01 | Tschofenig, D. | 274.8 | ||
02 | Hoerl, J. | 269.7 | ||
03 | Kraft, S. | 268.0 | ||
04 | Forfang, J. | 264.9 | ||
05 | Deschwanden, G. | 264.4 | ||
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Der Skisprung-Winter geht so extrem spannend weiter, wie er an den Stationen Wisla (POL), Ruka (FIN) und Nizhny Tagil (RUS) begonnen hatte. Im dritten Teamwettbewerb der Saison gewannen zum dritten Mal die Weitenjäger aus Norwegen. Am heutigen Samstag auf der HS 142 Hochfirstschanze von Titisee-Neustadt allerdings nur denkbar knapp (0,8 Punkte) vor dem Team aus Polen und der deutschen Mannschaft.
Einmal mehr wurde die mannschaftliche Geschlossenheit der Norweger zum Erfolgsgarant. In der Besetzung Robert Johansson, Daniel Andre Tande, Anders Fannemel und Johann Andre Forfang gelang dem Team von Chefcoach Alexander Stöckl der dritte Sieg im dritten Teamspringen der Saison, der fünfte Team-Erfolg in Folge und der insgesamt 21. Erfolg in einem Weltcup-Teamspringen. Damit sind die Norweger auch der Top-Favorit für den Olympischen Teamwettkampf in Pyeongchang am 19.02.2018. „Diese Schanze hier in Neustadt ist großartig, die ist wie gemacht für mich, ich liebe es hier zu springen. Heute ist es bei mir aber trotzdem nicht ganz optimal gelaufen, mein erster Sprung war nicht besonders und ich wollte dann im Finale einige Kleinigkeiten ändern. Darauf habe ich mich konzentriert und dabei habe ich mich etwas verkrampft, ich war nicht locker genug. Aber das ist ok mit dem Ergebnis, dass wir ja dann doch gewonnen haben“, freute sich Johann Forfang aus Norwegen.
Nur 0,8 Punkte hinter den Norwegern kamen die Polen ins Ziel. Das polnische Team (Piotr Zyla, Maciej Kot, Dawid Kubacki und Kamil Stoch) konnte ebenfalls durch eine enorme mannschaftliche Geschlossenheit überzeugen. Der Rückstand von 0,8 Punkten nach 8 Sprüngen ist so winzig, dass dieses Springen eigentlich zwei Sieger verdient gehabt hätte. Dawid Kubacki überzeugte im ersten Durchgang mit einem grandiosen Sprung auf 141,5 Meter, den er jedoch weit vor dem eigentlich geplanten Ende abbrechen musste. “Bei meinem ersten Sprung habe ich gleich gemerkt, dass es richtig weit geht. Es lief perfekt im ersten Teil des Fluges, dann war ich aber etwas zu aggressiv und ich hatte keine Luft mehr unter den Skiern, deshalb gab es dann das abrupte Ende und die Notlandung. Aber es hat Spaß gemacht so weit zu fliegen. Für uns fühlt sich dieser zweite Platz nicht an wie eine Niederlage, das ist ein Erfolg und wir haben gezeigt, dass wir ein starkes Team sind“, so Kubacki.
Die eigentlich favorisierten Deutschen präsentierten sich stark, im direkten Vergleich mit Norwegen und Polen aber mannschaftlich nicht stark genug. Knapp 30 Punkte fehlten am Ende auf das Team aus Polen. Zwar lieferten Andreas Wellinger und Richard Freitag Top-Sprünge ab, Markus Eisenbichler und Karl Geiger konnten aber nicht die für einen Sieg erforderlichen Spitzenweiten zeigen. Am Ende ein dennoch guter dritter Platz für die Mannschaft von Werner Schuster. „Wir hatten keinen Druck, vielleicht stand so etwas in den Medien, aber das belastet uns nicht. Es war ein harter Wettkampf und nicht alle in unserem Team haben heute gezeigt was möglich ist. Nur zwei von uns haben wirklich gute Sprünge gezeigt. Aber wir sind zufrieden über den dritten Platz, wir haben so starke Teams wie Österreich und Slowenien hinter uns gelassen“, erklärte Markus Eisenbichler.
In der Tat lieferte die Mannschaft aus Slowenien die beste Saisonleistung ab und überraschte auf Platz vier. Allerdings schon mit dem deutschen Rückstand von über 40 Punkten auf das deutsche Team. Die erfolgsverwöhnten Springer aus Österreich mussten knapp hinter Slowenien mit Platz 5 zufrieden sein. Überragend in ÖSV Team einmal mehr Stefan Kraft, der sich nicht über das Ergebnis, sehrwohl aber über die Rückkehr von Gregor Schlierenzauer ins ÖSV Team nach langer Verletzungspause freuen durfte. „Schlieri“ gelang ein guter Einstand nach seiner Zwangspause.
Auf Platz sechs das Team aus Japan um Noriaki Kasai, der sich blendend präsentierte. Auf Platz sieben die Mannschaft aus Finnland, die so etwas wie ein Lebenszeichen von sich gab. Die Finnen sprangen verdient ins Finale und dürfen diesen siebten Platz als echten Erfolg verbuchen. Platz 8 für die Eidgenossen um Simon Ammann.
Mit dem Tagessieg hat Norwegen die Führung im Nationencup von Deutschland übernommen. Die Norweger führen mit 30 Punkten Vorsprung (1802) vor Deutschland (1772) und Polen (1315).
Das Einzelspringen in Titisee-Neustadt beginnt am Sonntag um 15:30.