exzellentes Ergebnis.
"Scheinbar habe ich mich in diesem Sommer auf zweite Plätze festgelegt. Das abgelaufene Wochenende war aus meiner Sicht sehr zufriedenstellend. Ich habe insgesamt sehr gute Sprünge gezeigt. Für mich sind die Wettkämpfe im Sommer immer ein wichtiger Indikator für den Winter", sagte Morgenstern. "Ich habe auch nach dem ersten Durchgang weiter an meine Chance geglaubt. Gerade bei so einem Wettkampf mit ständig wechselnden Bedingungen ist immer noch was drin", meinte Schlieri.
Bilder von der Quali in Klingenthal »
Bei windigen Verhältnissen fiel beispielsweise Pascal Bodmer von Platz drei auf den 30. Rang zurück. Dennoch können die Deutschen mit dem Wettkampf zufrieden sein, denn mit Maximilian Mechler (6.) und Severin Freund (9.) platzierten sich zwei DSV-Adler unter den Top Ten.
Ito Gesamtsieger - erster japanischer Champion seit 1998
FIS-GP-Sieger 2010 ist Daiki Ito. Der Japaner, der sich zu Hause auf den Winter vorbereitet, profitierte von der Disqualifikation seines größten Kontrahenten Adam Malysz. Der stieß sich im ersten Durchgang zu spät vom Balken ab und wurde aus dem Klassement genommen, weil die Ampel schon Rot zeigte, als er losfuhr. Unglaublich ärgerlich für den 33-Jährigen, der sich allerdings im Finale sowieso hätte steigern müssen, um Ito noch vom Thron zu stoßen. So aber entschied die Disqualifikation zugunsten Itos, der zum ersten Mal in seiner Karriere Sieger des Sommer GP ist.
Ito ist der nach Takanobu Okabe und Masahiko Harada der dritte Adler der Air Nippon, der zum besten Springer des Sommers avancierte. Zuletzt siegte mit Harada 1998 ein Japaner. Ito beendete also eine 12-jährige Durststrecke.
Malysz-Disqualifikation das Thema des Tages
Der Aufreger des Tages war aber natürlich die Disqualifikation Malyszs. Die Jury schaute sich wieder und wieder die Bilder von seinem Start an, doch sie kam immer wieder zu dem gleichen Schluss: Malysz startete, als die Ampel bereits Rot war. Ihr blieb nur die Disqualifikation des Polen, der einfach zu lange auf dem Balken saß und auf bessere Bedingungen wartete.
Malysz: Einen Moment zu lange gewartet
Malysz machte niemandem Vorwürfe. Er meinte nach dem Sprung, er habe wegen des Windes oben auf das Signal des Trainers gewartet. Am Ende habe er dann wohl einen Moment zu lange gewartet. Durch seinen Sieg verdrängte Stoch seinen Teamkollegen Malysz in der FIS-GP-Wertung mit 500 Punkten sogar noch vom zweiten Rang (Ito 530, Malysz 480).
Den Österreichern gelang auf einer ihrer liebsten Schanzen mannschaftlich ein Top-Resultat, das auf den Winter hoffen lässt. Neben Morgenstern und Schlierenzauer platzierten sie mit David Zauner (5.) und Wolfgang Loitzl (10.) zwei weitere Athleten unter den Top Ten. Johan Remen Evensen war als Vierter bester Norweger, Rune Velta schaffte es überraschend auf Rang sieben und weckte damit norwegische Hoffnungen auf das Auftreten eines neuen Skisprung-Stars aus der Kaderschmiede von Mika Kojonkoski.
Grigoli überrascht - Kubacki geerdet
Finnlands Matti Hautamaeki schaffte Rang acht. Erneut stark auch der Franzose Vincent Descombes-Sevoie, der sich zu einem Geheimfavoriten mausert. Mit Marco Grigoli schickt sich ein junger Schweizer an, in die Fußstapfen von Andreas Küttel und Simon Ammann zu treten. Nach Rang 25 in Liberec feierte der 19-Jährige aus St. Moritz als 18. sein bestes Karriereergebnis unter der versammelten Weltelite.
Die Formkurve des Shootingstars des Sommers, Dawid Kubacki, zeigte dagegen am Ende des FIS GP nach unten. In Klingenthal blieb nur Rang 28 für den 20-jährigen Polen.
Nicht ins Finale kam überraschend der in diesem Sommer so überzeugende Tom Hilde, der in Liberec noch Zweiter geworden war. Auch Kalle Keituri, Bjoern-Einar Romoeren, Martin Schmitt und Borek Sedlak waren im Finale des FIS Sommer GP 2010 nicht vertreten.