01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
Ganzes Ergebnis » |
Im zweiten Wettkampf von Engelberg hat Ryoyu Kobayashi die derzeitigen Machtverhältnisse im Skispringen wieder zurecht gerückt. Einen Tag nachdem der 22-jährige Japaner mit Platz 7 das bisher schwächste Ergebnis des Winters abgeliefert hatte, gewann Kobayashi den letzten Wettkampf vor der Vierschanzentournee klar vor den beiden Polen Piotr Zyla und Kamil Stoch.
Kobayashi ist nun der klare Favorit für die am 29.12. in Oberstdorf beginnende Vierschanzentournee.
"Heute war es mit der Anlaufspur etwas schwieriger zu als gestern, dafür hatte ich bei meinem ersten Sprung heute gute Bedingungen.“ Mit einem Sprung auf die Schanzenrekordweite von 144 Metern hatte Kobayashi bereits im ersten Durchgang für klare Verhältnisse gesorgt: “So groß fand ich meinen Vorsprung nach dem ersten Durchgang heute nicht. Mit Piotr und Kamil waren zwei Athleten hinter mir, die mich sofort einholen, wenn ich den kleinsten Fehler mache“, erklärte der 22-jährige, der Kamil Stoch neben Noriaki Kasai und Gregor Schlierenzauer als sein Vorbild bezeichnet. "Ich bin eigentlich selbst von meiner Leistung in diesem Winter überrascht, allerdings war es seit vielen Jahren mein Ziel solche konstante Leistungen zu zeigen, wie es mir derzeit gelingt. Ich spüre keinen Druck als Tourneefavorit. Ich fokussiere mich nur auf meine Sprünge und werde jetzt zunächst mal einige Tage in Japan ausspannen“, so der jüngere der beiden Kobayashi Brüder.
Kamil Stoch und Piotr Zyla top
Mit den beiden Polen brachten sich direkt noch die engsten Verfolger von Kobayashi rechtzeitig vor Tourneebeginn in Stellung. Stoch und Zyla springen stabil auf hohem Niveau und werden jede noch so kleine Schwäche des Japaners ausnutzen, wenn es um den Sieg bei der Vierschanzentournee geht. Kamil Stoch erklärte zum Wettkampf in Engelberg: "Mein erster Sprung heute war richtig gut, mit dem zweiten Sprung war ich nicht zufrieden. Ich habe im zweiten Sprung direkt vor dem Absprung einen dummen Fehler gemacht aber es hat noch aufs Podium gereicht, damit bin ich natürlich sehr zufrieden. Es ist immer schön hier in Engelberg zu springen, ich mag diese Schanze, auch wenn das Profil hier sicher kein einfaches ist. Ich komme immer mit einem Lächeln nach Engelberg, Es ist eine tolle Sache, dass mich Ryoyu als Idol angibt, ich selber sehe mich aber überhaupt nicht in dieser Rolle. Was die Tournee angeht bin ich sehr entspannt, da liegt der Druck eher auf den jüngeren Athleten. Sicher gibt es noch einiges zu tun, bis die Tournee beginnt.“
Piotr Zyla gehört nach seinen bisherigen Auftritten in diesem Winter zu den Top-Favoriten für den Tourneesieg. Zyla springt in der Form seines Lebens. "Ich bin glücklich darüber, dass ich wieder auf dem Podium gelandet bin. Heute bin ich aber zufriedener mit meinem Wettkampf als gestern, meine Leistung war heute technisch deutlich besser als gestern. Ich mache mir keine Gedanken darüber wie ich Ryoyu schlagen kann. Ryoyu springt auf einem extrem hohen Niveau, ich konzentriere mich aber nur auf meine Sprünge, nicht auf die Sprünge der anderen Athleten“, so Zyla.
Mit Dawid Kubacki als Fünftem landete auch noch ein dritter polnischer Athlet im Spitzenfeld. Die Mannschaft von Stefan Horngacher ist für die Vierschanzentournee gerüstet.
Karl Geiger wieder bester Deutscher
Karl Geiger aus Deutschland, der am Samstag über seinen ersten Weltcupsieg jubeln durfte, war auch heute unter den Allerbesten. Der Oberstdorfer verpasste das Podest als Vierter nur ganz knapp und kann nun voller Selbstvertrauen in seinen kommenden Heimwettkampf gehen - das erste Springen der Vierschanzentournee in Oberstdorf. Das sehr gute Teamergebnis der Deutschen komplettierten Markus Eisenbichler, der mit Platz sechs sein bestes Saisonergebnis erreichen konnte, und Stephan Leyhe auf Rang 11.
Bester Norweger war Robert Johansson auf Platz sieben, eine deutliche Steigerung für ihn gegenüber dem 17. Rang am Vortag. Der Russe Evgeniy Klimov bestätigte als Achter seine wieder gute Form und auch bei Roman Koudelka, am Wochenende in Engelberg Elfter und Neunter, zeigt der Trend deutlich nach oben. Antti Aalto aus Finnland präsentierte sich in den letzten Wochen in konstant guter Verfassung, das zeigt auch sein 10. Platz heute.
Auf und Ab bei den Österreichern
Nach dem ersten Top-Ergebnis des Winters am Samstag, folgte für die ÖSV Adler direkt wieder eine herbe Enttäuschung. Daniel Huber, der am Samstag als Dritter zum ersten Mal im Weltcup auf dem Podest stand, scheiterte bereits in der Qualifikation. Im Wettkampf war dann Stefan Kraft der einzige, der den Finaldurchgang erreichen konnte. Er wurde am Ende 12.
Im Gesamtweltcup liegt Ryoyu Kobayashi mit 556 Punkten klar vor den beiden Polen Piotr Zyla (445 Punkte) und Kamil Stoch (365 Punkte) in Führung.
Nach der Weihnachtspause geht der Weltcup der Skispringer in Oberstdorf weiter, wo am 29. (Qualifikation) und 30. Dezember (Wettkampf) die Vierschanzentournee beginnt.